Lehmi & Michel mit dem Rucksack um die Welt
Las Vegas I: Grand Canyon / Hoover-Staudamm
Um auch noch was anderes als nur Las Vegas zu sehen, schnappten wir uns heute unsere Ellis und unser Mietauto und fuhren los. Unser erstes Ziel für den heutigen Tag hieß "Hoover-Staudamm". Er wurde uns von allen Seiten wärmstens empfohlen.
Bei strahlendem Sonnenschein erreichten wir unser Ziel nach ca. 1,5 Stunde.
Der Hoover-Staudamm befindet sich auf der Grenze zwischen den US-Bundesstaaten Nevada und Arizona, knapp 50 Kilometer südöstlich von Las Vegas im Black Canyon. Die Staumauer staut den Colorado River, der hier die Grenze zwischen Arizona und Nevada bildet, zum Lake Mead auf. Der aufgestaute See weist eine Fläche von 63.900 Hektar, eine Länge von rund 170 km und eine maximale Tiefe von etwa 180 Metern auf. Mit seinem Speicherinhalt von rund 35 Milliarden Kubikmetern ist er der größte Stausee der USA.
Gebaut wurde die Hoover-Staumauer zwischen 1931 und 1935 als Bogengewichtsmauer mit einer Höhe von 221 Metern und einer oberen Dicke von etwa 14 Metern. Die untere Dicke beträgt 201 Meter.
Die Stadt Las Vegas verdankt der Staumauer ihr heutiges Aussehen, denn nur durch dieses Bauprojekt, für das Tausende von Arbeiter benötigt wurden, wurde aus der 1905 gegründeten, kleinen Wüstensiedlung die heutige Spielermetropole. Im eigens für die Arbeiter und ihre Familien gebauten Boulder City waren Glücksspiel und Alkohol verboten, so dass es viele der Arbeiter in ihrer Freizeit in das nahe gelegene Las Vegas zog, das so innerhalb kurzer Zeit vor allem immer mehr Bars und Casinos zu bieten hatte.
Die Staumauer ist ein riesiges Bauwerk und zählt in den USA zu den 10 wichtigsten Pionierleistungen. Der Hoover-Staudamm ist wirklich gigantisch und eine faszinierende Anlage. Wir waren alle sehr beeindruckt.
Um den Verkehr zu entspannen, wird der "Hoover Dam Bypass (U.S. 93) gebaut, der ursprünglich im Juni 2008 fertig werden sollte. Im September 2006 stürzten aufgrund heftiger Winde zwei Baukräne ein, so dass die Fertigstellung Mitte 2010 und die Eröffnung Ende 2010 erwartet wird.
Wenn man live davor steht, kommt es einem nochmal viel größer vor. Wir standen voll Verwunderung vor diesem Bauwerk und dieser Konstruktion, dass so etwas überhaupt möglich ist.
An der klaren Abgrenzung zwischen dem dunklen und dem weißen, ausgewaschenem Gestein, ist heute deutlich zu erkennen, wie viel Wasser einst der Lake Mead beinhaltete. Der Wasserstand nimmt leider immer mehr ab.
Weiter gings zum Grand Canyon. Die Straßen sind genauso wie man sich vorstellt. Schnur gerade und ab und zu kommen einem auch Autos entgegen.
Da der Weg doch ein Stückchen lang war, mussten wir noch eine Pinkelpause einlegen. Was vorher keiner so richtig wahrgenommen hat, entpuppte sich als kleiner exqusiter Laden mit eigener Honigproduktion und Schokoladenkonfektherstellung. Lecker können wir da nur sagen, vor allem die Schokoweintrauben hatten es uns angetan.
Auf unserem Weg begegneten uns viele Wüstenlandschaften mit den unterschiedlichsten Kakteenarten und Yoshua Tree Bäumen und das obwohl wir nicht mal im Yoshua Tree Nationalpark sind. Also brauchen wir da auch nicht mehr hin. Wieder eine Sache abgehakt.
Wir hatten die 5 Tage wirklich alle viel Spaß miteinanander!
Das letzte Stück Richtung Grand Canyon hatte es noch mal in sich, denn die Straße war über mehrere Kilometer nicht mehr asphaltiert. Es staubte also ordentlich auf, besonders, wenn Fahrzeuge unmittelbar vor uns waren.
Nach weiteren 1,5 Stunden Fahrt sind wir am Grand Canyon angekommen, gerade noch um sonnige Bilder knipsen zu können und den Sonnenuntergang mitzuerleben. Wahrhaft schön!
Im Hualapai-Indianerreservat findet man den im Frühjahr 2007 eröffneten Grand Canyon Skywalk, der den Besuchern erlaubt, auf einer stählernen Brücke in Form eines Hufeisens, mit gläsernem Boden und Geländer, 1200 Meter über dem Boden des Grand Canyons zu stehen.
Da uns diese Aussicht, wenn mit Sicherheit auch einmalig und spektakulär, zu teuer war und man sowieso nicht fotografieren durfte (Kameras und Handys müssen vor dem Begehen in einem Schließfach hinterlegt werden), haben wir uns den Skywalk erspart. Auch so konnte man bis an den Rand des Gebirges heran und schöne Bilder schießen...
... wie zum Beispiel dieses.
Bereits vor über 3000 Jahren lebten Menschen im Bereich des Grand Canyon. Die Desert Culture genannten Indianer waren Jäger und Sammler, die Körbe und Sandalen herstellen konnten und mit Speerspitzen aus Stein auf die Jagd gingen.
Vor etwa 2000 Jahren besiedelten die als Anasazi bekannten Völker das Gebiet. Sie wohnten in Lehmhütten und bauten ihre Behausungen in die Wände der Schlucht. Sie lebten von der Landwirtschaft und hinterließen viele Felszeichnungen. Vor ca. 700 Jahren verschwanden die Anasazi aus bis heute unbekannten Gründen plötzlich.
Die ebenfalls zur Pueblo-Kultur gehörenden Hopi sind ihre Nachfahren und lebten wie andere Indianerstämme in jüngerer Vergangenheit in der Gegend. Noch heute wohnen einige Havasupai-Indianer im Canyon.
Der Grand Canyon ist eine steile, etwa 450 Kilometer lange Schlucht im Norden des US-Bundesstaats Arizona, die während Jahrmillionen vom Colorado River ins Gestein des Colorado-Plateaus gegraben wurde. Der größte Teil des Grand Canyon liegt im Grand-Canyon-Nationalpark.
1979 wurde der Grand Canyon in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen.
Diese Felsformationen sind einfach atemberaubend schön. Viel schöner als man sie von Bildern her kennt. Wir kamen alle nicht mehr aus dem Staunen raus. Der Grand Canyon ist schon einmalig. Kilomeiterweit sahen wir nur diese Felsen und den Colorado River. Aber Vegetation gibt es hier kaum.
Natürlich durfte der obligatorische Besuch im Souveniershop am Schluss nicht fehlen...
Pünktlich mit dem letzten Bus (was eher Zufall war, da keiner von uns daran gedacht hatte, obwohl am Staudamm sogar noch fototgrafiert, dass in Arizona die Uhren eine Stunde weiter vor gehen und wir somit davon ausgingen eigentlich noch eine Stunde mehr Zeit zu haben) fuhren wir wieder zum Parkplatz, um in unser Auto umzusteigen und den langen Heimweg anzutreten.
Abends waren wir dann alle so kaputt, dass wir es nur noch schafften gemeinsam essen zu gehen und sich danach jeder auf sein Hotelzimmer verkrümelt hat.
Aufbruch: | 27.09.2009 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 13.11.2009 |
Japan
Vereinigte Staaten