Norwegenreise für reife Erstlinge zum Kennenlernen
14.06.2007 Oslo - Beitostölen, 254 km
Nach einer eher unruhigen Nacht begrüßt uns gleich früh der Oslofjord mit durchwachsenem Wetter. Wir können uns kaum satt sehen an den landschaftlichen Reizen zwischen blauem Wasser, sattgrünen Wäldern, malerischen Inseln, strukturiertem wolkigen Himmel, niedlichen Holzhäusern und klarem Licht.
Fast verpassen wir das Frühstück, welches zur "Schlacht um Platz und Buffet" ausartet - unwürdig der sonst so gediegenen Atmosphäre dieses Schiffes. Fast als Erste sind wir runter vom Schiff und unser Navi "Minna" lenkt uns in 15 Minuten quer durch Oslo auf die Rv 4 - perfekt. Zunächst finden wir keinen Halteplatz, - oh Schreck - der erste Tunnel kommt schneller als erwartet und schon sind wir auf dem Weg nach Beitostölen. Ein Halt an einer Tanke gefällt Matzi nicht, also weiter geht's. Der Himmel vor uns wird immer dunkler und bald fängt es an zu regnen - Norwegen, wie empfängst du uns? Wir fahren auf der Rv 4 bis Jaren und dann auf der Rv 34 am Randsfjorden entlang im Regen - eine gute Strecke um mit den norwegischen Strassen und Fahrweisen vertraut zu werden. Leider gibt es kaum Rastplätze und wir müssen mal dringend. Vor Dokka fehlt plötzlich die Fahrbahndecke, riesige Bagger und Laster sind am wirken und alle Autos fahren im Gegenverkehr ca. 5 km durch eine schlammige Baustelle. In Dokka an einem Einkaufszentrum halten wir an, ich habe ein Cafe erspäht, naja, der Latte Macchiato geht so. Und wir kämpfen uns erstmals durch eine Norwegische Kaufhalle um einige Lebensmittel einzukaufen, die wir während unserer Hotel-Tage essen können.
Hier kommen wir gefühlsmäßig in Norwegen an.
Dann geht es weiter auf einer guten Strasse (Rv 33) den Berg hinauf bis auf 750 Höhenmeter mit herrlichen Aussichten und dann wieder hinunter auf die E 16. Ich würde am liebsten ständig anhalten und die Aussichten genießen, auch die ersten Schneeberge tauchen in der Ferne auf, aber wir müssen weiter. In Fagernes machen wir noch einen kurzen Stopp, aber der Ort macht uns nicht an und außerdem drängt es uns weiter. Wie von Geisterhand hat der Regen aufgehört und gegen Abend oder je weiter wir nördlich kommen klart es auf. Die Rv 51 schraubt sich langsam hoch in die Berge und nach weiteren 40 km sind wir am Tagesziel Beitostölen. Ein kleiner Ort, mehr für die Skisaison gerüstet, mit einigen Hotels, Laden, Cafe, Tanke und vielen Hütten rundherum, fast alle mit Gras bedeckt. Schon auf dem letzten Wegstück haben uns die Aussichten auf die Berge, Seen, Hütten und Schneegipfel im Hintergrund immer wieder andächtig staunen lassen. Welch faszinierende Landschaft.
Das Hotel ist ein klein wirkendes aber geräumiges Holzhaus mit folkloristischen einfachen Zimmern - rundherum sind Rentiere an die Wand gemalt. Erstmals wird uns klar, dass man hier eher englisch als deutsch spricht und ich muss mich notgedrungen üben.
Wir essen von unseren Vorräten und machen noch einen kleinen Spaziergang etwas über Beitostölen in ein neu errichtetes Hüttengebiet mit prächtigen Aussichten auf den Ort und die darunter liegenden Seen. Mit einer Mischung aus Erschöpfung und Neugier schlafe ich ausgesprochen gut.
Aufbruch: | 13.06.2007 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 02.07.2007 |