Ein Segelsommer auf der Adria
4. Montenegro: Zurück gen Nordwest
Anfahrt auf Sveti Stefan. Ursprünglich waren die aus Naturstein errichteten Häuser der Insel als Zufluchtsort vor den türkischen Eroberern gebaut. Danach war es Fischerort und seit 1955 gehören alle Häuser der Insel zu einem Hotel mit einer Kapazität für etwa 200 Touristen.
Das erste Mal auf unserer Reise ist die Strömung der Adria mit uns. Der südlichste Punkt auf unserer Adriarundreise wird für unser Segelschiff Cleo die Marina der Stadt Bar bleiben. Das Schiff pflügt das Wasser mit seinem Bug auseinander und mit spürbarem leichteren Vorwärtsdrang gelingt es Cleo fünf Knoten Geschwindigkeit zu überbieten. Ist sie ebenfalls froh über unsere Entscheidung, den Törn um viele Seemeilen zu verkürzen? Wir fühlen uns jedenfalls sehr wohl dabei, was eine weitere Bestätigung für die Richtigkeit dieser Alternative ist. Nur ein paar Meilen bis zur Bucht mit der Hotelinsel Sveti Stefan, wo wir heute vor Anker gehen wollen.
Gegen Nachmittag erreichen wir das Inselchen Sveti Stefan. Schon von weitem ist die Ikone der montenegrinischen Küste an ihren roten Dächern, die von grünen Kiefern unterbrochen werden, zu erkennen. In unserem Hafenführer 777 Häfen und Buchten aus dem Jahre 2001 sind beidseitig des Inselfleckens Ankerplätze ausgewiesen. Aus südlicher Richtung wäre das genau vor einem großem Badestrand, so dass wir uns besser auf den anderen Ankerplatz "hinter" der Insel festlegen. Dort ist ebenfalls ein Absperrung wie die für Schwimmer im Wasser angebracht. Jedoch schaukeln hinter dieser Sperre kleine Boote, kaum jedoch Badende. Die Wassertiefe unmittelbar an der Absperrung beträgt acht Meter, etwas weiter entfernt, wie für einen ausreichenden Schwojenkreis notwendig, finden wir zwölf Meter Wassertiefe vor. Das ist uns allerdings zu viel und wir tuckern jetzt an der Küste entlang. Hier werden wir sicher noch auf Ankertiefen unterhalb der acht Meter treffen, was für unser Ankergeschirr (Pflugscharanker + zehn Meter Kette und maximal 25 Meter Leine) besser machbar ist.
Wir finden eine Stelle, nur ein paar hundert Meter weiter vor einer Art Höhle mit Restaurant. An diesem Platz hängt der Felsen in einer Höhe von etwa dreißig Metern über und bildet zusammen mit seinen Flanken eine höhlenförmige Einbuchtung, die von einem findigen Restaurantbetreiber als Erfrischungstheke genutzt wird. Dort ankern schon zwei weitere Schiffe, und bei einer Wassertiefe von acht Metern fällt dann auch unser Anker.
Die Hotelinsel Sveti Stefan hat bereits einige Berühmtheiten beherbergt. Unser Reiseführer erwähnt explizit Sophia Loren und Claudia Schiffer. Leider hat der komplette Luxuskomplex wegen Renovierungsarbeiten das gesamte Jahr geschlossen. So stehen wir vor der mit einer dicken Kette abgeriegelten Eingangstür und können uns nicht beim Gang durch die schmalen Gassen der Inselstadt den Maestral auf die Nase wehen lassen.
Dem Badebetrieb tut die geschlossene Hotelinsel überhaupt keinen Abbruch. Bei diesen heißen Temperaturen – wir messen 34 Grad im Schatten – bleibt einem ja auch gar nichts anderes übrig!
Beim Badebn am Strand sind die Kleinen immer mit von der Partie, wie man an diesem Parkplatz mit den süßen "Cabriolets" sehen kann.
Der Leuchtturm auf der der Bucht vorgelagerten kleinen Insel Sveti Nikola bei Budva vom Meer ausgesehen
Aufbruch: | 01.05.2009 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 30.09.2009 |
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