Wo Afrika Am Schönsten Ist
Zum Lake
Lilongwe/Senga Bay, Malawi, 05.06.2009
Dass man als Regierung gerne mal die Hauptstadt wechselt kenne ich ja schon von zu Hause. Auch der malawische Übervater Banda kam auf diese Idee, in den sechziger Jahren schon und aus gutem Grund. Das starke Süd-Nord-Gefälle führte zu Spannungen und so verlagerte man die Hauptstadt vom südlichen Blantyre in die Mitte des Landes, in einen klimatisch günstig gelegenen Ort, nämlich Lilongwe. Geld, vorwiegend aus Südafrika, und Platz spielten offenbar keine Rolle. Es wurde großzügig geplant und gerade damit hat der eilige Tourist ohne fahrbaren Untersatz heftig zu kämpfen. Die einzelnen Ortsteile, Regierungsviertel, Geschäftszentrum, die Old Town, liegen weit auseinander, sind durch breite Straßen miteinander verbunden, aber kaum miteinander verschmolzen.
Ich beschränke mich auf das Viertel, wo ich wohne, die "Old Town", und erkenne das, was ich eigentlich vorher schon nach der Lektüre der Reiseführer wusste: Die Reize des Landes Malawi liegen eindeutig nicht in ihren größten Städten, und es wird Zeit sich dahin aufzumachen, wo Malawi am Schönsten ist: zum Lake.
Die Anreise verläuft interessant. Mit einem Taxi lasse ich mich dahin bringen wo die Minibusse Richtung See abfahren, um sogleich in einen eigentlich schon vollen, für afrikanische Verhältnisse aber noch halbleeren umgebauten VW-Bus verfrachtet zu werden, der sich erst in Bewegung setzt, nachdem uns Dutzende von Händlern einen Besuch abgestattet haben und anbieten was man für solch eine Reise halt brauchen könnte, Hunde !!, Hemden, Gürtel, Schuhe, Werkzeuge, Zahnbürsten, Nationalflaggen, Schmuck, Spielzeug, aber auch lauwarme Getränke, Hähnchen-schenkel, undefinierbares anderes Getier, Teigtaschen und vieles mehr.
In Salima, noch 20 Kilometer vom See entfernt, steige ich um auf die Ladefläche eines Pick-Ups, die ich mir mit Einheimischen samt ihren Gepäck, bestehend aus langen Eisenstangen, Einkäufe vom Markt, Fahrrädern und Kleintieren teile. Es ist etwas gewöhnungsbedürftig, ohne festen Halt auf einer Pobacke am Rand des Pickups zu sitzen, macht aber im Laufe der Fahrt zunehmend Spaß.
Senga Bay, das eigentliche Ziel meiner Reise, stellt sich als Ort noch weitab vom See heraus. Kurzerhand miete ich mir den ganzen Pickup, nachdem alle Fahrgäste ausgestiegen sind und lasse mich noch ca. fünf Kilometer über Stock und Stein zum per Internet gebuchten Carolina Beach Resort, direkt am Strand, bringen.
Praktischerweise kennt der Fahrer auch jemanden, der ein Boot besitzt und so buche ich auf der Fahrt bereits mein Programm für den nächsten Vormittag, eine Bootstour zur nahe gelegenen Lizard Island.
Aufbruch: | 03.06.2009 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 22.06.2009 |
Sambia
Simbabwe