Die kleine Sauerkrauttour

Reisezeit: Juli / August 2010  |  von Kurt Kadletz

Einschub: Eine Schleuse fahren ...

.... sah im Kanal in etwa so aus:
Voraussetzung ist, dass die Schleuse bereit ist. Wenn sie bereit ist, erfolgt die Annäherung an die Schleuse noch in "voller" Fahrt (= ca. 8 km/h). Dabei steht Beata schon auf dem Vordeck und hat Bug- und Heckleine bereit. Jetzt müssen wir Ausschau halten, zum einen nach der Leiter, an der wir hochklettern können, zum anderen nach den beiden Stangen, wovon eine für die Auslösung des Schleusenvorganges ist, und die andere für den Notfall. Im Regelfall sind beide Dinge an einer Wand. Jetzt wird die Leiter angefahren und so aufgestoppt, dass Beata die Leiter hochklettern kann. Dabei hat sie beide Leinen dabei. Ich halte derweil das Boot an der Leiter und verhindere, dass es abtreibt. Ist Beata mit den Leinen oben angekommen, kann ich den Motor ausmachen und ebenfalls die Leiter hochklettern. Jetzt nimmt einer die Bugleine und einer die Heckleine. Der, der die Bugleine hat, löst jetzt den Schleusenvorgang aus. Das bedeutet, dass sich langsam die talseitigen Tore schließen. Während dieser Zeit ziehen wir das Boot zurück in Richtung Talseite. Denn wenn die Tore geschlossen sind, öffnen sich in den oberen Toren Schieber und das Wasser schießt einem Wildbach gleich in die Kammer. Wenn man da nicht fest hält, am besten die Leine um einen Poller legt, haut es unten das Boot recht ordentlich hin und her.
Gemeint ist unser Boot, also ein Böötchen von 6,85 m Länge, einschl. Bugspriet, 2,41 m Breite und rund 2 Tonnen Verdrängung. Größere Boote verhalten sich etwas ruhiger, deshalb dürfen die auch immer nach vorn.
Wenn die Schleuse voll ist, macht die Automatik die oberen Tore auf, wir legen unsere Leinen zusammen und legen sie schon wieder für den nächsten Einsatz bereit. Denn die nächste Schleuse ist im Regelfall nicht weit.

© Kurt Kadletz, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir unsere Sommerurlaube die letzten zwei Jahre in kroatischen Gewässern verbrachten, war es wieder mal an der Zeit, etwas anderes zu unternehmen. Aber, wohin? Zunächst kam ich auf die Idee, den Rhein komplett runter zu fahren, bis zur Nordsee. Die Idee an sich war nicht schlecht, aber wenn man schon in Holland ist, dann sollte man auch weiter, ... und dafür war die Zeit einfach zu knapp. Wir entschieden uns deshalb für eine Alternative, der Kleinen Sauerkrauttour.
Details:
Aufbruch: 31.07.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 20.08.2010
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Kurt Kadletz berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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