Wo Afrika Am Schönsten Ist
Heia Safari
South Luangwa National Park, Sambia, 08.bis 11.06.2009
Falls jemand zufällig eine preiswerte aber glänzend organisierte Safari sucht mit einem zuverlässigen Anbieter in einem der schönsten Nationalparks Afrikas und dabei für einige Tage auf Luxus verzichten kann, für den hätte ich was!
Kiboko heißt der Veranstalter, ist in Lilongwe stationiert
und führt u.a. 4-Tages-Touren in den South Luangwa Nationalpark im Osten Sambias durch, zum Preis von 410 US-Dollar, quasi All Inclusive XXL, d.h. einschließlich der Hin- und Rückfahrt, jeweils ca. 6. Stunden, der Unterkunft in Zelten, alle Mahlzeiten und auch allen Game Drives.
Wir sind insgesamt 12 Teilnehmer, 4 US-Amerikaner, 4 Kanadier und 4 Deutsche. Bei letzteren handelt es sich neben mir noch um drei junge Voluntäre, die für ca. ein Jahr in Malawi Dienst tun und allerhand von Land und Leuten zu erzählen haben. Auf Deutsch, das tut ganz gut und kommt in diesem Urlaub ansonsten gar nicht mehr vor. Wir werden auf zwei Geländefahrzeuge verteilt und los gehts am frühen Morgen, erst mal drei Stunden bis zur Grenze nach Sambia, danach noch mal etwa drei Stunden bis zum Park.
Dankenswerterweise weist der Veranstalter schon bei der Buchung auf eine Besonderheit an der Grenze hin. Neben einem großen Plakat zur Bekämpfung von Korruption im Staate Sambia fragen die Grenzbeamten regelmäßig nach einer Gelbfieberimpfung, obwohl diese überhaupt nicht vorgeschrieben ist. Wer keinen entsprechenden Nachweis vorlegen kann, dürfte sich wohl nur gegen eine Extragebühr in die Taschen der Offiziellen die Einreise erkämpfen. Plakat hin oder her.
Schon vor Erreichen des Zeltlagers sehen wir einige Tiere. Affen sind sowieso überall und Elefanten stehen am Wegesrand oder Überqueren die Straße. Das Lager steht direkt am Ufer des Luangwaflusses, der dem Nationalpark den Namen gegeben hat und die Parkgrenze markiert. Für die Gäste und Angestellten sind feste Zelte aufgestellt, mit Betten und Bettzeug.
Der Tageslauf im Camp ist straff durchorganisiert:
5.15 Wecken und schnelles Frühstück
6.00 bis 10.00 morgendliche Pirschfahrt
11.30 Mittagessen
15.30 Kaffee
16.00 bis 20.00 abendliche Pirschfahrt
danach Abendessen, Bar, Bettruhe
Gegessen wird an einem langen Tisch unter einem offenen Zeltdach, direkt am Ufer.
Neben den Sanitäranlagen gibt es noch einen Swimming-Pool, Hängematten, Liegestühle zum Relaxen während der Mittagsstunden mit Weltklasse-Blick auf die Nilpferde und Krokodile im Fluss sowie eine schöne, offene Bar am anderen Ende des Camps, perfekt für einen Absacker am Abend.
Den Gang dorthin legt man übrigens zwangsweise in Gesellschaft zurück, wie z.B. auch einen etwaigen nächtlichen Gang zur Toilette. Wachpersonal steht mit Taschenlampe und Schießgewehr bereit. Mit Besuch durch Nilpferde und Elefanten, selten sogar Löwen, ist nachts jederzeit zu rechnen. Das Schnauben der Hippos ist ziemlich nah zu vernehmen, und früh am zweiten Morgen sucht sich tatsächlich eine Elefantenherde die Bäume im Camp zum Frühstück aus und beginnt bei den Sanitäranlagen. Wer zu dieser Zeit ein dringendes Bedürfnis verspürt hat schlechte Karten.
Apropos Bedürfnis. Während der Siesta im Liegestuhl halte ich ständig Ausschau nach Bewegung im Fluss. Meine absolute Lieblingsaktivität ist nämlich, den Hippos beim Kacken zu zuschauen. Das sieht echt drollig aus und kündigt sich an, wenn sich ein Flusspferd eine seichtere Stelle im Wasser sucht, wo es sein Hinterteil freilegen kann. Der Stuhl (oder wie heißt die Kacke bei Nilpferden?) und der Urin wird dann mit Schmackes hinten herausgepresst. Dabei wedelt das Hippo wie wild mit dem Schwanz vor dem After, so dass das ganze Zeug in hohem Bogen in alle Richtung wegspritzt. Das Thema ist etwas anrüchig, aber es sieht einfach zum Schießen aus. Leider habe dann nie meine Kamera zur Hand, um das für die Nachwelt festzuhalten.
Ich bin kein Safari-Experte. Die, die es sind, meinen, dass der South Luangwa National Park, gemessen an dem, was einen guten Nationalpark ausmacht, nämlich Tierreichtum, Artenvielfalt, interessante Landschaft, überschaubare Anzahl von Touristen und Erlaubnis von Nachtfahrten, in der Rangliste der Parks in Afrika ganz weit oben steht.
Nach über insgesamt 16 Stunden Pirschfahrten an zwei Tagen bin ich überzeugt, dass die Experten Recht haben. Während der Fahrten kreuz und quer durch den Park begegnen wir jeweils nur wenigen Jeeps, dafür umso mehr Tieren. Es ist einfach toll, mit wunderbaren Erlebnissen. Die sind schwer in Worte zu fassen. Bilder haben mehr Aussagekraft, finde ich. Also, los geht's ... im nächsten Kapitel ...
Aufbruch: | 03.06.2009 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 22.06.2009 |
Sambia
Simbabwe