USA Grand Circle-Rundreise: Utah – New Mexico – Colorado – Arizona
Lake Mead - Hoover Dam - Boulder City /Nevada
In Kingman folgen wir dem Highway 93 nach Boulder City. Langsam tauchen die Silhouetten der Black Mountains vor uns auf. Kurz vor Boulder City erreichen wir den Hoover Dam, den mit 224 m hoher Staumauer größten Staudamm Amerikas. Der Beton der Staumauer würde reichen, um eine zweispurige Straße von New York nach San Francisco zu bauen. Der 1936 fertig gestellte Staudamm gilt als technische Meisterleistung.
Hoover Dam - Lake Mead
Leider geraten wir mitten in den Wochenendreiseverkehr. Derzeit wird eine neue Brücke gebaut, um ab 2007 den Verkehr, der über den Hoover Dam führt, umzuleiten. Teile der neuen Highway-Führung sind schon zu erkennen. Aufgrund der Bauarbeiten ist es leider nicht möglich, anzuhalten und einen Blick auf den Hoover Dam zu werden, selbst der Parkplatz des Visitor Centers ist gesperrt.
Boulder City ist die einzige Stadt in Nevada mit Glücksspielverbot. Ein Grund mehr für uns, hier unsere letzte Nacht, abseits des Las Vegas-Rummels, zu verbringen. Nachdem wir in der Lake Mead Marina-Lodge kein Glück haben, finden wir im Best Western in Boulder City schnell ein Quartier, diesmal sogar mit Whirlpool auf dem Zimmer und (eingeschränktem) Blick auf den 185 km langen Lake Mead-Stausee. Das Hotel ist noch so neu, dass das Restaurant noch gar nicht fertig gestellt ist. Um unseren letzten Abend gebührend ausklingen zu lassen, fahren wir nach Boulder City hinein.
Die Stadt wirkt auf den ersten Blick wie ausgestorben und leblos bzw. künstlich. Zufällig entdecken wir ein kleines Weinbistro - für den letzten Abend genau das Richtige. In Nevada ist es nun wieder so warm, dass wir sogar abends (bei knapp unter 30°C) draußen sitzen können. Die Speisekarte ist genau nach unserem Geschmack, es gibt auf Weinsorten abgestimmte Käseplatten (wie haben wir die aromatischen französischen Käsesorten ja so vermisst) und ein umfangreiches Weinangebot, dass gegen nur 5 $ Korkgeld/Flasche aus dem dazugehörigen Weinladen zu Ladenpreisen konsumiert werden kann. Wir entscheiden uns dem Abschied angemessen für einen Chateau Beaucastel 2000. Ein gelungener Urlaubsausklang und ein bisschen Vorfreude auf herbstliche Rotweinabende zu Hause.
Auch heute abend fallen wir wieder todmüde ins Bett, natürlich nicht ohne vorher ein angenehmes Whirlpool-Bad (leider viel zu heiß) genossen zu haben.
Samstag, 9.10.2004 Rückflug: Las Vegas - Philadelphia - Frankfurt - Berlin
Nachdem wir unsere Taschen gepackt und in Boulder City den Mietwagen voll getankt haben (in Nevada ist der Sprit wesentlich teurer - 2,50 $/gallon für Normalbenzin statt ansonsten um die 2,0 $/gallon), machen wir uns auf den Weg nach Las Vegas. Boulder City liegt etwa 20 Meilen von Las Vegas entfernt. Blöderweise orientieren wir uns nach der leider viel zu ungenauen Karte von Avis und werden ein wenig in die Irre geführt. Wir fahren über den Horizon Ridge, der uns durch die neu angelegten bzw. noch im Bau befindlichen outskirts von Las Vegas führt. Auf dem Highway wären wir mit Sicherheit wesentlich schneller am Flughafen gewesen und hätten uns eine Menge roter Ampeln erspart. Doch dann hätten wir nicht die nobleren Stadtteile gesehen und verfolgen können, wie die Wüste immer urbaner gemacht wird und die künstliche Stadt unglaublich schnell zu wachsen scheint.
Die Mietwagenrückgabestation haben wir schnell gefunden und ernten ein paar ungläubige Blicke, denn selbstverständlich sind die gut 3.000 Meilen nicht spurlos an dem Fahrzeug vorüber gegangen und es war uns schon immer ein großes Vergnügen, die Wasserläufe, die einige dirt roads bereit hielten, möglichst schnell und hoch spritzend zu durchqueren (schließlich will ein 4WD auch gefordert werden). Natürlich haben wir vorher noch einmal kurz die Mietwagenbedingungen gecheckt um wirklich sicher zu gehen, dass das Auto nicht gewaschen zurück gegeben werden muss. Jedenfalls haben wir ganze Arbeit geleistet, denn für die Entfernung der dicken Schlammkrusten, die das Auto kennzeichnen, reicht eine Waschstraße definitiv nicht aus. Mit einem 2WD hätten wir uns das natürlich verkneifen müssen, denn die meisten Mietwagenanbieter untersagen hiermit das Befahren von dirt roads. Die Rückgabe ist ziemlich einfach, wir erhalten eine Quittung und schon ist die Sache erledigt. Allerdings können wir uns des Eindrucks nicht verwähren, dass das Auto ziemlich schnell weg gefahren wird. Ob man hiermit Nachahmungen verhindern möchte oder lediglich ein schlechtes Bild vermeiden möchte, bleibt ein Geheimnis.
Mit dem Avis-Shuttle-Bus fahren wir zum Terminal. Glücklicherweise haben wir viel Zeitpuffer eingeplant, so dass uns die lange Schlange am US-Airways-Schalter nicht aus der Ruhe bringt. Unser Gepäck können wir bis Berlin durchchecken und auch der Security Check verläuft zügig. Die verbleibende Zeit verbringen wir mit dem Durchstöbern diverser Läden, allerdings finden wir nichts um unsere restlichen Dollar sinnvoll einzusetzen. Wir trinken noch einen leckeren Cafe Latte, den wir fast drei Wochen entbehren mussten und verspielen unsere letzte verbliebene Dollarnote in einem der auch auf dem Flughafen zahlreich aufgestellten einarmigen Banditen- glücklicherweise ohne nervigen Casino-Lärm wie in Las Vegas.
Der Flug hat leider Verspätung, da die Crew, die von einem anderen Flieger erwartet wird, noch nicht angekommen ist. Da wir in Philadelphia nur eineinhalb Stunden Aufenthalt haben, bangen wir schon ein wenig um unseren Anschlussflug als wir mit knapp einer Stunde Verspätung starten. In Philadelphia bleiben uns 40 Minuten, um den Anschlussflug zu erreichen, da hilft nur noch rennen, denn selbstverständlich müssen wir zu einem anderen Terminal. Zu unserem Glück gibt es keinen Security Check wie auf dem Hinflug - dafür hätten wir mit Sicherheit keine Nerven gehabt. Als wir am Terminal ankommen können wir direkt einsteigen. Doch auch die weitere Reise verläuft nicht reibungslos. Wir stehen noch etwa eineinhalb Stunden am Gate, da es Probleme mit dem Gepäck bzw. mit Übergewicht gibt. Nach weiterem 10stündigen Flug kommen wir endlich in Frankfurt an und erreichen trotz der Verspätung noch rechtzeitig den Transfer-Flieger nach Berlin. Endlich haben wir es geschafft.
Ein toller Urlaub liegt hinter uns. Trotz der immerhin 3.080 zurückgelegten Meilen (knapp 5.000 km), war es ein absolut stressfreier Urlaub. Die herbstlichen Temperaturen nach fast dreiwöchigem Sonnenschein sind ganz schön gewöhnungsbedürftig!
Hat Ihnen unser kleiner Reisebericht gefallen? Über einen Eintrag in unserem Gästebuch würden wir uns sehr freuen.
Weitere Reiseberichte gibt es auf unserer Homepage (www.schlingels.de).
Aufbruch: | 18.09.2004 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 09.10.2004 |
Canyonland
Vermillion Cliffs