In 10 Wochen von Singapur nach Bangkok

So, nachdem das mit unserem Abflug fast nicht geklappt haette, sind wir nun doch in Singapur angekommen. Der Flug dauerte knappe 8 Stunden (von Sydney aus), wir haben eine zweistuendige Zeitverschiebung und kommen kurz nach 05:00 Uhr in Singapur Chanti am Internationalen Flughafen an. Alle Kontrollen laufen echt sehr schnell und schon nach ein paar Minuten stehen wir am Gepaeckband, wo gerade unsere Rucksaecke eintreffen. Wir sind recht skeptisch und beaeugen die Dinger erstmal, haette ja sein koennen, dass irgendjemand unsere Rucksaecke als Transportmittel fuer sein weisses Puelverchen missbraucht hat. Aber alles scheint ok zu sein und wir nehmen die Saecke vom Band. Und da sind wir nun, stehen etwas verloren mit unserem Gepaeck inmitten der Ankunftshalle und suchen als erstes mal den Geldwechsel auf. Dann muessen wir warten bis die Information oeffnet (was erst ab 06:00 Uhr der Fall ist), hier erfahren wir (schon VOR 06:00 Uhr), dass Busse und Bahnen (MTR) morgens ab etwa 06:00 Uhr fahren und es immer noch guenstiger ist, die oeffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen als mit dem Taxi zu fahren.
Wir begeben uns zur Skyrail, die uns zur MTR bringt. Und hier erleben wir unseren ersten AHA-Effekt: die Station ist so sauber, dass man hier fast vom Fussboden essen koennte. Es liegt nix rum, es stinkt nicht, keine eingetretenen Kaugummies, keine weggeworfenen Tickets - einfach nix. Das mit den nicht weggeworfenen Tickets erklaert sich dann beim Kauf eines solchen von ganz alleine. Am Automaten laeuft alles ueber einen Touchscreen: man waehlt die Ticketart, bekommt dann das Liniennetz angezeigt und waehlt die Station, an der man aussteigen moechte (oder muss) und kann noch angeben, ob man ein oder mehrere Tickets braucht. Der zu zahlende Betrag wird angezeigt inkl. eines Deposits, man zahlt und dann klimpern ein oder mehrere Tickets aus dem Automaten. Und diese sind eine kleine Plastikkarte gerade mal so gross wie eine Kreditkarte. Die Technik dahinter sind wahrscheinlich mehrfach beschreib- bzw. codierbare Chips, die in diesen Karten stecken. Ganz simpel und spart Muell, denn man will ja seinen Pfand wieder haben, auch wenn es nur ein SingapurDollar (SGD) ist. Mit der MRT fahren ist auch witzig, vor allem, wenn man so zeitig wie wir unterwegs ist. Die meisten Leute schlummern vor sich hin, andere hoeren Musik oder lesen Zeitung. Die Wagen der MRT sind ebenfalls so sauber, dass man auch hier von Fussboden essen koennte - wenn es erlaubt waere! Auf Essen und Trinken in der MRT steht eine Strafe von 500 SGD, auf Rauchen gibts ne Strafe von 1000 SGD und Vandalismus wird mit 5000 (!!!) SGD bestraft. Ich glaube, das sollte mal in Deutschland eingefuehrt werden ... Nun ja, ein Manko hatte das ganze dann doch: ich dachte immer, dass Asiaten immer! hoeflich waeren, aber beim Ein- und Aussteigen in bzw. aus der MRT draengeln sie dann doch ganz schoen. Nun ja im Verlaufe des Tages sollte ich eines noch besseren belehrt werden.

Den Weg zum Hostel haben wir schnell gefunden, ein Zimmer gibt es auch fuer uns, allerdings erst ab 11:30 Uhr. Aber wir duerfen dann schon am Fruehstueck teilhaben, koennen unser Gepaeck da lassen und uns noch ein wenig die Beine vertreten. Also alles ganz easy! Nach dem Fruehstueck ziehen wir los, etwas sehr muede vom Flug und recht planlos. Wir finden nach ein paar Schritten das Raffels Hotel und gegenueber das Raffels Plaza. Uebrigens: der Mr. Raffels hat Singapur dem malaysischen Koenig abgekauft und im Namen der englischen Krone einen Handelsstuetzpunkt gegruendet (Soviel zur Geschichte ). Dort schluepfen wir rein - Klimaanlage ... ahhhh - und finden uns in einer Lego Ausstellung - naemlich in der Piratenwelt - wieder.

Von dort aus geht es weiter zur Suntec City Mall. Eine Shoppingmall im Erdgeschoss und obendrueber ein Messehochhaus. In Deutschland gar nicht denkbar! Allein aus Sicherheitsgruenden schon nicht! Aber hier scheint alles etwas anders zu sein .
Neugierig wie wir sind muessen wir die Mall nach einem eiskalten Frappee bei Starbucks erkunden. Und siehe da: es wuseln hunderte von Leuten rum und alle begeben sich in die oberen Etagen. Also folgen wir und stehen auf einmal inmitten einer Computer Messe. Ahja, wir haben eh nix vor und muessen noch auf unser Zimmer warten, also lassen wir uns mal treiben und schauen, was hier so angeboten wird. Nach nur ein paar Minuten auf dieser Messe bemerken wir, dass wir die einzigen blonden Leute sind, einige wenige Leute europaeischer Abstammung wuseln dann doch noch ueber unseren Weg. Wir staunen nicht schlecht, was es doch alles so an technischen Dingen gibt, schauen uns die Preise an und rechnen insgeheim immer wieder in Euro um und denken uns, dass die Preise ja ganz ok sind. Als wir auch von dieser Messe genug hatten, war es schon zeitiger Nachmittag, wir flitzen zurueck ins Hostel, bekommen unser Zimmer, ziehen ein und gehen wieder auf Erkundungstour. Diesmal aber nur ein paar Meter weiter ueber die Strasse ... in die naechste Mall (Bugis Junction). Auch hier kommen wir aus dem Staunen nicht ganz raus. Die Architektur der Mall ist nicht schlecht: die alten Haeuser wurden unter ein grosses Glasdach gesteckt, alles ist klimatisiert und es sieht auch noch gut aus.
Wir erkunden weiter und kommen dann letztendlich zur Bugis Street Mall. Hier stehen viele kleine Haendler, aehnlich einem arabischen Bazar, und bieten ihre Waren feil. Die Staende scheinen aber doch eher fest zu sein und nicht so fliegend.
Was uns besonders auffaellt: immer, wenn wir versucht haben, irgendwo lang zu gehen, standen uns entweder ein paar Einheimische im Weg oder sie haben fuerchterlich gedraengelt. Ich glaub fast, dass die sich desssen gar nicht bewusst sind, dass sie im Wege stehen. Auch Platz machen (wenn man fast ineinander laeuft) kennen die Singapurer nicht wirklich, sie bleiben halt auf ihrem Weg ... Na ja, sehr ungewoehnlich ...

By the way: Fotos folgen demnaechst, wenn wir einen Rechner mit USB Anschluss gefunden haben.