In 10 Wochen von Singapur nach Bangkok

Reisezeit: Juni - August 2006  |  von Susanne und Heiko walking about

Malaysia: Taman Negara 16.-18.06.2006

Heute gehts mit dem Bus nach Taman Negara in den National Park von Peninsular Malaysia. Der erste Teil der Tour laesst sich ganz gut an, wir sind 5 Leute plus Fahrer in einem Minibus. Der Fahrer ist recht nett, antwortet offen auf Fragen und kommentiert einige Sachen, die wir unterwegs sehen, aus. Der Buswechsel in Gua Musang ist dann nicht mehr so schoen. Der Bus, der uns in den Nationalpark bringen soll, ist voll mit Leuten, die allerdings alle in Cameron Highlands oder auf die Perhentian Inseln wollen. Der Fahrer ist nicht mehr oder eigentlich ueberhaupt nicht gespraechig, der Bus ist total weich gefedert und die Strecke ist einfach nur schrecklich! Immer wieder muessen sehr langsame Holztransporter ueberholt werden, die sich schon am kleinsten Berg schwer tun.
In Jerantut angekommen werden wir direkt vor einem Reisebuero abgekippt. Hier bekommen wir unsere Permits fuer den Nationalpark (pro Person ist RM 1 und pro Kamera RM 5 faellig) und sollten auch schon die Unterkunft hier buchen. Da wir damit aber schon auf die Nase gefallen sind, lassen wir das, sehr zum Aerger des Veranstalters. Unser Bus ist in der Zwischenzeit tanken gefahren und als er wieder kommt, gehts auf zur letzten Etappe. Die Strecke ist noch schrecklicher, die Strasse hat ne Menge Schlagloecher und windet sich langsam zum Nationalpark hin. Ab und zu sehen wir Huehner, Gaense und einzelne Kuehe, ja sogar eine ganze Kuhherde, auf der Fahrbahn. Die Attraktion ist ein Aeffchen, was am Strassenrand hockt und sich recht wenig um die vorbeifahrenden Fahrzeuge schert.
Endlich hat das Geschaukel ein Ende. Wir werden mitten im Dorf von Kuala Tahan (liegt genau gegenueber dem Nationalpark) abgekippt - nach fast einem ganzen Tag im Bus sieht es schrecklich aus: ueberall liegt Muell rum, es gibt keine richtigen Wege und wenn man nicht aufpasst, wohin man tritt, verstaucht man sich schnell den Knoechel.
Wir schauen uns ein paar Huetten an, die meisten davon riechen recht moderig - ist ja auch kein Wunder, denn sie sind alle aus Holz und es ist hier auch ganz schoen feucht. Zum Schluss landen wir in einem Guesthouse aus Stein, dem Tahan Guest House. Das Zimmer ist ausreichend gross, wir haben unsere eigene Dusche und WC, dies allerdings in der asiatischen Ausfuehrung, also in den Boden eingelassen. Aber fuer zwei Tage ist das voellig ok.
Fuers Essen muessen wir allerdings immer wo anders hingehen, da der Betreiber des Guest Houses nicht so viel manpower dafuer hat. So besteht unser erster Abendspaziergang aus dem Weg zum Fluss und den Floating Restaurants. Es ist schon etwas komisch, ueber einen recht wackeligen Steg auf bzw. in so ein Restaurant zu gehen. Und jedes mal, wenn so ein Boot am Restaurant vorbei kommt, wackelt alles. Sehr gewoehnungsbeduerftig.

Der Tag beginnt recht verhangen, angenehm, nicht zu warm. Wir gehen fruehstuecken, ein paar Meter die Strasse runter. Als wir wieder zurueck laufen, um uns fuer den Jungle fertig zu machen, brennt die Sonne.
Die Beine mit einer Creme aus Sandelholz und Eukalyptus eincremen, Socken hochziehen, lange Hosenbeine in den Wandersteifeln verstaut, Schuhe mit Antimueckenspray eingesprueht, viel Wasser, so ziehen wir los zum Fluss. Die Ueberfaht mit einem dieser kleinen Boote geht fix, kostet RM 2 und wir stehen am Headquarter des Nationalparkes.
Unser erster Anlaufpunkt, der Startpunkt des Canopy Walks. Bis dahin muessen wir durch den Regenwald, der Weg ist noch einfach, etwas rutschig ab und zu, aber nix wildes. Uns kommen immer wieder Leute in kurzen Hosen und Sneakers (ne Art Turnschuhe) entgegen. Sind wir doch zu uebervorsichtig???
Am Canopy Walk angekommen treffen wir unsere Franzosen wieder(aus dem Hostel in den Cameron Highlands), die gleich auf ihren zwei Tages Trip gehen (mit im Jungle uebernachten und so ... nix fuer mich). An der Bezahlstation angekommen sind wir schon durchgeschwitzt. Der Canopy Walk an sich war ganz angenehm, obwohl Heiko nicht sehr viel Vertrauen in die Haengebruecken hatte - Ingenieur eben. Mir war das recht egal, ich fand es ganz witzig und hatte Spass.

Heiko und die Haengebruecke

Heiko und die Haengebruecke

Ueber wieviel Bruecken wir laufen mussten, weiss ich nicht mehr, aber angekommen auf dem richtigen Weg, ging es nach nur ein paar Minuten Verschnaufpause weiter zum Bukit Terisek.
Der Bukit Terisek (Bukit = Berg) ist einer der Berge von Taman Negara - immerhin stolze 330 m! Diesen gilt es zu erklimmen. An der Wegegabelung angekommen sehen wir schon, was uns erwartet - ein steiler Aufstieg. (wenn das doch im richtigen leben auch so waere ... ) Ein Seil ist gespannt, um das Kraxeln etwas zu vereinfachen. Zum Glueck ist es so, dass durch die Baumwurzeln eine Art Stufen gebildet werden, die das Hinauf manchmal recht angenehm machen. Ab und zu ist es aber so, dass die Stufen gut und gerne einen halben meter hoch sind und schon etwas Anstrengung aufkommt. Keine Ahnung, wie lange wir bis hoch gebraucht haben.

"Gipfelfoto" Bukit Terisek

"Gipfelfoto" Bukit Terisek

Ausblick ueber den Regenwald

Ausblick ueber den Regenwald

Unterwegs - als wir dachten, wir sind am Gipfel angekommen - stand eine Bank. Auf der haben wir uns erstmal ausgeruht, ehe wir zum vermeintlichen Abstieg los sind. Natuerlich mussten wir den Weg nehmen, den wir noch nicht kannten .... Uns kam auf diesem Weg niemand entgegen.... schon komisch, wo doch der andere Teil des Weges ganz gut frequentiert war. Bald stellte sich auch heraus, warum wir niemenden getroffen haben. Der Weg ging steil bergab, man musste sich an diesen Seilen festhalten, um halbwegs die Balance zu halten. Zwischendurch haben wir mehrere kleine Flusslaeufe kreuzen muessen, wobei es zuerst kurz und steil abwaerts und dann gleich wieder steil aufwaerts ging - und das alles immer schoen am Seil entlang. Eigentlich war ich ganz froh, dass diese Seile gespannt bzw. da waren.

Abstieg

Abstieg

Und dann endlich - wir kommen wieder am Headquarter des Nationalparkes an. Geschafft! Nach etwa 3,5 Stunden sind wir voellig fertig, unsere Sachen sind von oben bis unten total durchgeschwitzt, wir haben alles Wasser bis auf den letzten Tropfen ausgetrunken ... wir nehmen eines von den kleinen Booten und lassen uns zum anderen Ufer rueber bringen, wo wir uns erst einmal in einem dieser Restaurants mit einer grossen Kanne Tee staerken. Auch wenn der Tee warm ist, so ist es doch sehr wohltuend und wir fuellen uns wieder auf. Nachdem wir uns einigermassen wieder akklimatisiert haben, sind wir zu unserem Guesthouse gelaufen, haben unsere Sachen auf dem kleinen Zimmerbalkon aufgehangen, uns etwas frisch gemacht und uns von dem Weg erholt. Zum Glueck haben wir auf dem Weg weder Muecken noch Blutegel eingefangen. Ein guter Beweis fuer unsere Schutzvorkehrungen
Am Abend sind wir wieder zu den Floating Restaurants gelaufen. Und wie sollte es auch anders sein, wenn man seine Waesche unbeaufsichtigt zum trocknen haengen laesst: es faengt an zu regngen - und das nicht gerdade wenig! So sitzen wir im Schutze des Restaurants und unsere vorher fast trockenen Sachen werden wieder mehr als nass. So ein Mist! Irgendwann hat es nachgelassen, wir stuermen zurueck zum Guesthouse. Unsere Waesche war noch da, nicht irgendwo verstreut, denn es ging doch kurzzeitig ein heftiger Wind, wir haben dann mitten durch unser Zimmer eine Waescheleine gespannt, um alles wieder zu trocknen.

Gestern abend noch haben wir beschlossen, heute den Park zu verlassen. Wir stehen nach einer nicht so schlafreichen Nacht (verschiedene Lizzards haben in unserem Zimmer Fange gespielt und sind auf unser Bett gefallen - was ich mit lautem Gekreisch und schlafen bei Licht quittiert habe) zeitig auf, packen unsere Sachen, fruehstuecken, checken aus, lassen unser Gepaeck aber im Guesthouse zur Aufbewahrung und ziehen los, um die Gua Telingga (Fledermaushoehle) zu erkunden. Leider kann uns das Boot nicht zu unserem gewuenschten Einstiegspunkt bringen, so dass wir den ganzen Weg laufen muessen. Dieser ist anfangs sehr steil, es hatte ja in der Nacht zuvor geregnet, dementsprechend nass und schlammig war es und der eh schon rutschige Lehm machte es uns besonders schwer.

und nochmal ein steiler Aufstieg

und nochmal ein steiler Aufstieg

Zum Glueck waren auch hier an den schwierigen Stellen Seile angebracht, an denen man sich hoch hangeln konnte. Nach etwa einer Stunde hatten wir das hinter uns und standen vor dem "Ende" des Weges. Ein riesiger umgestuerzter Baum versperrte uns den Weg und es war weder ein Umweg noch sonst irgendetwas zu finden. Wir beide haben gesucht und nach etwa 5 min haben wir eine Stelle zum leichten ueberqueren des Baumes gefunden, von der aus es dann auch einen Pfand zum richtigen Weg gab. Von da an verlief der Weg mehr oder weniger flach, wir mussten nicht mehr kraxeln.
Dass wir nicht mehr kraxeln mussten, war ja ganz schoen, doch nun wurde der Weg sehr schlammig, es gab viele Pfuetzen, aber immerhin konnte man die ja ganz gut passieren. Zwischendurch haben wir noch einen Monitor-Lizzard gesehen und dann waren wir auch schon an der Fledermaushoehle. Schon am Eingang roch oder besser stank es nach Fledermausscheisse. Buah ... Pfui.

die Fledermaushoehle

die Fledermaushoehle

Wir haben es doch gewagt, in die Hoehle hinein zu klettern, aber nach den ersten paar Metern haben wir gesehen, dass wir durch einen kleinen See kriechen mussten und beschlossen umzukehren. Soviel zur Hoehlenerkundung.
Der Rueckweg zu unserem Steg war recht einfach, wieder durch die Pfuetzen und den Schlamm, aber nicht mehr irgendwo rumkraxeln oder so.

Rueckweg

Rueckweg

Und dann sassen wir da am Steg und haben ueber eine Stunde gewartet, ehe sich einer von den Locals erbarmt hat, uns mitzunehmen. Auf das regulaere Rivertaxi haetten wir insgesamt 2,5 Stunden warten muessen. Na ja, so waren wir schon wieder recht erholt, wenn auch ganz schoen abgekaempft.
Am Guesthouse angekommen haben wir unsere Klamotten gewechselt und dann durften wir auf unseren Bus warten, der uns nach Jerantut zum Zug brigen sollte.

Warten auf den Bus

Warten auf den Bus

Die Busfahrt nach Jerantut dauerte etwa 2 Stunden. Aber das eigentlich abenteuerliche war nicht die Fahrt, sondern der Bus selbst. Dieser sah aus, als haette er schon einmal im Museum gestanden. Der Fussboden war aus Holzbrettern, die Fenster standen alle offen und es regnete hinein. Die Sitze waren vom Staub der ganzen Fahrten total dreckig.
Endlich in Jerantut! Den Bahnhof haben wir nur mit Hilfe eines Einheimischen gefunden, den wir im Bus kennen gelernt hatten. Und wie das hier so in Malaysia ist, der Schalter zum Ticketverkauf oeffnet erst eine halbe Stunde vor Eintreffen des Zuges. Nun gut. Dann warten wir halt. Immer wieder kamen und gingen Leute, das einzige Wesen, was die ganze Zeit da war, war eine kleine Katze, die nicht mal Angst vor uns hatte, sondern es sich lieber auf unseren Taschen oder auch auf unserem Schoss bequem machte, um zu schlafen.

Heiko und Miezi warten auf den Zug

Heiko und Miezi warten auf den Zug

Die ganze Warterei dauerte gut und gerne drei Stunden, doch als es Mitternacht wurde, fuellte sich die Station merklich mit Leuten, die alle mit dem Zug fahren wollten. Endlich wurde der Schalter geoeffnet und wie in einem Film flitzten alle Leute dahin und es bildete sich innerhalb von einer Minute eine richtig lange Schlange. Wir haben uns fuer Sitzplaetze in der zweiten Klasse entschieden und diese auch bekommen.
Der Zug kam recht puenktlich an, wir stuermten in das Abteil und zu unser Verwunderung waren unsere Sitzplaetze belegt. Wir haben gleich den Schaffner gefragt, der uns sagte, wir waeren im falschen Zug, unserer komme erst noch. Also schnell wieder mit dem ganzen Gepaeck raus aus dem Zug. Peinlich! Wie wir dann gesehen haben, gab es hier nur ein Gleis, auf dem die Zuege einfahren und wo die Leute aus- bzw. einsteigen konnten. Das erklaerte einiges!
Der Zug wurde dann umrangiert und es kam unser Zug. Endlich und auch der richtige, unsere Sitzplaetze sind noch nicht belegt. So nehmen wir unsere Sitze in Beschlag, die leider hintereinander liegen. Also nix von wegen Beine hoch und gemuetlich mit den Koepfen aneinander schlafen. Und bei den beiden alten Frauen, die jeweils neben mir bzw. Heiko sassen, wollten wir das auch nicht ausprobieren. An Schlafen war eh nicht viel zu denken.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
In ein paar Tagen werden wir nach Asien fliegen und werden euch dann auf dieser Seite mit unseren Eindrücken beglücken.
Details:
Aufbruch: 01.06.2006
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 14.08.2006
Reiseziele: Singapur
Malaysia
Thailand
Finnland
Der Autor