Mareike in Irland =)
The farm is a sick place - but we have fun!
Woche 7 auf dem Bauernhof: In dieser Woche war die Farm wirklich "a sick place", denn fast alle von uns wurden von irgendwelchen Krankheiten befallen. Am Sonntag brachte John Sarah und mich vor dem Mittagessen zum Strand, wo wir uns ein bisschen erholen sollten. Er selbst blieb im Auto sitzen um ein Mittagsschläfchen zu halten, wir konnten ihn nicht dazu überreden, sein Nickerchen an den Strand zu verlegen. Dafür hatten wir wieder unseren Spaß dabei, ihn bei unserer Rückkehr aufzuwecken =).
Am Sonntagabend kam eine dritte Helferin auf den Bauernhof, und zwar aus Frankreich. Sie ist allerdings keine Wwooferin, sondern besucht in Frankreich ein agriculture college und muss einen Monat auf einer englischsprachigen Farm verbringen. Wenn wir alle drei melken und auch noch die irische Sarah hilft, sind wir schnell wie der Blitz =). Beim Melken am Sonntag Abend hatten wir das Vergnügen und Glück, einer Kuh dabei zuzusehen, wie sie John mit Kuhfladen bedeckte. Nur in seinen Mund ist nichts gelangt. Und das passiert John nur einmal im Jahr.
Schon am Wochenende zuvor hatte ich damit begonnen, einen Graben in den Boden zu hacken, um Elektrokabel zu verlegen. Vier solcher Gräben mussten her, ich schaffte am ersten Tag einen anderthalben und musste abends mit der linken Hand melken. Ich hatte beim Hacken keine Uhr dabei, aber glücklicherweise befanden sich die Milchkühe auf dem Feld nebenan und als sie sich langsam Richtung Zaun bewegten, wusste ich, dass es 17 Uhr sein muss. Sehr praktisch!
Montags tat mein Arm immer noch weh, und Axelle ( die Helferin aus Frankreich ) und ich hackten die restlichen Gräben, was zu zweit sehr viel schneller ging und auch viel mehr Spaß machte =). Ein kleiner Zwischenfall bestand darin, dass ich mit sehr viel Kraft auf einen dicken Stein klopfte, aus dem plötzlich ein Wasserstrahl hervorschoss. Es handelte sich nämlich nicht um einen Stein, sondern um einen Wasserschlauch, der die Kühe mit Wasser versorgt. Als ich John auf dem Handy anrief um ihm davon zu berichten, lachte er nur und meinte: "very good" um kurz darauf vorbeizukommen und den Schlauch zu reparieren. Abends musste nicht nur ich mit der linken Hand melken, sondern auch Axelle =). John teilte uns dann nebenbei mit, dass es übrigens eine spezielle Technik gebe, um dieses Werkzeug ( keine Ahnung wie es auf deutsch heißt ) zu bedienen. Mmmh...Außerdem sagte John, dass ich tatsächlich an einer zweiten Stelle ebenfalls ein Loch in den Wasserschlauch gehackt habe, was ich aber nicht merkte, weil das Wasser an dieser Stelle zu dem Zeitpunkt abgestellt war =).
Am nächsten Tag wies uns John zuerst an, einen weiteren Graben zu hacken, aber dann fielen ihm unsere armen Arme ein =) ( John ist wirklich sehr nett!!! ) und stattdessen sollten wir die Apfelbäume gießen. Pro Apfelbaum zwei Eimer voll. Es gibt auf dem Gelände ungefähr 40 Apfelbäume. Wir schafften es bis zum Melken, jedem Baum einen Eimer Wasser zu verabreichen und wir waren uns wirklich nicht sicher, ob es nicht leichter gewesen wäre, einen weiteren Graben zu hacken. Wir hatten aber viel Spaß, vor allem, als der Schubkarren umkippte und wir die Eimer erneut mit Wasser füllen mussten =).
Einen Tag danach mussten wir dann weitere Gräben zu hacken, diesmal für Wasserschläuche =). John zeigte uns, wie man dieses Werkzeug benutzen muss, und mit der neuen Technik ist es wirklich viel einfacher und kein bisschen schmerzhaft. Außerdem bat er mich, keine weiteren Löcher in die Schläuche zu hacken und ich habe mich bemüht =).
Mittwoch abends hat Sarah mich zum Segeln mitgenommen, und das war wirklich toll. Ich musste mich in der Dusche sehr beeilen, denn es war 17 Uhr und wir wollten um 17.15Uhr losfahren. Als ich gerade fertig war ( 17.10 Uhr ) klopfte Sarah an die Tür und teilte mir mit, wir würden erst um 17.30 Uhr aufbrechen. Warum konnte sie mir das bloß nicht ein bisschen früher sagen =) ? Ich schmierte mir dann noch brav Sonnencreme ins Gesicht und um 17.30 Uhr fuhren wir los ans Meer. Sarah war zum zweiten Mal segeln, ich zum ersten Mal. Wir fuhren mit einem befreundeten Farmer; der segelt seit 45 Jahren. Kaum waren wir losgefahren, verschwand die Sonne, es wurde nebelig und das Boot stand ziemlich schief im Wasser. Als wir unten in der Kabine Regenjacken anzogen, schaukelte es ganz schön und wenn ich länger dort unten hätte bleiben müssen, wäre ich mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit seekrank geworden. Aber das musste ich ja nicht, und so saßen wir oben am Rand des Bootes, immer auf der Seite, die hoch aus dem Wasser rausragte, und ließen unsere Beine über Bord hängen. Immer wenn wir die Richtung wechselten, mussten wir auch die Bootseite tauschen, was gar nicht so einfach war bei den hohen Wellen. David ( mit dem wir segelten ) erklärte mir nach einiger Zeit, dass es übrigens normal sei, dass das Boot so schief im Wasser liege. Danach war ich beruhigt =). Wir waren zwei Stunden draußen und es war wirklich ein tolles Erlebnis.
Jake nach ein paar Gläschen Hamburger Kümmel =)
Aufbruch: | 05.04.2010 |
Dauer: | circa 10 Wochen |
Heimkehr: | Juni 2010 |