Java Tour 2010
21.10 Der schicksalsberg - Gunung Itjen
Wir wurden also am Donnerstag um 04:00 von unserem Fahrer vom Hotel abgeholt. Auf dem Weg mussten wir feststellen, dass die halbe Stadt schon auf den Beinen war, was wir sehr verwunderlich fanden. Nachdem wir noch eine französische Familie von deren Hotel abgeholt hatten machten wir uns auf den steilen und schwierigen Weg zum Berg.
Wir mussten bald feststellen, dass die Tour niemals mit einem Roller möglich wäre weil die Straße sehr steil anstieg und bald nur noch aus Felsbrocken bestand. Doch nach ca. 1h Fahrt hatten wir im Morgengrauen endlich den Parkplatz erreicht und machten uns auf den Weg zum Krater. Doch irgendwas war merkwürdig, denn es roch ziemlich stark nach Schwefel.
Bald trafen wir auf die ersten Schwefelträger mit ihren Stangen auf der Schulter in denen Sie ca. 70 bis 100 kg Schwefelklumpen transportieren. Nach ca. 1-2 Stunden Aufstieg erreichten wir endlich den Kraterrand des Ijen Vulkans und hatten zum ersten Mal einen wunderschönen Blick über den türkisblauen Schwefelsee.
Die meisten anderen Touristen verweilten am oberen Kraterrand, doch wir nahmen die Herausforderung auf uns und stiegen bis zum See hinab. Dabei mussten wir immer wieder unzähliger schnaufender und hustender Arbeiter ausweichen, die sich den Berg hochquälten.
Von unserem Guide, der auch als Schwefelträger arbeitete erfuhren wir später, dass die Arbeiter pro Kilo Schwefel 600 RP = 5 Cent verdienen und die den beschwerlichen Weg 2mal pro Tag auf sich nehmen. Meistens tragen die Arbeiter nur Flip-Flops oder Gummistiefel und haben auch meist nur ein T-Shirt an oder tragen die Körbe auf der blanken Schulter. Ich versuchte auch einen 70 Kg Korb hochzuheben musste aber nach 10 Sekunden aufgeben, weil der Druck auf die Schulter zu groß war.
Im Reiseführer erfuhr ich noch, dass die Männer durch die harte Arbeit und Schwefeldämpfe nicht älter als 40 Jahre werden. Außerdem wird durch den Schwefeldampf langsam die Lunge zerfressen.
So zurück zum Thema. Beim See angekommen sahen wir wie der Schwefel aus dem Berg abgebaut wird. Es wurden hierfür Rohre im Berg verlegt durch die am Rohrende der flüssige Schwefel zusammen mit Schwefeldämpfen austritt. Die Arbeiter versuchen mit Eisenstangen das Gestein zu lockern umso an den Flüssigen Schwefel zu kommen. Da der flüssige Schwefel beim Austreten relativ schnell erkaltet bilden sich dadurch Schwefelklumpen, welche dann von den Arbeitern abtransportiert werden.
Nachdem wir den Arbeitern eine Weile zugeschaut hatten machten wir uns wieder zurück auf den Weg zum Kraterrand. Der Aufstieg war jedoch noch schlimmer als der Abstieg, weil uns immer wieder dicke Schwefelwolken entgegenkamen und wir versuchten unsere nassen T-Shirts um den Mund zu wickeln, um nicht die giftigen Dämpfe einatmen zu müssen.
Als wir wieder heil oben waren, wanderten wir nochmal ca. 100 m höher um auf dem obersten Kraterrand die Aussicht zu genießen und dort Brotzeit zu machen.
Nach weiteren 2h hatten wir wieder den Parkplatz erreicht und besichtigten noch die Schwefelfabrik in der die Männer ihre Körbe wiegen lassen und dort ihren Lohn erhalten.
Dort wird der Schwefel mit Wasser in großen Metallwannen unter Holzkohlefeuer gekocht. Danach werden die kleinen Schwefelkörner in Säcke verpackt und das Schwefelwasser in die Wannen zurückgeführt.
Nach weiteren 2h hatten wir wieder den Parkplatz erreicht und besichtigten noch die Schwefelfabrik in der die Männer ihre Körbe wiegen lassen und dort ihren Lohn erhalten.
Dort wird der Schwefel mit Wasser in großen Metallwannen unter Holzkohlefeuer gekocht. Danach werden die kleinen Schwefelkörner in Säcke verpackt und das Schwefelwasser in die Wannen zurückgeführt.
Nachdem wir noch einen kurzen Pisang Goreng (gebackene Bananen) kauften machten wir uns gegen Mittag auf den Rückweg nach Banyuwangi. Dort trafen wir wieder auf unseren angeblichen Parkwächter zahlten ihm die abgemachten 200.000 Rp und wurden gleich in sein Restaurant gelockt, in dem wir allerdings nichts aßen, weil es ziemlich überteuert war.
Nach einem kurzen Eistee bot uns der Parkwächter an uns zum Busbahnhof zu fahren, um weiter nach Probolingo zu fahren. Er dann plötzlich kurz vorm Busterminal nicht dort hineinfahren zu können, weil die Parkgebühr zu hoch wäre. Allerdings bot er uns an den Bus an der Kreuzung für uns anzuhalten und gleich für uns das Ticket zu kaufen. Wir willigten also ein und gaben ihm die 60.000 pro Ticket.
Nachdem wir noch 10 min im Auto warteten kam der Bus und später mussten wir wieder feststellen, dass der Ticketpreis im Bus nur die Hälfte war. Again what learned ! Wieder was gelernt! Wie sooft auf unserer Reise. Naja egal.
Jetzt waren wir wenigstens im Bus. Dort bekamen wir gleich das volle Programm öffentlicher javanesicher Busse mit. Als erstes kamen die Tahu (gebackenes Tofu mit Chili), Wasser, Erdnussverkäufer und anschließend Jugendliche mit Ukulelen in den Bus und sagen indonesische Lieder.
Anfangs fanden wir die Musik als unterhaltsam und die Snackverkäufer als Service, jedoch nachdem bei jeder Haltestelle und in den 5h Busfahrt unzählige Händler und Musikanten in den Bus kamen merkten wir, dass es sehr lästig sein kann als Europäer im indonesischen Bus zu sitzen. Außerdem wurde ich noch von allen Seiten von den indonesischen Mitfahrern mit Fragen auf Englisch jedoch meistens auf Indonesisch gelöchert die ich nicht verstand und auch bald keine Lust mehr hatte mit jedem einen Smalltalk zu starten.
In Probolingo angekommen schnappten wir uns den nächsten Minibus und fuhren ca. um 8 Uhr abends mit 10 anderen Backpackern in Richtung Cemaro Lawang um von dort aus am nächsten Tag den Bromo Vulkan zu besteigen. Als wir gegen 22 Uhr in Cemaro Lawang auf 2000m Höhe ankamen waren, wir erstmal überrascht wie kalt es war. Wir fanden dann auch recht schnell ein einfache Unterkunft und waren froh, dass ein dickes Bettzeug bekahmen. Der einzige Haken war, dass wir nur ein Mandi hatten, welches wir mit allen anderen sechs Zimmern teilen mussten.
Johannes duschte sich noch mit dem 10 Grad kaltem Wasser, ich ging gleich ins Bett, weil wir am nächsten Morgen wieder um 03.30 Uhr aufstehen mussten.
Aufbruch: | 20.10.2010 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 07.11.2010 |