Mein Austausch-Semester in El Campo, Texas
Das weiter Leben in EC, II: Die letzte Schulwoche
Am Montag hatten wir Gott sei Dank nur den halben Tag Schule, da es heute Zeugnisse geben sollte. Zeugnisse gibt es alle 6 Wochen und außerdem war es die letzte Woche vor Spring Break, den Frühlingsferien. Nach der 4. Stunde konnten also unsere Eltern zu den Lehrern gehen, sofern sie ein Anliegen haben, und mussten unser Zeugnis abholen. Meines war mit - sofern ichs richtig verstanden habe - 6 Einsen, 1 Zwei und 1 Drei garnicht einmal so schlecht! Würde ich das bloß mal in Deutschland hinbekommen...
Außerdem musste jeder einen Fitness-Test ablegen, der zu den früher erwähnten Taks-Tests gehörte. Ich sollte ihn auch mitmachen "um einfach mal zu sehen wie gut ich bin". Gegen meine Erwartungen war ich ziemlich gut und im Vergleich zu den meißten anderen sogar um Längen besser; und das mit 20 Liegestützen, 30 Sit-Ups' und 61 mal die Turnhallenbreite laufen!
Der Dienstag hat erst langweilig angefangen, da ich den Chemiestoff schon kannte und mir dachte, ich bräuchte nicht wirklich zuzuhören. Heute hat Coach Sohrt, mein Chemielehrer, ein wenig über Physik geredet und auch, wenn ich nicht gerade ein Held in Physik bin, war es trotzdem langweilig einfach. Irgendwann aber war es so sehr zum einschlafen, dass ich beschloss, etwas ganz neues zu versuchen, nämlich zuhören! Zwei Minuten später dachte ich mir, "das kenn ich aber anders?!", also wurde ich noch etwas aufmerksamer. Eine weitere Minute später war mir klar, dass ICH richtig lag und der Lehrer Stuß erzählte. Als ich ihn darauf aufmerksam machte und es ihm erklärte, da er mir erst nicht glauben wollte, fing die ganze Klasse an zu lachen und rief Sachen wie "Ooooh Sohrt, der deutsche Junge hat sie drangekriegt!" und "Oh Mann, das deutsche Kind is' echt schlau!". Wie es sich gehört, wenn man gut mitarbeitet, bekam ich 2 Bird-Bucks, die kleinen Kärtchen, die mir jeweils 5 Minuten Lunch-Zeit dazugeben. Nach der Stunde hat mich Herr Sohrt zu sich gerufen und mir gesagt, dass er sehr beeindruckt wäre und es willkommenheißen würde, wenn ich ihn weiterhin korrigiere! Mit einem stolzen Lächeln ging ich dann durch den Rest des Tages...
Freitag hatten wir wieder nur einen halebn Tag, da "die Lehrer ja so überarbeitet wären". Da wir am Montag die ersten 4 Stunden hatten, hatten wir heute die letzten 4 nach vorne gelegt. In der 1. Stunde - Career Connections - hat die Lehrerin gesagt, dass wir machen können was wir wollen, sofern wir in der Klasse bleiben. Also schnappte ich mir einen der 30 Computer und kommunizierte ein wenig mit der anderen Seite des großen Teiches (Deutschland). Nach der Schule habe ich nur ein wenig zu Hause relaxt und meine Postkarten weitergeschrieben.
Samstags fuhren wir rüber nach Danevang (gesprochen: Däneväin), wo Alex mit seiner Gastfamilie wohnt, um Brenda's Eltern zu besuchen, die in einem meiner Meinung nach nicht bewohnbaren "Haus" einige Tage verbringen, das schon seit Ur-Zeiten im Besitz der Familie ist. 5 Minuten nach unserer Ankunft gab es für Shawna die erste Fahrstunde mit ihrer Oma, während ich in Brenda's Auto hinterher gefahren bin. Natürlich saß Brenda neben mir, aber die hat am Anfang nur geschrien, bis sie festgestellt hatte, dass ich besser fahre als sie dachte, und das, obwohl es Automatik war und ich total fasziniert war als ich losfuhr ohne den kleinsten Handgriff zu machen?! Eigentlich war es generell meine erste richtige Fahrt, abgesehn von ein paar Kreisen in Deutshcland mit Manuell-Schaltung.
Der Sonntag verlief ziemlich ruhig und abends während der Kirche, wenn sich die Jugendlichen im oberen Bereich des Gebäudes einfinden zum "Unterich", gingen wir stattdessen nach draußen um Volleyball zu spielen. Somit ging eine tolle Woche zuende und die nächste sollte noch besser werden, da wir endlich Ferien bekamen...
Aufbruch: | 19.01.2010 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 18.06.2010 |