The eye of the tiger - Indien 2010/2011

Reisezeit: November 2010 - Januar 2011  |  von Erich Baggenstos

Von Kolkata nach Puri

2010-11-25: Kolkata - Puri

Fast den ganzen Tag habe ich damit verbracht den letzten Reisebericht zu schreiben und dann ins Internet zu stellen. Zuerst habe ich aber ausgiebig gefrühstückt zusammen mit den anderen Travellern, die ich hier kennengelernt habe und den vielen Volounteers von Calcutta Rescue (www.calcuttarescue.org), einer NGO für die hier viele Schweizer, Deutsche und andere Europäer arbeiten. Einzig Meg ist ohne ihren Rian da, dieser liege mit einer deftigen Magenverstimmung im Hotel im Bett. Das komme wohl daher, dass der rote Faden ihrer Reise immer das Kulinarische sei. In jedem Land das sie bisher besucht hätten wäre die lokale Küche im Vordergrund gestanden. Überall hätten sie sich durch die Strassenküchen gefuttert und da komme so etwas halt ab und zu mal vor.
Nachmittags schaue ich noch einmal bei Mowgli im Büro vorbei, um den versprochenen Eintrag in sein Gästebuch zu schreiben. Er freut sich sehr darüber und drückt mir gleich noch einen Stapel Visitenkarten in die Finger, da ich ja noch viel unterwegs sei und diese unter Travellern, die mir entgegenkommen verteilen könne. Da mein Zug erst abends losfährt darf ich meinen Rucksack den Nachmittag über bei ihm deponieren.
Beim schlendern durch die verwinkelten Gassen Kolkatas höre ich plötzlich ein "Hallo Schweizer" hinter mir. Es ist Shoaib, mit dem ich letzthin ein Bier trinken war. Er lädt mich auf eine Tasse Tee in seinen Shop im sagenumwobenen New Market ein. Angeblich soll es hier für Ausländer fast unmöglich sein, einigermassen vernünftig durch die riesige Halle zu kommen, in dem sich ein Shop an den anderen drängt. Jeder Besitzer versucht mit Inbrunst die anwesenden, wohl sehr kaufkräftigen Touristen zu überreden doch genau seinen Shop zu besuchen. Mit dem einheimischen Guide vorweg spricht mich jedoch kein Einziger an. Wie versprochen thront eine grosse Schweizer Fahne neben dem Eingang zu seinem Laden in dem er feinste Handarbeiten, vorwiegend aus Kaschmir verkauft. Filigrane Holzschnitzereien und natürlich die legendären Schals aus Kaschmirwolle und die aus den noch viel teureren Pashmina-Haaren, den Barthaaren der Kaschmir-Ziegen. Natürlich hat nur er die ganz hochwertige Ware anzubieten und in Europa würde einem die ganz normale Woll-Qualität zu viel zu hohen Preisen als Pashmina verkauft. Mit dem bei uns bekannten Beweis, dass nur ein echter Paschmina-Schal durch einen Fingerring gezogen werden könne räumt er gleich mal auf. Er zieht einen Schal aus Kaschmir-Wolle durch seinen Ring und zeigt mir, dass daneben sogar noch ein zweiter Platz hätte. Die Chai-Tasse mit dem obligaten Schweizerkreuz drauf wird schon wieder nachgefüllt als er mir auch noch die Seiden-Schals vorführt, die natürlich ebenfalls von allererster Qualität seien, die er in der Schweiz zum etwa zehnfachen Preis verkauft wie hier. Bezahlen könne ich natürlich auch mit Kreditkarte und er würde dafür nicht einmal Spesen verrechnen wie das hier sonst alle tun würden! Dass ich keinen Platz im Gepäck habe lässt er natürlich auch nicht gelten. Er würde mir gleich ein Päckchen schnüren, das wir dann gemeinsam zur Post bringen könnten und nach 18 Tagen sei das Ganze dann in der Schweiz - genau passend noch vor Weihnachten natürlich. Hört sich sehr abenteuerlich an und auch wenn ich nicht viel von der Sache verstehe, dieStoffe sind wirklich wunderschön mit ihren Verzierungen und es fällt schwer nicht gleich einen Grosseinkauf zu machen. Shoaib macht seinen Job gut und die beiden Tassen Chai, die er investiert hat waren wohl gut angelegt.

Nach einem leckeren Nachtessen hole ich meinen Rucksack ab und fahre mit genügend Zeitreserve zum Bahnhof Howrah. Die gleichnamige mächtige Brücke, die über den Hooghly führt endet direkt vor dem Bahnhof. Dieser besteht aus zwei Gebäuden mit je 20 Bahnsteigen - an sich noch nichts aussergewöhnliches. Doch hier verkehren täglich um die !!! drei Millionen !!! Pendler. Um mir diese Zahl ein wenig vor Augen zu führen starte ich einen kurzen wohl sehr ungenauen Vergleich - aber für die Grössenordnung reicht das allemal. Von den 7.5 Millionenn Einwohnern in der Schweiz sind wohl einiges weniger als die Hälfte der Menschen berufstätig, ich gehe aber dennoch von den genannten drei Mio aus. Angenommen jeder Zweite benutzt nicht das eigene Auto oder einen Bus oder sonst eine Möglichkeit um zur Arbeit zu kommen sondern den Zug, dann müssten diese noch alle morgens vom gleichen Bahnhof aus zur Arbeit fahren. Das scheint mir irgendwie immer noch unvorstellbar, auch wenn sich die Menschenmassen während der Stunde die ich am Bahnhof verbringe wirklich drängen, jedes Mal wenn ein neuer Zug einfährt.
Der Puri-Express fährt dann aber trotz aller Hektik pünktlich los und mein Name stand ebenfalls genau wie vorgesehen auf der Reservationsliste, die aussen am Zug hing. Eine nicht zu verachtende logistische Leistung, die ein Land, das wir als Drittweltland bezeichnen, in aller Selbstverständlichkeit jeden Tag vollbringt.

Gehört zu Kolkata: Rikscha mit armem Kerl, der ziehen muss.
Alles was er besitzt ist auf dem Bild zu sehen. Die Rikscha ist geleast.

Gehört zu Kolkata: Rikscha mit armem Kerl, der ziehen muss.
Alles was er besitzt ist auf dem Bild zu sehen. Die Rikscha ist geleast.

Wartesaal am Bahnhof Howrah.

Wartesaal am Bahnhof Howrah.

Bahnsteig kurz vor Einfahrt des Zuges.

Bahnsteig kurz vor Einfahrt des Zuges.

2010-11-26: Puri

Die Fahrt im Puri-Express war sehr angenehm, auch wenn die Klimaanlage ungefähr auf "Nordpol" eingestellt war, aber schliesslich habe ich ja 3AC gebucht. Wie gewohnt wollen mich vor dem Bahnhof wieder alle mit dem besten Taxi zum besten Hotel fahren. Ich habe mir allerdings unterwegs schon ein Hotel aus der Traveller-Bibel "lonely planet" ausgesucht und gehe die knapp 2 km zu Fuss da hin. Das Zimmer ist zwar etwas teurer als erwartet, es hat aber einen Kleinen Balkon und in zwei Minuten bin ich am Strand wo ich mir dann auch gleich den ersten Sonnenbrand hole. Das Zimmer teile ich mir wieder einmal mit einem Begleiter einem ziemlich Ruhigen und nicht Unangenehmen noch dazu. Die Gespräche mit ihm verlaufen allerdings ziemlich einseitig und er schaut mich jeweils nur mit grossen Augen an wenn ich etwas zu ihm sage.

Mein Bett für die nächsten Tage.

Mein Bett für die nächsten Tage.

Die Dusche ist luxuriös im Vergleich zu auch schon - und sauber!

Die Dusche ist luxuriös im Vergleich zu auch schon - und sauber!

Garten vom Balkon aus.

Garten vom Balkon aus.

Der Strand gleich hinter dem Hotelgarten - leider gänzlich ohne Schatten.

Der Strand gleich hinter dem Hotelgarten - leider gänzlich ohne Schatten.

Mein neuer Mitbewohner.

Mein neuer Mitbewohner.

2010-11-27: Puri - Konark (Sonnentempel)

Pradip, den Studenten, den ich gestern am Strand getroffen habe holt mich wie vereinbart um 8.00 Uhr ab. Wir frühstücken in Puri gegenüber dem bekannten Jagannath-Mandir. Der Tempel ist einer der grössten Indiens überhaupt. Zur Zeit ist gerade ein grosses Festival im gange zu dem tausende Gläubige Hindus aus der ganzen Welt in die kleine Stadt (ca. 160'000 Ew.) strömen. Auch ausserhalb dieses Festivals sind in dem Tempel ca. 6'000 Menschen beschäftigt, die komplizierte Rituale ausführen und für schätzungsweise 20'000 Menschen sorgen. Alleine die Tempelküche mit ihren 400 Köchen ist, so sagt man, die Grösste der Welt. Der Tempel darf ausschliesslich von Hindus betreten werden, da sonst grosses Unheil auf die Bewohner niedergeht. Unter anderem soll danach in der Küche kein einziges Reiskorn mehr gar werden.
Kurz darauf fahren wir die ca. 33 km der Küste entlang Richtung Nordosten nach Konark. Hier steht der berühmte Sonnentempel, der aus mehreren unterschiedlich alten Tempelgebäuden besteht. Der engagierte Guide weiss dutzende Geschichten zu vielen der über 700 grösseren und kleineren Statuen zu erzählen die hier in den Stein gehauen sind. Zu den vielen Kamasutra-Figuren verstehe ich vor allem recht häufig die Wörter "lick" und "suck". Zu den verschiedenen Liebesstellungen erwähnt er auch öfters "earlier possible, today not possible". Ich überlege mir, wann dieses Umdenken wohl stattgefunden haben mag, da ganz im Gegensatz zu den erotischen Darstellungen in Indien ein junges Paar heute nicht einmal mehr Händchen halten darf, ohne schief angeschaut zu werden. So weitläufig war die Bemerkung allerdings gar nicht gedacht, denn beim nächsten Mal setzt der Guide noch zwei Wörter dazu: "Earlier possible, today not possible, woman fat!" Ach so war das gemeint. Wie auch immer - die 12 grossen Räder (die Monate des Jahres) auf der Seite des Haupttempels, der einen kosmischen Wagen darstellt, der von sieben Pferden (die Wochentage) gezogen wird, dienen als Sonnenuhren. Ohne dass der Guide vorher auf eine Uhr schaut (vielleicht habe ich das jedoch nur nicht mitbekommen) verkündet er uns die aktuelle Uhrzeit - sie stimmt auf zwei Minuten genau! Nebst dieser kalendarischen Funktion soll der Tempel aber auch über riesige magnetische Kräfte verfügen. So sollen sogar Schiffe auf dem über 1 km entfernten Bengalischen Golf von ihm vom Kurs abgelenkt werden und dass Teile des Tempels zerstört wurden hat nur damit zu tun, dass britische Flugzeuge vom Magnetfeld angezogen direkt auf den Tempel gestürzt seien. Davon, dass es vielleicht eher an der salzigen Meeresluft liegt, welche die gewaltigen, massiven Stahlträger, die im 13 Jh. eingesetzten wurden, zerfressen hat will niemand etwas wissen.

Auf der Rückfahrt zeigt mir Pradip noch die ursprüngliche, ländliche Seite Indiens. Wir fahren durch kleine Dörfer, in denen die Menschen noch so leben wie ich das in der Schule über die späte Steinzeit mitbekommen habe - bis auf die Fernseher vielleicht, die in jeder Hütte laufen. In den Palmenhainen, die seinem Vater gehören, wo Bananen- und Kokospalmen wachsen schickt Pradip kurzerhand einen seiner Freunde in die Wipfel, um ein paar Kokosnüsse herunter zu schlagen, die er wieder zurück fachmännisch mit ein paar Hieben mit der Machete öffnet und mir zum trinken anbietet. Frischer geht's überhaupt nicht mehr. Bevor's nun wirklich wieder zurück ins Hotel geht muss natürlich noch der obligate Chai zu Hause getrunken werden. Alle aus der Familie - und die ist gross - strömen zusammen, um den merkwürdigen Hellhäutigen zu sehen, der nun ein Freund der Familie sein soll. Für ein gemeinsames Foto reicht dann der Mut aber doch nicht. Viele Touristen verirren sich wohl nicht an diesen wunderbaren Flecken Erde.

Jagannath-Mandir. Der Tempel in Puri.

Jagannath-Mandir. Der Tempel in Puri.

Pradip mit seiner Hero Honda HUNK.

Pradip mit seiner Hero Honda HUNK.

Auf dem Weg nach Konark.

Auf dem Weg nach Konark.

Sonnentempel in Konark.

Sonnentempel in Konark.

Über 700 Figuren sind zu finden. Sie zeigen das tägliche Leben. Vom Frisieren, übers Tanzen bis hin zum Kamasutra.

Über 700 Figuren sind zu finden. Sie zeigen das tägliche Leben. Vom Frisieren, übers Tanzen bis hin zum Kamasutra.

Den Finger an den richtigen Punkt gehalten fällt der Schatten auf einen Punkt auf dem Rad, an dem die Uhrzeit abzulesen ist.

Den Finger an den richtigen Punkt gehalten fällt der Schatten auf einen Punkt auf dem Rad, an dem die Uhrzeit abzulesen ist.

So ein bleicher Tourist ist immer ein beliebtes Fotomotiv.
Da sage ich natürlich nicht nein.

So ein bleicher Tourist ist immer ein beliebtes Fotomotiv.
Da sage ich natürlich nicht nein.

Earlier possible, today not possible, woman fat.

Earlier possible, today not possible, woman fat.

Die unglaublich stark magnetischen Stahlträger.

Die unglaublich stark magnetischen Stahlträger.

Unser Guide im Sonnentempel.

Unser Guide im Sonnentempel.

Fischer unterwegs auf dem Rückweg nach Puri.

Fischer unterwegs auf dem Rückweg nach Puri.

Einsamer Strand. Nur wir und die Sonne ...

Einsamer Strand. Nur wir und die Sonne ...

... und ein paar Dutzend dieser Kerlchen.

... und ein paar Dutzend dieser Kerlchen.

Tägliches Bild auf Indiens Strassen.

Tägliches Bild auf Indiens Strassen.

Kokosnuss ist unterwegs.

Kokosnuss ist unterwegs.

Eine Leiter ist wirklich etwas Überflüssiges.

Eine Leiter ist wirklich etwas Überflüssiges.

Frischer bekommt man die Kokosnuss nicht. Das schmeckt man!

Frischer bekommt man die Kokosnuss nicht. Das schmeckt man!

Und die Reserve für im Hotel gibts noch obendrauf.

Und die Reserve für im Hotel gibts noch obendrauf.

Endlich mal wieder Action im Dorf!

Endlich mal wieder Action im Dorf!

Mehr haben sich nach dem Chai nicht aufs Foto getraut.

Mehr haben sich nach dem Chai nicht aufs Foto getraut.

2010-11-28: Puri - Satapada (Chilika-See)

Auch heute holt mich Pradip wieder mit seinem Motorrad ab. Natürlich nicht mit dem gleichen wie gestern, das haben wir ja getankt, heute soll auch das Moped des kleinen Bruders wieder aufgefüllt werden - auf meine Kosten selbstverständlich! Nach einem riesigen Müsli tuckern wir auf dem "100 ccm-Sackgeldverdunsterli" mit gemächlichen 40 km/h die ca. 60 km zum Chilika-See, der grössten Brackwasserlagune Asiens. Das Süsswasser der Zuflüsse mischt sich hier mit dem Salzwasser des Golfs von Bengalen. Sie ist das Winterquartier für Millionen Zugvögel aus Sibirien und dem Iran und die Heimat der seltenen Irawadi-Delfine.
Dort angekommen landen wir als erstes bei den privaten Bootsverleihern, die zuerst 1'500 Rs, danach immerhin noch 900 Rs. für eine kurze Tour verlangen. Viel zu teuer! Wir fahren zurück zur staatlichen Stelle, die uns allerdings verkündet, dass für heute alle Touren ausgebucht sind. Erst morgen gäbe es wieder freie Plätze. Morgen muss Pradip allerdings wieder ins College und mir graut auch so vor einer wiederholten langen Anreise. Auf unser hartnäckiges Nachhaken lässt sich der mürrische kleine Beamte darauf ein, die Familie, die nebenan noch beim Mittagessen sitzt und die Nachmittagstour gebucht hat zu fragen ob sie uns auf den noch freien Plätzen mitnimmt. Allerdings will er sie nicht beim Essen stören. Wir gedulde uns. Nach einiger Zeit kommt er zurück und meldet, dass diese Möglichkeit leider nicht bestehe. Wir wollen das nicht glauben und fahren wieder zum Bootssteg zurück wo wir auf die beiden Autos mit der besagen Familie warten und dann selber fragen. Selbstverständlich könnten wir mitkommen, ist die freundliche Antwort. Scheiss-korrupte Beamte - welchen Anteil der 900 Rs der privaten Anbieter er wohl einstreichen würde?
Fotos der Delfine gelingen mir gerade mal zwei, da der Bootsführer lieber auf der Insel mit den Restaurants mehr Zeit verbringt da er dort Provision für die Konsumationen bekommt. Auch hier sind wir allerdings die Spielverderber und bekommen die 10 Garnelen beim Nachbarn für 80 Rs, statt der 150 Rs inkl. Provision! Rache ist süss!
Am Ende des Bootstrips darf ich mir einzig die Mailadresse des Familienoberhaupts notieren, um ihm die Fotos zu schicken, die ich gemacht habe - unseren finanziellen Anteil am Ausflug lehnt er entschieden ab. Typisch indische Gastfreundschaft eben.
Da wir den Sonnenuntergang bereits auf dem See erlebt haben bricht die Nacht schnell herein und die gleichen 40 km/h wie auf der Hinfahrt werden zum Höllenritt zwischen hupenden Motorrädern und Autos, die konsequent mit Fernlicht fahren und aus dem nichts auftauchenden Fussgängern, Ochsenkarren und mitten auf der Strasse stehenden Kühen und Hunden. Eine neue Wellnessform haben wir dabei aber auch noch entdeckt: Gesichtspeeling mit lebenden Mücken und Fliegen. So ein Helm zum Motorradfahren hätte halt schon seine Vorteile. Nach ca. zwei Stunden kommen wir aber doch noch in Puri an und haben uns das Nachtessen in einem feinen Lokal verdient.

Es gibt da tatsächlich diese Delfine.

Es gibt da tatsächlich diese Delfine.

Mehr als diese beiden Bilder gabs allerdings nicht.
Die Delfine sehen übrigens den Belugas recht ähnlich.

Mehr als diese beiden Bilder gabs allerdings nicht.
Die Delfine sehen übrigens den Belugas recht ähnlich.

Fischen ist Teamwork.

Fischen ist Teamwork.

Sea-mouth: Wo der Chilikasee und der Golf von Bengalen aufeinandertreffen.

Sea-mouth: Wo der Chilikasee und der Golf von Bengalen aufeinandertreffen.

Restaurant auf der Sandbank zwischen See und Meer.

Restaurant auf der Sandbank zwischen See und Meer.

Titanic: Das Wunschbild von Pradip.
Abgesoffen sind wir dann zum Glück doch nicht.

Titanic: Das Wunschbild von Pradip.
Abgesoffen sind wir dann zum Glück doch nicht.

Alle diese Leckereien kann man sich gleich zubereiten lassen ...

Alle diese Leckereien kann man sich gleich zubereiten lassen ...

... und beim Nachbarn erst noch um die Provision günstiger.

... und beim Nachbarn erst noch um die Provision günstiger.

In der Restaurantküche ...

In der Restaurantküche ...

... herrscht bereits Hochbetrieb.

... herrscht bereits Hochbetrieb.

Gebraten oder fast frittiert im Senföl kriegen die Garnelen eine rassige Würze!

Gebraten oder fast frittiert im Senföl kriegen die Garnelen eine rassige Würze!

Die nette Familie, die uns mitgenommen hat.
Und wieder ist das Bleichgesicht die Attraktion.

Die nette Familie, die uns mitgenommen hat.
Und wieder ist das Bleichgesicht die Attraktion.

Shrimp-Fischer in traumhafter Kulisse.

Shrimp-Fischer in traumhafter Kulisse.

Möwen schwimmen im Gold.

Möwen schwimmen im Gold.

Volle Kraft voraus in den Sonnenuntergang!

Volle Kraft voraus in den Sonnenuntergang!

Auch wenns unglaublich kitschig ist, ich kann mich nicht sattsehen.

Auch wenns unglaublich kitschig ist, ich kann mich nicht sattsehen.

2010-11-29: Puri

Nach dem morgendlichen Strand-Spaziergang treffe ich mich wieder mit Pradip. Er hat mir zwei Kokosnüsse mitgebracht, die wir natürlich gleich öffnen. Als Drink auf nüchternen Magen sollen sie noch gesünder sein als sonst. Sie schmecken herrlich.
Wieder gehts zum Frühstück in die Stadt. Die beiden schmierigen, abgehalfterten, alten Schweden, die sich um zehn ebenfalls ins Restaurant setzen und ein starkes Bier bestellen, bevor sie jeden nur ein wenig englisch sprechenden Einheimischen fragen, ob sie ihnen Frauen besorgen könnten (wenigstens fragen sie nach Erwachsenen) lassen wir links liegen. Diesmal gehts zum Bahnhof, wo ich mir für morgen die Tickets für die Weiterfahrt über Vijayawada nach Hospet und Hampi besorgen will. Einen Touristen-Schalter gibt's hier nicht. Nachdem wir den Weg von hinten in die Büros versucht haben, allerdings wieder zurückgeschickt wurden als wir schon am Schreibtisch des Chefs standen, stellen wir uns in die selbe Schlange wie alle anderen auch. Allerdings ist Schlange stehen in Indien nicht ganz das gleiche wie in Europa. Körperkontakt ist hier Voraussetzung und wenn man am Gitter vor der Glasscheibe mit den zwei kleinen Löchern steht hat man noch lange nicht gewonnen. Wenn man sich nur einen kleinen Augenblick zum Überlegen gönnt, welcher der möglichen Züge der beste ist, hat sich bereit der Nachfolger vorgedrängt und bequatscht den Beamten, der dann auch gleich diesen Kunden betreut. Nach einigen solchen Durchgängen, ca. eine Stunde nachdem wir am Bahnhof ankamen bin ich dann wirklich stolzer Besitzer zweier Fahrkarten nach Hospet. Allerdings geht die Reise erst am 2. Dezember weiter statt wie geplant schon morgen - macht aber nichts, mir gefällt's in Puri.
Für Pradip beginnt die Schule übrigens erst um halb 3, so für zwei Stunden oder so, das reicht ja auch vollkommen. Wir haben also noch genügend Zeit, uns einen Park in der Stadt anzuschauen, der vor ca. einem Jahr zu Ehren der vielen Pilger von der Stadt eröffnet wurde. Auch die Steinbildhauerei auf dem Weg liegt noch drin. Kurz vor drei Uhr hat mich Pradip dann wieder beim Hotel abgesetzt - i.s.t. gilt anscheinend auch in der Schule. Am späteren Nachmittag gehe ich nochmals zum Strand, wo ich einmal mehr einen herrlichen Sonnenuntergang zu sehen bekomme. Untergang ist zwar etwas übertrieben, denn eigentlich verschwindet die Sonne nicht im Meer sondern ein gutes Stück darüber irgendwo im Nebel, Dunst, Smog oder was immer das auch ist. Das Farbenspiel ist aber nicht minder beeindruckend.
Zum Abendessen gehe ich nochmals zurück in die Stadt ins Rest. Achha, wo mich der sehr freundliche Kellner gleich wieder erkennt und mich bei der Menuwahl gut berät. Das nicht sonderlich kühle Kingfisher zu später Stunde geniesse ich um so mehr als ich weiss, dass der Ausschank in Restaurants in Orissa eigentlich verboten ist. Der 21 jährige Kellner, der seit zehn Jahren hier arbeitet schaut sich genau um, wer noch im Garten sitzt, bevor er nur ausnahmsweise für ausgesuchte Gäste eine Ausnahme macht wie er sagt. Ich fühle mich geehrt.

Ein richtiges Traveller-Frühstück:
- deftige Pancake
- Kaffee
- frischer Fruchtsaft
- nette, fachkundige, lokale Begleitung
und der lonely planet.

Ein richtiges Traveller-Frühstück:
- deftige Pancake
- Kaffee
- frischer Fruchtsaft
- nette, fachkundige, lokale Begleitung
und der lonely planet.

Steinmetz bei der Arbeit:
Feinste Strukturen entstehen.

Steinmetz bei der Arbeit:
Feinste Strukturen entstehen.

So ein kleiner Hindu-Tempel ...

So ein kleiner Hindu-Tempel ...

... kanns locker mit einer europäischen Barock-Kirche aufnehmen.

... kanns locker mit einer europäischen Barock-Kirche aufnehmen.

Ganz so entspannt und erleuchtet ist mein Lächeln noch nicht. 
Ich muss glaub noch eine Weile bleiben!

Ganz so entspannt und erleuchtet ist mein Lächeln noch nicht.
Ich muss glaub noch eine Weile bleiben!

Der Park in Puri.

Der Park in Puri.

Zensur: Turteln im Park darf nicht sein!

Zensur: Turteln im Park darf nicht sein!

... oder doch?

... oder doch?

Hier lässt sichs aushalten!
Viele Grüsse aus Puri.

Hier lässt sichs aushalten!

Viele Grüsse aus Puri.

© Erich Baggenstos, 2010
Du bist hier : Startseite Asien Indien Von Kolkata nach Puri
Die Reise
 
Worum geht's?:
"Indien? Oh ja, da will ich Tiger fotografieren!" So in etwa war die Reaktion von Linda auf meine Reisepläne. Das ging ja mal einfach – ich hatte mit mehr Überzeugungsarbeit gerechnet. "Wenn ich ein gutes Tiger-Bild habe können wir wieder nach Hause fahren" – Aha, dacht ich's mir doch! Wahrscheinlich auch deswegen werde ich nun den ersten Monat alleine in Indien unterwegs sein, bevor wir dann zu zweit die Nationalparks unsicher machen.
Details:
Aufbruch: 14.11.2010
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 15.01.2011
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Erich Baggenstos berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors