Ost- und Nordeuropa Sommer 2004
Masuren - Augustow
Nachdem wir die Baustellen-Straße von Lomza nach Augustow verlassen hatten, um nach Elk zu fahren, weil wir keinen Nerv mehr auf Schotterpiste hatten, suchten wir nach einer Pension am See. Seen fanden wir, aber leider keine Pension. Nachdem wir 2 Stunden erfolglos durch die Gegend gefahren waren, landeten wir letztendlich doch in Augustow, wo wir schon viel früher angekommen wären, wenn wir weiter der Hauptstraße gefolgt wären. Eigentlich wären wir lieber mitten im Masurengebiet gewesen, aber andererseits bot es sich natürlich auch an, soweit östlich zu sein, da die Distanz zu Vilnius dann natürlich umso geringer war. Aber mit unserer Ankunft in Augustow, war die Fahrt noch nicht zu Ende, denn jetzt ging die Suche nach einer Unterkunft los. Die Hotels waren entweder ausgebucht, zu teuer oder zu "verkommen" oder anders ausgedrückt: unseren Ansprüchen nicht genügend. Als ich uns schon fast nach Vilnius weiter fahren sah, fanden wir ein Zimmer in einer schnuckeligen, kleinen Pension zu einem günstigen Preis. Hier gefiel es uns und wir beschlossen, 2 Nächte zu bleiben. Nach einer 12-stündigen Fahrt räumten wir also wieder mal Sack und Pack aus dem Twingo und machten uns danach auf die Suche nach Essbarem.
Wir waren jetzt schon soweit nördlich, dass es schon gegen 3.30 hell wurde. Das war allerdings ziemlich doof, weil es immer untypischer wurde, Rollläden oder Jalousien an den Fenstern zu haben. D. h. wir lagen teilweise die halbe Nacht wach, weil wir es beide gewohnt waren, im Stockdunkeln zu schlafen. Nach dem Frühstück machten wir uns dann auf, das Städtchen zu erkunden. Augustow ist ein richtig süßer Touri-Ort und die Vorbereitungen für die Sommersaison liefen auf Hochtouren. Eigentlich wollten wir eine Bootsfahrt machen, aber ein ziemlich heftiger Regenschauer, trieb uns erstmal in ein Cafe und als wir am Bootsanleger ankamen, stellten wir fest, dass der Schiffsverkehr hier noch (bis zum darauf folgenden Tag) auf Sparflamme lief und wir die letzte Tour für diesen Tag verpasst hatten.
Die Bootstour holten wir dann am nächsten Tag nach, bevor wir nach Litauen weiterfuhren. Es war echt interessant, weil ich das erste Mal in meinem Leben durch Schleusen geschifft wurde und die Landschaft einfach ein Traum ist. Ganz Polen hat uns landschaftlich total begeistert. Grüne Wiesen, tiefgrüne Wälder und die hellen Felder dazwischen und dann in Nordpolen natürlich die vielen Seen. Und was wir hier auch mitbekommen hatten: was des Tschechen Skoda ist, ist des Polen Fiat! Hier fuhren abartig viele Fiat 126 rum! Als wir einmal in einem Cafe saßen, um Karten zu schreiben, zählte ich innerhalb von 10min über 10 Fiat 126...
Die Polen selber sind sehr nett und geklaut wurde uns auch nix! Wir hatten nach einem Tag in Polen diese Paranoia eigentlich auch verloren. Man muss halt etwas vorsichtig sein, aber das muss man in Italien oder Spanien auch... Allerdings hatten wir auch den Eindruck, dass sie auf westeuropäischen Besuch noch nicht so ganz vorbereitet waren. Jedenfalls waren sie oft irritiert, wenn wir zwei deutschen Mädels versuchten uns irgendwie verständlich zu machen Aber das würde die nächsten paar Tage noch anhalten
Dann verließen wir also die Masuren und machten uns auf den Weg ins Baltikum. Ich glaube so viele Storche oder vielmehr Storchennester, wie auf diesem Stück, habe ich mein ganzes Leben lang nicht gesehen. Während sie bei uns immer weniger zu werden scheinen, wimmelt es hier gerade zu davon. Vermutlich wandern sie heimlich aus...
Aufbruch: | 24.06.2004 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 29.07.2004 |
Polen
Litauen
Lettland
Estland
Finnland
Schweden
Dänemark