Gruppenreise durch Guatemala

Reisezeit: Juli / August 2009  |  von Beatrice Feldbauer

Allein

Und dann waren Sie plötzlich alle weg. Zwei Wochen sind wir miteinander gereist. Haben gelacht, gestaunt, geschwitzt, gespielt und uns gegenseitig aufgezogen. Waren aufeinander angewiesen und dann stand ich plötzlich mit René allein vor dem Flugplatz. Zugegeben, ein wenig Erleichterung war auch dabei. Nicht, weil sie weg waren, sondern weil alles gut gegangen war. Keine Unfälle, nichts verloren, nichts gestohlen. Etwas müde zwar, aber gesund und voller neuer Erlebnisse hatten wir uns kurz vorher verabschiedet.

Jetzt blieb nur noch die lange Rückreise, zurück in die Schweiz, wo Verantwortung und Aufgaben auf jeden warteten. Wir waren zusammen in den letzten beiden Wochen so sehr absorbiert von allem was vorher belastet oder beschäftigt hatte. Weil wir so weit weg waren, haben sich vielleicht ein paar Sachen etwas verschoben, ein paar Ansichten sich geändert. Doch wie immer nach tollen Ferien, der Alltag holt uns alle wieder sehr schnell ein. Und das ist auch gut so, denn wer will schon immer Ferien haben, immer unterwegs sein.

La Merced, Antigua

La Merced, Antigua

René brachte mich zurück nach Antigua. Hier hatten wir noch am Vormittag letzte Einkäufe gemacht, die letzten Quetzales ausgegeben. Ich war noch einmal auf dem Handarbeitermarkt und habe Ricardo in seinem Ledergeschäft besucht. Er freute sich sehr, wir kennen uns seit meinem ersten Besuch in Guatemala. Damals war er 12 und führte bereits seinen kleinen Laden. Ich schenkte ihm meine letzten Schoggistängel. Sie sahen zwar nach all den heissen Passagen unserer Reise etwas mitgenommen aus, aber da sie inzwischen wieder fest geworden waren, waren sie noch immer geniessbar.

Ricardo in seinem Laden

Ricardo in seinem Laden

Zum Abschied liessen wir uns ein letztes Mal von den Marimbaklängen in der Posada de Don Rodrigo verzaubern und dann fuhren wir zusammen auf den Flugplatz. Es blieb nur noch das Einchecken und ein gemeinsames Mittagessen. Dann hob das Flugzeug endgültig ab, Richtung Osten, Richtung Heimat.

Ich möchte an dieser Stelle allen, die dabei waren, ganz herzlich danken für das gute Gelingen. Eine solche Reise kann nur funktionieren, wenn sich alle bemühen, dass die gute Stimmung bleibt. Selbstverständlich ist viel der kompetenten und ruhigen Reiseleitung von René www.sacbe.info zu verdanken. Er konnte uns für die Mayas begeistern, aber auch viel Verständnis für Guatemala vermitteln. Für ein Land und ein Volk, das oft völlig anderes reagiert, als wir uns das gewohnt sind. Wo trotz grosser Armut oft ganz andere Werte zählen, als in unserer zivilisierten, verkapitalisierten Welt.

Am Abend ging ich mit meiner Freundin Rebeca essen. Sie freute sich riesig, dass ich doch noch etwas Zeit für sie gefunden hatte. Einmal auf der Reise hatte Maya erklärt, was wahre Freundschaft sei. Wenn man sich nach Jahren der Trennung wieder trifft und auf Anhieb da weiter machen kann, wo man damals stehen geblieben war. Diese Art von Freundschaft verbindet mich mit Rebeca, die in dieser anderen Welt lebt und sich sehr tapfer durch alle Widrigkeiten des Lebens schlägt.

Unterdessen habe auch ich Guatemala verlassen und bin in Peru angekommen. Hier im Dschungel vom Amazonas erwarten mich ganz andere Aufgaben und ich glaube ich bin schon wieder mitten im neuen Abenteuer gelandet.

www.fuentedelamazonas.com
meine Aufgabe in Peru

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meine Aufgabe in Peru

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Diesmal bin ich mit einer Gruppe unterwegs. Wir besuchen die faszinierenden Mayastätten und die quirligen bunten Märkte. Die Reise mit der Gruppe ergibt auch für mich einen ganz neuen Blick auf dieses Land, das ich von mehreren Aufenthalten zu kennen glaube.
Details:
Aufbruch: 17.07.2009
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 01.08.2009
Reiseziele: Guatemala
Der Autor
 
Beatrice Feldbauer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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