Norwegenreise für reife Erstlinge zum Kennenlernen
23.06.2007 Skei - Kaupanger, 85 km
Nach dem Schock des Bezahlens im Hotel Skei bei einer überaus freundlichen Angestellten, welche perfekt deutsch spricht, machen wir uns recht früh bei regnerischem, etwas kühlem Wetter über die RV 5 auf den Weg nach Sogndal/ Kaupanger. Vor einigen Jahren gab es diese Strasse noch nicht, da erst 1996 der Fjaerlandtunnel fertiggestellt wurde. Wir fahren zunächst am Kjösnefjord entlang immer weiter in ein Tal hinein auf steile Felswände zu, die nur in einem Tunnel durchquert werden können. Der Fjaerlandtunnel ist etwas über 6 km lang, für Norwegen ja nicht ungewöhnlich. Gleich dahinter gibt es einen Halt für den Böjabreen, den wir in diesen frühen Vormittagsstunden anfahren. Kein Mensch ist da, die Andenken- und Imbißbude noch geschlossen. Einige Schritte bringen uns zum etwas enttäuschenden Gletscher, der zwar seine schmutzig blaue Zunge über die Felsen schiebt, aber ansonsten weniger imposant aussieht. Zurück am Parkplatz steht neben unserem Auto ein weiteres mit gleichen Anfangsbuchstaben aus Deutschland. Wir treffen diese Leute noch mehrfach heute. Weiter geht's Richtung Fjaerland und gleich abgebogen auf eine Nebenstrasse zum Supphellebreen.
Dieser wirft seine Abbrüche über die Felskante auf ein unteres Schneefeld, von wo das Schmelzwasser durch ein schönes Gletschertor in einen See und ein Morastgebiet fliest. Auch hier sind wir ganz alleine und betrachten in Ruhe die typische Gletscherlandschaft, die Geröllfelder, das Farbe und Fließgeschwindigkeit wechselnde Wasser, die typische Abflußtallandschaft.
Zurück geht es einige Kilometer auf der Hauptstrasse und nach kurzer Zeit taucht das Gletschermuseum in Fjaerland auf. Da das Wetter kühl und regnerisch ist, nehmen wir uns Zeit für einen Besuch. Sehr gut informiert, bereichert mit Wissen über Gletscher im Allgemeinen und in Norwegen im Besonderen, beeindruckt von der "Wanderung" durch einen Gletscher und fast schwindelig ob des animierten Flugfilms über den Gletscher, verlassen wir Stunden später das Museum.
Wir fahren noch die Strasse hinunter zum Schiffsanleger Fjaerland und die wenigen Häuschen, die viele Bücher enthalten sollen. Wieder am Museum vorbei, begeben wir uns durch den Bergstunnel und den Frudalstunnel auf die Abfahrt nach Sogndal. Zunächst gibt es noch herrliche Blicke über den Fjord nach Fjaerland und danach eine wunderbar ausgebaute Strasse auf vielen Windungen durch ein weiter werdendes Tal hinab. Die Fahrt macht richtig Spaß.
In Sogndal halten wir an, laufen durch Stadt und ein Einkaufszentrum, trinken einen Kaffee und wundern uns über die vielen jungen Menschen, Kinder und schwangeren Frauen in dieser kleinen Stadt. Da Samstag ist herrscht reges Einkaufstreiben.
Am späten Nachmittag fahren wir noch einige Kilometer weiter nach Kaupanger, wo wir eine Hütte gebucht haben. Zunächst finden wir die Abfahrt nicht und dann suchen wir lange nach unserem Vermieter. Aber endlich zeigt uns eine Frau mit wenigen Brocken Englisch zu Verständigung den Weg zu unserem Quartier oben am Hang. Die Hütte ist zwar nicht so komfortabel wie das Haus in Sjöholt, aber praktisch und zweckmäßig eingerichtet und mit fantastischer Aussicht über die Amlabucht des Sognefjords. Wir richten uns ein und beobachten bis zur Mitternachtsdämmerung den Fähranleger, die Bucht, den Ort Kaupanger unten am Wasser, wo ein Mittsommerfeuer stattfindet, ein auf den gegenüberliegenden Berg landendes Flugzeug und die im Fährrhythmus von Mannheller befahrene Strasse E 5 .
Aufbruch: | 13.06.2007 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 02.07.2007 |