Mumbai und darueber hinaus...
Mumbai oder weiter...
Nachdem ich jetzt geschlagene 3 Monate in Bombay (Mumbai) verbracht habe, scheint es fast so, als haette ich mich an das Leben hier gewoehnt. Aber da ich immer nur wenig Zeit neben der Arbeit habe, durch die Stadt zu streifen, bleiben nur die stressigen Eindruecke einer Stadt voll von Menschen, die z.T. noch nie etwas von europaeischen Benimmregeln gehoert haben und herumspucken, ruelpsen furzen und Frauen betatschen. Das alles ist fuer mich selbstverstaendlich sehr fremd. Und auch das taegliche Kaempfen, nicht um Geld geprellt zu werden oder (so leid es mir tut) die bettelnden Kinder loszuwerden, ist sehr anstrengend. Nach 3 Monaten bin ich an einem Punkt, wo ich Mumbai eigentlich so schnell wie moeglich gen Land verlassen moechte. Eigentlich haette ich noch 2 Monate bleiben muessen um mich dann endlich auf den Weg zur 3 Monatigen reise durch Indien und Nepal zu machen, aber ich kann es kaum noch erwarten, endlich die schoenen Teile Indiens zu sehen. Landschaften, die man geniessen kann und wo man auch mal fuer sich ist. Mumbai ist nie still, man ist immer unter Menschen (und ich als Hamburgerischer Nordfisch bin ich damit ueberfordert!) und sowas wie diskrtion gibt es hier nicht. Oft habe ich mit Traurigkeit zu kaempfen, weil ich andere Menschen herablassend auf Strassenkinder sehen kann und dabei mich selbst erkenne, oder man einfach keine Energie mehr hat, weil das Rennen nach Geld (Mumbai ist im Aufbruch, eine westliche Stadt zu werden, alle wollen Rollex-Uhren und Ferraris und blonde Maedchen, aber keiner bekommt es) einem den letzten Nerv raubt. Ich weiss jetzt, warum die meissten Reisenden Mumbai so schnell wie moeglich verlassen wollen. Meine Behausung (im Centrum von Colaba)laesst qualitativ zu wuenschen uebrig und Teile der Waende sind aus duennem Holz. Abends muss man die Taschenlampe mitnehemen, weil man sonnst ueber die Restaurantcrew stolpert, die sich im Hauseingang zusammengekuschelt hat. Dazu musste ich mit nicht geringer begeisterung feststellen, dass ich keine Probleme mehr mit KAkerlaken habe (dank der Idee, ihnen bescheuerte Namen zu geben, wenn ich ueber die Tiere spreche (z.B. "Heute hatte ich wieder ein einseitiges Gespraech mit Gustav") Aber es gibt auch nette Ecken, wie z.B. die kostenlose Jehangir Gallerie, die jede Woche indische Kuenstler einlaed und dazu gibt es auch ein nettes Cafe drinnen. Oder das moslimische Viertel hinter dem Crawfordmarket, wo man durch die engen Strassen gehen kann und hier und da auch mal ein bunter Tempel steht. In sofern ist Mumbai ein Eindruck fuer sich und nicht repraesentativ fuer Indien als Ganzes.
" Gimme 10 Rupie!"
In Mumbai kann man es sich anscheinend ueberall gemuetlich machen!
Aufbruch: | 06.03.2005 |
Dauer: | 9 Monate |
Heimkehr: | 08.12.2005 |
Nepal
Anjuna