USA Grand Circle-Rundreise: Utah – New Mexico – Colorado – Arizona
Flagstaff - Route 66 / Utah
Als wir wieder am Auto sind ist es schon 16:00 h, so dass wir uns direkt auf den Weg nach Flagstaff machen. Einige Meilen vor Flagstaff sind schon von weitem die San Francisco Peaks zu erkennen. Wir kommen ebenfalls an Arizona Snowboal vorbei, das winterliche Ski-Gebiet dieser Region.
In Flagstaff steuern wir das nostalgische, 1927 erbaute Hotel Monte Vista an, das direkt im historischen Zentrum liegt. Hier haben u.a. schon Clark Gable, Teddy Roosevelt, Spencer Tracy, Gary Cooper, John Wayne, Humphrey Bogart übernachtet, um nur einige zu nennen. Das Hotel ist durch eine Spendenaktion der Bevölkerung entstanden. Man wollte die Stadt für den Tourismus attraktiver machen und hat innerhalb kürzester Zeit 200.000 $ für den Hotelbau zusammen gehabt. Die Zimmer sind auch heute noch originalgetreu und mit viel Charme eingerichtet.
Mit 46.000 Einwohnern ist Flagstaff die größte Stadt zwischen Phoenix und Salt Lake City - ihren Wildwest-Charme, der nach wie vor viele Touristen anzieht, hat sich die Stadt erhalten. Abends schlendern wir durch das historische Viertel und finden in dem ältesten Hotel der Stadt "Weatherford", ein nettes Restaurant, das - mit einer Vielzahl an ausgestellten Antiquitäten - ebenfalls nostalgischen Charme hat.
Freitag, 8.10.2004 Flagstaff - San Francisco Volcanic Fields - Sunset Crater National Monument - Walnut Canyon National Monument - Hoover Dam - Boulder
Nach mehr oder weniger schlafloser Nacht sind wir ziemlich kaputt. Das Hotel hat zwar Charme, aber leider keine Thermopanescheiben. Gestört wurde die Nachtruhe durch den ständigen Zugverkehr, wobei weniger das Fahrgeräusch das Problem darstellte als vielmehr das ständig abgegebene Warnsignal, dass uns ca. alle 20 bis 30 Minuten aus dem Schlaf riss.
In Mary's European Coffee House & Bakery versuchen wir unsere Lebensgeister zu wecken, bevor wir uns auf den Weg zum San Francisco Volcanic Field machen. Die San Francisco Peaks sind teilweise schon herbstlich verfärbt und leuchten an den Spitzen gelb.
Zwölf Meilen nördlich von Flagstaff liegt das 2.200 Quadratmeilen große Vulkanfeld, in dem es 400 Vulkankegel gibt. Im Sunset Crater Volcano National Monument kann man den gleichnamigen Vulkan, der aufgrund seines farbenfrohen Kegels so getauft wurde, aus der Ferne begutachten.
Sunset Crater Volcano National Monument
Der Vulkan ist zwar nicht aktiv - der letzte Vulkanausbruch fand 1065 statt - aber der Kegel ist einsturzgefährdet und deshalb nicht begehbar. Der eine Meile lange Lava-Flow Trail verläuft am Fuß des Vulkans durch schwarzes Lavagestein.
Vom Cinder Hill Overlook haben wir einen schönen Blick auf den Sunset Crater und seinen 350 m hohen, von rot über orange bis hin zu gelb gefärbten Kegel. Einen weiteren, jedoch kaum einzufangenden Ausblick auf etliche Vulkankegel hat man vom Painted Desert Vista. 800 Ruinen von indianischen Häusern und Dörfern wurden in dieser Region entdeckt, zu besichtigen im Wutpaki National Monument - weitere gibt es im Walnut Canyon National Monument, unserem nächsten Ziel.
Wir fahren zurück in Richtung Flagstaff und biegen kurz vorher auf die Interstate 40 ab. Offensichtlich verpassen wir die Auffahrt, denn wir fahren den Country Drive, der uns an einem Golfplatz und schönen Villen gutsituierter Bewohner entlang führt. Doch auch in diesem noblen Wohnviertel ist die Interstate ausgeschildert - ganz falsch können wir also nicht gewesen sein.
Im Walnut Canyon National Monument gab es zwischen 1125 und 1250 Hunderte von cliff dwellings, von denen heute noch Überreste zu besichtigen sind. Durch den Creek war das Tal sehr fruchtbar und zur Bewirtschaftung gut geeignet. Auf dem eine Meile langen Island Loop Trail, der dem Gooseneck des Creeks folgt, können wir einige Ruinen erkennen, die jedoch lange nicht so gut erhalten sind, wie die in Mesa Verde. Größtenteils wurden die cliff dwellings um 1880 zerstört, als durch die Eisenbahn viele Souvenir-Jäger hierher kamen. Auch waren die dwellings beliebte Picknickplätze, die auch gerne mal - und sei es mit Dynamit - passend gemacht wurden.
Witzigerweise werden wir über die historische Route 66 zurück nach Flagstaff geführt.
Route 66
Nach einem kurzen Einkaufsbummel machen wir uns auf den Weg nach Boulder, wo wir unsere letzte Nacht verbringen werden.
Bei Seligman verlassen wir die Interstate 40 um uns einige originelle Relikte der Route 66 anzusehen. Mit Eröffnung der Interstate ist die einst von Chicago nach Los Angeles führende transkontinentale Landstraße ins Hintertreffen geraten. In Seligmann versucht man, den Charme der 50er-Jahre aufrecht zu erhalten. Witzig aufgemachte Souvenir-Shops reihen sich aneinander. Einige alte Cadillacs sowie Marilyn Monroe- und Elvis Presley-Figuren symbolisieren die längst vergangene Popularität.
Route 66-Kult in Seligman
Von Seligman nach Kingman folgen wir den alten Spuren der Route 66 (nur etwa 20 Meilen Umweg gegenüber der Interstate). Doch außer einigen abgenutzten Schildern und vom einhergehenden Verfall gekennzeichneten Gebäuden oder Tankstellen, deutet nichts auf die vor 50 Jahren hochfrequentierte Landstraße hin.
Dennoch ist es eine interessante Fahrt, denn die Landstraße führt streckenweise meilenweit stur geradeaus, vorbei an vegetationsarmer Einöde. Die Eisenbahn verläuft teilweise parallel zur Straße und wir werden von kilometerlangen Güterzügen überholt, die zum Teil vier bis fünf Loks vorneweg und zwei hintenan haben. Dazwischen reihen sich Güterwagen an Güterwagen, bestückt mit Containern oder häufig auch kompletten Truckaufsätzen samt Hinterachse - offensichtlich ist es teilweise gelungen, den Güterverkehr auf die Schiene zu verlegen.
Aufbruch: | 18.09.2004 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 09.10.2004 |
Canyonland
Vermillion Cliffs