USA Grand Circle-Rundreise: Utah – New Mexico – Colorado – Arizona

Reisezeit: September / Oktober 2004  |  von Anke Schlingemann

Zion National Park / Utah

Dienstag, 21.09.2004 Zion National Park

An diesem Morgen werden wir erneut früh wach und können noch den tollen Sternenhimmel bewundern, bevor es langsam hell wird. Nach Kaffee und Muffins geht es los. Das Wetter könnte nicht besser sein!

Der Parkeingang liegt nur 200 m entfernt. Zunächst kaufen wir für 50 $ den National Park Pass, der ein Jahr gültig ist und für alle National Parks in den USA gilt. Außerdem gilt er pro Fahrzeug und nicht pro Person, so dass sich diese Investition schnell bezahlt macht.

Zion National Park

Zion National Park

Den 1919 gegründeten Zion National Park zeichnen hohe Canyon-Wände und massive Monolithen aus, die durch den Virgin River gebildet wurden. Am Lake Mead trifft der Virgin River mit dem Colorado River zusammen. Da jährlich über 2,5 Mio. Besucher in den Zion NP kommen, hat man vor einigen Jahren die Einfahrt mit dem eigenen Auto von April bis Oktober untersagt. Stattdessen gibt es einen gut organisierten, kostenlosen Shuttle-Bus-Service, mit dem wir bis zum Weeping Rock fahren.

Ausgestattet mit reichlich Wasser und Verpflegung starten wir eine 8 Meilen (knapp 13 km, für Hin- und Rückweg) lange Wanderung zum Observation Point. Um 8:00 h morgens hat die Sonne das Tal noch nicht erreicht. Lediglich einige Gipfel werden angestrahlt, was uns für den 650 m hohen Aufstieg sehr entgegenkommt. Der gut ausgebaute Weg führt in Serpentinen hinauf und bietet ständig aufs Neue schöne Blicke in die zunehmend angestrahlte Zion-Landschaft. Nach gut zwei Stunden erreichen wir den Observation Point und werden mit einem atemberaubenden Blick in den gesamten Zion Canyon belohnt. Inzwischen steht die Sonne so hoch, dass auch das Tal erleuchtet wird. Mit dem Fernglas können wir die Angels Landing-Besteiger beobachten, die die zwar etwas kürzere, dafür aber wohl schwierigere Wanderung gewählt haben.

Zion National Park - Blick vom Observation Point auf Angels Landing und das dahinter liegende Tal

Zion National Park - Blick vom Observation Point auf Angels Landing und das dahinter liegende Tal

Bei einem kleinen Picknick genießen wir den wunderbaren Ausblick, für uns einer der schönsten Blicke, die man sich vorstellen kann und natürlich auf keinem Foto auch nur annähernd einzufangen. Die Felsen werden nun von der Sonne angestrahlt und bieten uns für den Rückweg viele Fotomotive.

Wieder unten angekommen gehen wir noch zum 400 m entfernten Weeping Rock, ein steinerner Alkoven (Grotte) mit tropfenden Quellen und daraus hervorgehenden hängenden Gärten.

Mit dem Shuttle-Bus fahren wir weiter zum Temple of Sinawawa, der Endstation des Busses. Unsere Energie reicht noch für einen kleinen Riverside Walk. Der Virgin River hat zur Zeit nicht viel Wasser, die am Ufer liegenden Felsen lassen seine sonstige Kraft jedoch vermuten. Nach 1,5 km machen wir wieder kehrt. Der Weg, der weiter zu den Narrows führt, bedarf erst einer Flussdurchquerung und soll im weiteren Verlauf sehr steinig und schwierig sein, wofür wir weder die nötige Ausstattung noch Energie haben.

Den verbleibenden Nachmittag verbringen wir am einladenden Hotel-Pool mit Blick auf die umliegenden Felsformationen. Im wohltemperierten Whirlpool pflegen wir unsere geschundenen Glieder, bevor wir abends einen kleinen Spaziergang nach Springdale machen. In der Zion Gallery sehen wir uns noch die unglaublich schönen Fotografien des Foto-Künstlers Michael Fatali (www.fatali.com) an, der traumhafte Naturaufnahmen (ohne Bildbearbeitung oder Filter) macht. Leider sind die Bilder mit rd. 1.500 $ pro großformatigem Bild kein Schnäppchen.

Wir finden noch die Möglichkeit, ein Lebenszeichen per E-Mail in die Heimat zu verschicken, bevor wir es uns mit einer Flasche Wein und einem Becher Häagen Dasz-Eis ausgestattet im Hotel gemütlich machen und später vom Whirlpool aus den Sternenhimmel bewundern.

Mittwoch, 22.09.2004 Zion National Park - Coral Pink Sand Dunes State Park - Red Canyons - Bryce Canyon National Park

Bevor es heute weiter zum Bryce Canyon National Park geht wollen wir noch eine kleine Wanderung zu den Emerald Pools im Zion NP machen. Es verspricht wieder ein grandioser Tag zu werden, um 8:00 h morgens ist kein Wölkchen am Himmel, auch wenn es trotzdem noch ziemlich kalt ist, denn die Sonne hat das Tal noch nicht erreicht. Der Lower Pool Trail führt uns zu einem derzeit sehr kleinen Pool. An der dahinterliegenden steilen Felswand, die sich sehr schön im Wasser spiegelt, sieht man, wie in weniger trockenen Jahreszeiten das Wasser den Felsen herabstürzt. Der Upper Pool Trail ist etwas felsiger aber unproblematisch zu erwandern. Auch im auf einer Felsplattform gelegenen Upper Pool, der den darunter liegenden Lower Pool speist, ist kaum Wasser. Zurück gehen wir den Middle Pool Trail und haben noch einmal einen sehr schönen Blick auf die Felswand die mittlerweile komplett von der Sonne angestrahlt wird sowie in den Zion Canyon. Der Felsen des Observation Point sieht von hier aus gar nicht so hoch aus, wie aus der Nähe betrachtet. Mit unserem Fernglas erspähen wir, dass die ersten Wanderer Angels Landing bereits erreicht haben.

Zion National Park - Court of the Patriarchs Viewpoint

Zion National Park - Court of the Patriarchs Viewpoint

Zurück zur Zion Lodge gehen wir an der Straße entlang zum Court of the Patriarchs Viewpoint. Leider haben wir die Entfernung zwischen den beiden Busstops unterschätzt, aber wir sind ja (noch) gut zu Fuß. Am Court of the Patriarchs führt der kürzeste Trail des Zion NP zu einer Aussichtsplattform, von wo aus man einen schönen Ausblick auf die drei Patriarchs-Felsformationen Abraham, Isaac und Jacob hat, die ebenfalls von der Sonne angestrahlt werden.

Für uns wird es leider Zeit zurück zu gehen, denn bis 11:00 h müssen wir auschecken. Der Zion NP hat uns ausgesprochen gut gefallen. Gerne hätten wir im Zion NP auch noch den Kolob Arch gesehen, der mit einer Spannweite von 93 m zu den längsten freistehenden naturgeschaffenen Felsbögen der Welt gehört, doch dieser ist nur auf einer 14 Meilen langen Wanderung zu erreichen.

Über den als Scenic Drive gekennzeichneten Zion-Mount Carmel Highway (No.9), der sich über Serpentinen hochschlängelt und durch einen eine Meile langen Tunnel (1930 fertig gestellt) führt, verlassen wir den Park und genießen noch ein paar wunderschöne Blicke auf die abwechslungsreichen, farbenfrohen Felsformationen. Leider verpassen wir hinter dem Tunnel den kurzen Canyon Overlook Trail, der einen schönen Blick auf den Great Arch versprochen hätte.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Foto-Reisebericht von Anke Schlingemann und Detlef Hälker. Las Vegas/Nevada. Nationalparks und State Parks: Zion, Bryce Canyon, Grand Staircase Escalante, Capitol Reef, Arches, Canyonlands, Grand Canyon, Canyon de Chelly, Mesa Verde, Valley of Gods, Goosenecks State Park, Monument Valley Tribal Park, Lake Powell, Glen Canyon, Rainbow Bridge, Valley of the White Ghosts, Antelope Canyon Navajo Tribal Park
Details:
Aufbruch: 18.09.2004
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 09.10.2004
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Canyonland
Vermillion Cliffs
Der Autor
 
Anke Schlingemann berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Anke sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!