Java Tour 2010
03.11 Die Mördertour Richtung Bogor
Nationalpark Pandangaran
Am Mittwoch war dann leider auch schon wieder unserer letzter Tag im Ferienparadies Pandangaran, denn wir wollten weiter Richtung Jakarta. Aber wir nutzten den Vormittag noch um den nahen Nationalpark zu erkunden.
Dort erkundeten wir u.a. mit einem Guide eine Tropfsteinhöhle mit tausenden von an der Decke hängenden und schlafenden Fledermäusen. Wir hatten auch das Glück oder auch Pech auf drei Stachelschweine im hintersten und dunkelsten Winkel der Grotte zu treffen. Zum Glück wurden wir nicht angegriffen. Jedoch war uns beiden die Situation nicht ganz geheuer und wir waren froh als wir wieder Tageslicht sahen.
Auf dem weiteren Weg durch den Park sahen wir wieder die weißen Affen des Vortags oder auch deren Verwandte. Auch hatten wir noch das Glück in den 20m hohen Baumwipfeln schwarze Affen zu erblicken und auf ein paar Rehe zu treffen.
7h Höllenritt nach Bandung
So jetzt mussten wir auch schon wieder weiter, denn wir hatten am Vortag im Reisebüro einen privaten Minibustransfer nach Bandung gebucht. Eigentlich wollten wir ja mit dem Zug nach Bandung fahren, doch waren die Schienen auf dieser Strecke angeblich unterspült und somit mussten wir auf den Bus ausweichen.
Erst bot uns der Travelagent einen guten klimatisierten Bus für nur 100.000 Rp an in dem 6 Leute Platz hätten. Doch dieser war dann leider ausgebucht und er bot uns an alternativ den Bus mit 8 Sitzplätzen ohne Klimaanlage zu nehmen. Da wir unbedingt weiterwollten stimmten wir dieser Lösung dann leider doch zu.
Auf den ersten Anblick erschien uns der Bus auch gut, jedoch nach 3h Fahrt verging uns langsam die Lust. Denn in dem Kleinbus saßen jetzt doch 16 Leute. Das eingepferchte Sitzen schmerzte mit jeder weiteren Stunde auf den harten Pritschen, die alte Frau neben uns war kurz davor sich zu übergeben und die Locals schlossen jedes Mal nach mindestens 15min wieder eines der Schiebefenster, durch die wir wenigstens ein bisschen Frischluft zum atmen hatten.
Als wir nach 5h endlich die hässliche Industriestadt Bandung erreichten, waren wir schon erleichtert, dass wir vom dortigen Busbahnhof gleich den Anschlussbus nehmen könnten. Doch so leicht war die Fahrt dann doch nicht zu Ende gegangen, denn wir mussten zuerst jeden einzelnen Fahrgast bis 1m vor die Haustür kreuz und quer in der Millionenstadt abladen.
Meistens wussten weder der jeweilige Passagier noch der Fahrer die genaue Adresse und kurvten munter durch die Stadt. Oft kam es auch vor, dass wir schon bei der richtigen Straße waren und dann aber doch noch 10min rückwärts in den engen Gassen rumrangierten nur um den Fahrgast auch wirklich von der nur 10m entfernten Haustür abzulanden.
Nach geschlagenen 7h wurden wir dann glücklicherweise aus dem jetzt noch halbvollen Bus beim Busterminal von Bandung abgeladen. Dort suchten wir uns gleich den nächsten Anschlussbus um ins 2h entfernte Bogor zu gelangen.
Fahrt nach Bogor
Doch auch diesmal war die Planung leichter als die praktische Umsetzung, denn der erste Bus nach Bogor war wegen der eiskalten Airconditon unbrauchbar, der Zweite in dem wir eine halbe Stunde warteten fuhr dann doch nicht ab und wir mussten wieder in einem normalen runtergekommenen indonesischen Überlandbus Platz nehmen, was aber nicht weiter schlimm war.
Als wir dann nach 3h Fahrt endlich um 2 Uhr früh Bogor erreichten waren wir erleichtert bald im Hotel schlafen zu können. Doch an diesem Tag verfolgte uns das Pech weiter.
DasTerrortaxi
Wir gingen also über die Straße und hielten ein Bemo an, das uns zum 2km entfernten Hotel bringen sollte. Er verlangte 30.000 Rp. Das war für die kurze Strecke wirklich zu viel und wir stiegen kurzer Hand wieder aus dem Minibus aus.
Gleich darauf fanden wir in der Nähe ein Taxi. Ich klopfte gegen die Scheibe und der Taxifahrer stieg verschlafen aus seinem Taxi aus. Er war natürlich sofort bereit uns zum Hotel Fireman zu bringen und sogar das Taximeter einzuschalten. So weit so gut. Ich zeigte ihm also auf dem Stadtplan meines Reiseführers die genaue Straße und den Hotelnamen.
Der Taxifahrer wusste natürlich sofort Bescheid und fuhr los. Doch etwas war merkwürdig. Wieso fuhr er plötzlich in nördliche Richtung auf die Maut Autobahn. Wir dachten uns erst, dass es vielleicht eine Abkürzung ist, doch als wir bei der Autobahnausfahrt Bogor nicht links abbogen sondern rechts dem Jakarta Schild folgten wurden wir stutzig. Ich bat den Taxifahrer also anzuhalten und bitte nach Bogor zu unserem Hotel zu fahren.
Er war tat so als ob er sich im Weg geirrt hätte und drehte also wieder um. Nach ca. einer halben Stunde und 30 km Umweg kamen wir dann wieder am Ausgangspunkt an und erreichten nach weiteren 10min, nachdem der Taxifahrer die Passanten mindestens fünf Mal nach dem Weg gefragt hatte das besser bekannte exklusive Hotel Salak auf der anderen Straßenseite.
Jetzt wurde es erst. Auf dem Taximeter stand 160.000. Für die Strecke hätten wir mit einem normalen Taxi maximal 15.000 -20.000 zahlen müssen. Ich einigte mich mit Johannes darauf dem Taxifahrer zumindest 50.000 zu geben, damit er nicht total ausrastet.
Wir stiegen also aus dem Taxi aus nahmen unser Gepäck und ich drückte dem Fahrer einen Fufziger in die Hand. Er war natürlich außer sich und wollte das Geld nicht annehmen. Das war nicht weiter schlimm für uns. Wir wollten also über die Straße gehen als dann doch noch der Taxifahrer hinter uns her rannte und zumindest um 100.000 bat.
Jetzt wurde ich laut und sagte: " Fifty is enough". Er schrie zurück und daraufhin erschienen dann auch zwei Securitys aus dem Hotel Salak, die versuchten den Streit zu schlichten. Ich gab ihm also die 50 und dabei bemerkte der Taxifahrer den lila Zettel den ich mit dem Schein aus der Tasche zog. Er ging davon aus, dass es sich um einen indonesischen 10.000 handelt, der die gleiche Farbe hat. Er sagte also: "Please Ten. Please" und ich gab ihm die lila Eintrittskarte des letzten Museumsbesuchs.
Jetzt merkte er, dass es nur ein Stück Papier war und wurde richtig wütend. Ich zog also das Futter meiner Hosentaschen heraus, um ihm zu signalisieren, dass wir wirklich kein Geld hatten.
Irgendwann hatten ihn auch die Sicherheitskräfte davon überzeugt, dass er sich mit den 50 zufrieden geben soll und er stieg wieder in sein Taxi.
Immer noch Adrenalin geladen liefen wir über die Straße. Wir vermuteten schon, dass uns der Taxifahrer vielleicht überfahren will. Ok so schlimm wars dann doch nicht.
Jetzt mussten wir nur noch an der Tür der Pension klingeln und einchecken.
Aufbruch: | 20.10.2010 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 07.11.2010 |