Mein Austausch-Semester in El Campo, Texas

Samstag, 19.3.

Um halb 5 aus dem Bett, duschen, frühstücken, ein wenig relaxen und um halb 6 ging die Fahrt los. Den Namen des Ziels habe ich schon vergessen, jedoch sollte es von El Campo (Süd-Ost Küste), bis in den "hohen Norden" gehen, was uns jeweils 5-6 Stunden Fahrzeit kosten würde. Warum? Der kleine Sohn einer Frau von der Kirche (Gina) war für die Spring Break Woche bei seiner Oma und musste jetzt natürlich auch wieder abgeholt werden. Da ich mit Brenda und Gina nun den ganzen Tag im Sitzen verbringen sollte und keine weitere männliche Person dabei war, was das ganze nicht gerade leichter machte, nahm ich mir ein Buch, Musik und ein Kissen mit Decke mit, obwohl ich eigentlich nicht wirklich schlafen konnte.
Die Hinfahrt verlief vorstellbar langweilig, bis wir in einen starken Regen gerieten, wegen dem alle Autos neben der Straße halt machten, da man wirklich garnichts mehr gesehen hat. Das hat Gina aber natürlich nicht gestört, die einfach weiter gefahren ist.
Drüben angekommen trafen wir uns mit Gina's Mutter, deren Schwester und natürlich Rayray, Gina's Sohn, in einem Autobahn-Café-Restaurant namens "Yesterdays". Davor stand ein altes Auto mit Flammen in Deutschland-Farben bemalt und eine Blechwand, die aussah wie ein anderes Auto von der Seite. Der Laden gefiel mir ziemlich gut, da an den Wänden viele alte Sachen hingen wie Filmrollen, der erste Fernseh-Kasten, und Poster von Elvis, Sinatra und vielen anderen bekannten Musikern und Schauspielern, die ich nicht kennte. Während wir auf unser Essen warteten, wurde ich von Gina's Tante unterhalten, da diese ein paar Jahre in Holland gelebt hat und deswegen schon einige Male Deutschland besucht hat (in den 90ern), weshalb sie an mir als Deutscher ziemlich interessiert war. Sie hat sich so sehr gefreut mich kennenlernen zu dürfen, dass sie mir sogar ein T-Shirt von dem Café gekauft hat. Nach ein paar Schnappschüssen von den beiden Autos draußen sind wir auch schon wieder los, damit wir nicht erst in der Nacht nach Hause kommen würden. Gina wollte unbedingt zwei mal auftanken, was mich aus meinem Buch auftauchen ließ, da Gina bezahlen musste, Brenda zu faul war und Rayray zu klein, womit ich das Auffüllen übernehmen musste. Natürlich war auch noch das tollste Wetter draußen (Ironie!). Der Rest des Weges war eher langweilig, deswegen erspare ich euch das lieber.

Noch einen Tag Ferien, dann geht die Schule wieder los...

Montag, 19.3. - Freitag, 23.3.

Mit verschlafenen Augen in der Schule sitzend, wurde am Montag zu allererst die tolle Nachricht verkündet, dass in zwei Tagen die 9-weeks-tests anstanden. Bei diesen Tast handelt es sich - wie der Name schon sagt - um den Stoff der letzten 9 Wochen. Jeder musste einen Test in verschiedenen Fächern ablegen, wobei meine Fächer Chemie, Erdkunde und Mathe waren. Für einen Test hatte man immer 1 1/2 Stunden Zeit, weswegen wir Mittwochs die ungeraden Fächer des Stundenplans hatten (1., 3., 5., 7. Stunde), jeweils als Doppelstunde, und Donnerstags dann die geraden. Da alle meine Tests auf den Donnerstag fielen, ich noch nie von ihnen gehört hatte und ich nur 3 Tage zum lernen hatte, war ich Donnerstags natürlich ein wenig panisch in den Tag gestartet, was sich später jedoch legte, da es dann doch nicht sooo schwer war.
Ansonsten ist nicht viel passiert, abgesehen davon, dass Payton (der Kleine, deren Babysitter Brenda ist) nun im T-Ball Team ist, was soviel heißt wie Kindergarten-Baseball. Als Brenda und ich ihm beim Training zusahen, mussten natürlich wieder ganz viele Fotos gemacht werden, die zum Teil auch ziemlich lustig sind...

Somit ging die erste Schulwoche zu Ende und das Wochenende wartete schon auf mich!