USA Grand Circle-Rundreise: Utah – New Mexico – Colorado – Arizona

Reisezeit: September / Oktober 2004  |  von Anke Schlingemann

Paria Canyon -Valley of White Ghoost /Arizona

Unser nächstes Ziel ist das Valley of the White Ghosts, allerdings müssen wir zunächst herausfinden, wie wir dieses genau finden. Im Visitor Center in Big Water erhalten wir auf Nachfrage eine kurze Wegbeschreibung sowie eine Karte samt kurzer Erklärung. So ausgerüstet starten wir unsere Tour. Laut Beschreibung sind es zum 4WD-Parkplatz vier Meilen dirt road, die jedoch (wenn es trocken ist) kein Problem darstellen. Leider unterläuft uns an dieser Stelle ein selten dämlicher Fehler, wir kontrollieren nicht den Meilenstand, so dass wir nicht genau wissen, ob wir den Parkplatz und Ausgangspunkt für die Wanderung bereits erreicht haben. Selbstverständlich gibt es keine Ausschilderung. Wir treffen einen Deutschen, der ebenfalls (durch die Homepage von Karsten Rau aufmerksam geworden) nach den White Ghosts gesucht hat, allerdings ohne Beschreibung und Kartenmaterial nicht fündig geworden ist und die Suche abbricht. Wir fahren noch etwas weiter, denn unserer Ansicht nach deutet nichts darauf hin, dass sich hier der Ausgangspunkt für die Wanderung befindet. Nur einige Hundert Meter weiter sind wir uns ziemlich sicher, die richtige Stelle gefunden zu haben, obwohl wir uns im stillen schon etwas wundern, warum wir zunächst bergauf gehen müssen. Nachdem wir etwa einen km gegangen sind, sind wir uns ebenso sicher, dass wir falsch sein müssen, denn eine entscheidende Markierung fehlt.

Auch der zweite Anlauf ist unfruchtbar, allerdings haben wir dies, obwohl die vorher erwähnte eindeutige Markierung fehlte, erst ganz sicher festgestellt, als es definitiv nicht weiter ging - wir hätten uns doch nicht auf die Fußspuren anderer Irregeleiteter verlassen sollen, dann wäre uns eine 4 km lange Wanderung erspart geblieben. Gut, wir hätten den Nipple Creek Wash sonst nicht kennengelernt, aber hätten wir diesen wirklich vermisst? Landschaftlich war es dennoch sehr reizvoll.

Welchen Fehler wir gemacht haben, stellen wir kurze Zeit später fest. Nachdem wir etwa eineinhalb Meilen die Dirt road - die erstaunlicherweise (abweichend vom Kartenmaterial) durchs Flussbett verläuft ?!? - zurück fahren und nun doch noch (zufällig) die vermisste Markierung entdecken ist uns klar, dass wir einfach zu weit die gefahren sind.

Nun parken wir unser Auto und folgen dem Trail, jetzt wirklich sicher, dass wir richtig sind. Leider müssen wir nun weitere dreieinhalb Meilen laufen und sind ganz schön am Ende, als wir doch noch das Valley of the White Ghosts (im Big Water Visitor Center unter dem Namen "Wahweap Hoodoos" bekannt) erreichen. Der Anblick dieser fantastischen, unwirtlichen Felsformationen entschädigt uns. Es erübrigt sich zu erwähnen, dass wir ganz alleine unterwegs sind.

Valley of the White Ghosts (Wahweap Hoodoos)

Valley of the White Ghosts (Wahweap Hoodoos)

Nachdem wir uns erst einmal eine kleine Stärkung gegönnt haben, erkunden wir die "Weißen Geister". Es handelt sich hierbei um Hoodoo-Formationen aus weißem Kalkstein mit braunen Hüten, die keineswegs nachträglich aufgesetzt wurden - auch wenn man es bei dem ein oder anderen Hoodoo meinen könnte - sondern allein durch Erosion gebildet wurden. Das Gesteinsmaterial ist derartig fragil, dass es beinahe an Sandburgen erinnert. Wir bewegen uns vorsichtig zwischen den Geistern, um nichts von diesen erstaunlichen naturgeschaffenen Formationen zu zerstören. Auch unserer Meinung nach sollte hier durchaus ein Permit-System eingeführt werden, um diese landschaftliche Preziose zu erhalten.

Valley of the White Ghosts (Wahweap Hoodoos)

Valley of the White Ghosts (Wahweap Hoodoos)

Das Licht ist am frühen Nachmittag zwar nicht mehr optimal - ein eindeutiges Sonnenaufgangs-Motiv - doch allein der Anblick ist faszinierend und hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck bei uns, den unsere Fotos hoffentlich ein wenig wiedergegeben werden.

Bedauernswerterweise haben wir noch den Rückweg vor uns, obwohl wir zugegebenermaßen schon ganz schön k.o. sind von unseren diversen "Irrläufen". Der Rückweg fällt uns entsprechend schwer, mühsam quälen wir uns die dreieinhalb Meilen in praller Sonne zurück und sind überglücklich, endlich unser Auto zu erspähen. Auf der Rückfahrt prüfen wir nun doch noch die Entfernung, die natürlich absolut korrekt angegeben ist. So ein blöder Fehler passiert uns hoffentlich nicht noch einmal.

Wir fahren zurück nach Page, legen zwischendurch noch einen kurzen Abstecher zum Lone Rock ein, ein im Lake Powell liegender, freistehender Felsen, der von weitem sichtbar ist und wunderschön von der Abendsonne angestrahlt wird - ein stimmungsvolles Fotomotiv.

Lone Rock - Lake Powell

Lone Rock - Lake Powell

Geschafft und ausgehungert steuern wir in Page wieder das mexikanische Restaurant "Zapata" an und stärken uns mit Fajitas. Es ist noch wunderbar warm, so dass wir den weiteren Abend vor unserem Motel sitzend mit einem Gläschen Wein ausklingen lassen. Morgen heißt es erneut früh aufstehen!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Foto-Reisebericht von Anke Schlingemann und Detlef Hälker. Las Vegas/Nevada. Nationalparks und State Parks: Zion, Bryce Canyon, Grand Staircase Escalante, Capitol Reef, Arches, Canyonlands, Grand Canyon, Canyon de Chelly, Mesa Verde, Valley of Gods, Goosenecks State Park, Monument Valley Tribal Park, Lake Powell, Glen Canyon, Rainbow Bridge, Valley of the White Ghosts, Antelope Canyon Navajo Tribal Park
Details:
Aufbruch: 18.09.2004
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 09.10.2004
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Canyonland
Vermillion Cliffs
Der Autor
 
Anke Schlingemann berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Anke sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!