Ein Segelsommer auf der Adria
4. Montenegro: Der Badeort Herzeg Novi
Herceg Novi - Badeort am Eingang zur Bucht von Kotor
Cleo fährt durch die Hafeneinfahrt am Ende des mit einem grünem Leuchtfeuer abgeschlossenen mächtigen Wellenbrechers. Der Berg mit der darauf errichteten Stadt liegt nun backbords. Zwischen den sich an den Hang klammernden Häusern ragen immer wieder die grünen Wedel von Palmen oder die satte Färbung von Kiefergewächsen hindurch. Vor uns trotzt düster die Festung der Stadt. Auf der Steuerbordseite ist der Kai mit dem Hafenmeister in weißem T-Shirt, der seinen Arm in die Höhe reckt. Wir wissen jetzt, wo wir festmachen können und lassen nach guter Vertäuung unsere Cleo allein am Kai zurück.
Das Bild der Stadt zeigt viel Grün zwischen den Häusern. Die gartenarchitektonische Gestaltung von Herzog Novi ist perfekt.
Es ist heiß hier in der "Neuen Stadt des Herzogs". Die Luft steht und wir haben nicht mehr viel zum Ausziehen an. Herzeg Novi wurde an einen steilen Berg gebaut, zwingt uns ein paar Stufen nach oben zu laufen. Nein, es sind mehr als nur ein paar Stufen. Herzog Novi ist von Treppen durchzogen. Es ist vierzehn Uhr, Schatten ist an den steilen Aufstiegen schwer zu finden. Und wenn doch, dann halten dort bereits Touristen inne. Mit ihren Kameras um den klebrigen Hals oder mit kraftkostenden Rucksäcken stehen sie an die Mauern gelehnt um zu schnaufen und zu verschnaufen. Ich schwitze ebenso wie alle hier. Mindestens. Mir fällt ein, dass ich ein Handtuch vergessen habe. Doch noch tut's das T-Shirt: ein Drittel ist immerhin noch nicht dunkel vom Schweiß.
Claudia geht es kaum besser. In ihrem Sommerkleidchen gibt sie jedoch wenigstens äußerlich eine gute Figur ab. Wir beschließen, unsere touristischen Erkundungen nicht zu dieser heißen Zeit zu fortzusetzen (wir haben ja im Grunde auch noch gar nicht damit angefangen), sondern uns einen schattigen Platz unter hoffentlich dunklen Sonnenschirmen einer Pizzeria zu suchen. Natürlich finden wir nach dieser Anstrengung eine schöne Lokalität in der Altstadt auf dem Ðurkovic-Platz und erholen uns dort. Jetzt schwitzen die Kellner ...
Hier geht's zum Strand von Herzeg Novi. Nicht an allen Stellen ist er so so schön wie hier. Es gibt auch noch Betonüberreste aus der Zeit des Sozialismus. Dem Badespaß der Montenegriner tut dies jedoch kaum einen Abbruch.
Herzeg Novi hat vier Befestigungsanlagen aufzuweisen:
- Die mit dem italienischen Namen benannte Forte Mare liegt direkt unten am Meer neben dem Hafen.
- Die ehemalige Zitadelle wachte ebenfalls am Meer. Von ihr besteht heute im Wesentlichen nur noch ein Tor. Der Großteil der mächtigen Mauern hat das Erdbeben von 1979 nicht überstanden und stürzte ins Meer.
- Die von den Türken errichtete Kanli Kula ist die größte der drei Stadtfestungen. Sie liegt an oberster Stelle der Altstadt. Im Volk hat sich für diesen die Bezeichnung Blutturm herausgebildet. Eine Version der Geschichte besagt, dass die Außenmauern der Festung durchgehend rot vom Blut der abgewehrten Angreifer gefärbt gewesen sein sollen.
- Spaniola, die spanische Festung. Sie liegt am höchsten am Berg, außerhalb der Altstadt. Sie wurde von den Spaniern nicht gebaut, sondern lediglich restauriert. Dennoch behielt sie den Namen Die Spanische bis zum heutigen Tag. Die Venezianer und später die Österreicher nutzten Spaniola als Gefängnis. Durch seine exponierte, sich über die Stadt erhebene Lage bietet dieses Bauwerk den umfassendsten Ausblick auf die Stadt und den äußeren Teil der Bucht.
Viele unfertige Häuser, deren Baubeginn offensichtlich bereits längere Zeit zurückliegt, stehen ungeniert Seite an Seite mit ...
... langsam aber ganz gewiss vor sich hin verfallenen Häusern, wie hier auf der rechten Seite im Bild sichtbar.
Aufbruch: | 01.05.2009 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 30.09.2009 |
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