Mareike in Irland =)

Meine letzte Woche auf Letts Farm ist zu Ende - aber nur meine letzte Woche für dieses Mal =).
Folgendermaßen habe ich sie verbracht: Am Montag hatte ich einen day off und nachmittags kam tatsächlich noch die Sonne raus, sodass ich abends an den Strand gefahren bin, um mir den Sonnenuntergang anzuschauen. Da das Meer aber im Osten liegt, ging die Sonne auf der anderen Seite unter und man konnte auch keine "reflection" sehen - zumindest nicht an dem Strand wo ich war. Da es ziemlich frisch wurde, nachdem die Sonne weg war, machte ich mich bald wieder auf den Rückweg und sah den Sonnenuntergang auf dem Fahrrad. Auch nicht schlecht.
Seit Mittwoch bin ich jeden Morgen nach dem Frühstück und jeden Nachmittag mit einer Heckenschere unterwegs gewesen. 2 ½ Tage habe ich damit verbracht, auf den Feldern mit dem Gras für das Silofutter Pflanzen mit großen Blättern, von denen ich den deutschen Namen nicht kenne und im Internet nicht finden kann, zu entfernen. Am ersten Abend sah ich diese Blätter vor mir, sobald ich die Augen zumachte. Aber ich mochte diese Arbeit; auf dem Feld in der Sonne, jede Menge Marienkäfer und Vogelgezwitscher, ein paar Hasen und einmal sogar ein junger Fuchs - nur keine Fasane ( ich wurde jeden Abend gefragt, ob ich denn Fasane gesehen hätte... =) ). Das Gras war so hoch, dass mich niemand sehen konnte, wenn ich mich reinlegte um eine kleine Pause einzulegen. Aber mittlerweile hat John trotzdem rausgefunden, dass ich die ganzen 2 ½ Tage auf dem Feld nur geschlafen habe...=). Abgesehen vom Nachmittag des zweiten Tages, denn da nieselte es zuerst und dann folgte ein richtig heftiger Schauer, sodass ich mein Nickerchen unterbrechen musste und sowohl John als auch Sarah angefahren kamen ( John mit dem Auto und Sarah mit dem Quad ), um mich abzuholen. Sarah hat mir immer noch nicht verziehen, dass ich es angesichts des Wetters bevorzugte, mit dem Auto zurückzufahren.

Nachdem alle Pflanzen mit großen Blättern ( oder zumindest alle die ich gefunden habe ) von den Feldern verschwunden sind, habe ich damit begonnen, den Elektrozaun von hohem Gras, Hecken, Brennnesseln etc. zu befreien. Der Zaun ist sehr lang, aber ich habe es geschafft - bis auf ungefähr 3 Meter, denn die befanden sich auf dem Feld mit den schwangeren Kühen, die plötzlich alle auf mich zurannten, einschließlich der crazy cow mit Hörnern, sodass ich beschloss, schon 10 Minuten vor der üblichen Teepause zur Farm zurückzufahren ( mit dem Quad ).
Am Sonntag waren wir im Heritage Parc, wo Häuser bzw Hütten von den früheren Bewohnern Irlands nachgebaut sind und nahmen an einer Führung mit einem sehr witzigen guide teil.
Weiterhin hat mir Axelle erklärt, wie man mit zwei Fingern pfeift - jetzt muss ich nur noch üben -, John hat uns darüber belehrt, dass fast alle Kinder Würmer haben und er war schockiert, als er hörte, dass wir keine Wurmtabletten bekommen haben, als wir klein waren; "we killed ourselves laughing" als John uns den ersten Abschnitt der ersten Seite aus "Lippels Traum" vorlas - auf deutsch; ich wurde laut Ann von einem neugierigen Nachbarn beobachtet, als ich abends im Schlafanzug spontan noch mal raus aufs Feld lief, um von dort aus den Sonnenuntergang anzuschauen; wir haben wieder Toilettenpapier, und wahrscheinlich wird es für ein paar Monate reichen, denn sowohl John als auch Ann haben eingekauft; ich habe morgens Milch geholt und war ziemlich schockiert, als Axelle 5 Minuten später mit der gleichen - aber leeren - Milchkanne vor mir stand und mir mitteilte, sie werde jetzt Milch holen gehen. So habe ich nach gut 7 Wochen auch noch erfahren, dass wir zwei von diesen Kannen haben. Gut zu wissen - fürs nächste Mal =). Die Kälbchen verlassen bis auf ein einziges mit mir den Hof - es sind alle, die während meiner Zeit hier geboren sind. Passt.
Heute fahre ich also nach Macroom, das liegt südlich von hier im County Cork. Die Reise dauert 5 Stunden - mit dem Bus versteht sich. Wahrscheinlich wäre man mit dem Auto höchstens halb so lang unterwegs. Dort werde ich drei Wochen bei einer Familie mit 4 Kindern zwischen 2 und 14 Jahren verbringen; es gibt Hühner, Enten, eine Ziege mit Jungen und einen verwaisten Otter - zumindest laut Internetprofil. Ich bin schon gespannt. Ich hoffe, dass ich auch dort kostenlosen Internetzugang habe - ansonsten kann ich die Reiseberichte leider erst online stellen wenn ich wieder daheim bin =).