Java Tour 2010

Reisezeit: Oktober / November 2010  |  von Constantin Ferdinand

06.11 Jakarta Sightseeing

Bank Mandiri Museum

An diesem Samstag fuhren wir wieder per Busway nach Alt-Jakarta und schauten uns das Mandiri Bank Museum an. Anschließend gings ins Museum der Nationalbank. Wir zögerten erst, ob wir wirklich noch ein zweites Bankenmuseum anschauen wollten, da das erste nur OK war und in unserem Reiseführer noch keine Infos zum BNI-Museum standen.

BNI (Bank National Indonesia) Museum

Jedoch als wir hörten, dass der Eintritt frei ist zögerten wir nicht lange und traten ein.

Dieses Museum war wirklich das Beste Museum, in dem ich jemals irgendwo auf der Welt gewesen war. Dort wurde die komplette indonesische Geldgeschichte erklärt. Aber nicht auf normale alte Museumsweise sondern mit allen Sinnen. Als erstes gings in den Seefahrer und Händler Raum.

Hier wurde durch Schiffe, Landkarten, echte Gewürze, dem Zeitgeist entsprechender Musik und der heißen Temperatur der beschwerliche Weg der Gewürzhändler und deren Handelsrouten demonstriert.

Als nächstes gings zur Zeit der Kolonisierung und deren alter Währungen sowie der Probleme die mit den Holländern und Japanern auftraten. Zum Beispiel wurde auf vielen kleinen Monitoren gezeigt, wie ein japanischer Soldat gegen einen Indonesier kämpft, der sich im Jungel versteckt hat.

Anschließend kam der Panik-Room. Dort wurde die indonesische Inflation von 1998 mit rot aufleuchtenden Lichtern, fallenden Aktienkursen und panikverbreitender Musik gut in Szene gesetzt. Nebenbei wurde in allen Räumen immer etwas zur Geschichte Indonesiens und deren vergangener Präsidenten beschrieben.

Am Schluss gings noch in die Schatzkammer dort wurden Goldbarren ausgestellt, die man auch hochheben konnte, um ein Gefühl für das Gewicht zu bekommen, auch wenn es wahrscheinlich mit Goldfarbe bemaltes Eisen war.

Außerdem wurden in Vitrinen alte indonesische Geldscheine, sowie senkrechte Schubläden mit unzähligen fremder Währungen ausgestellt. Wir mussten natürlich die deutsche Schublade ziehen, um nochmal in den Genuss alter DM-Scheine zu kommen.

Danach wurde im Filmsaal noch ein Film zur indonesischen Geldgeschichte und den Aufgaben der Nationalbank gezeigt.

Ich fand das BNI-Museum ausgesprochen interessant, weil es einem mit allen Sinnen die Geschichte Indonesiens, sowie deren Geldpolitik vermittelt und kann einen Besuch nur weiterempfehlen.

So jetzt gings nochmal über den großen Platz auf dem wir gebackene Bananen kauften. Mich ärgerte sehr, dass auf der Tafel vor dem Essenstand 1000 Rp pro Banane angeschrieben war, der Verkäufer dann aber doch 2000 Rp verlangte. Das war wieder der Touristenpreis, den ich sehr unfair fand, auch wenn es sich dabei nur um Centbeträge handelt.

Nach kurzer Stärkung machten wir uns auf den Weg zum alten niederländischen Kettenbrücke. Doch anscheinend bogen wir eine Straße zu früh ab und kamen durch sehr dreckige Straßen Jakartas, in die sich normalerweise kein Tourist wagt. Zum Glück fanden wir dann doch wieder den richtigen Weg und mussten auf der Brücke wieder als Fotomotiv für die lokalen Jugendlichen herhalten.

Einer der vielen Fotoshootings mit den Locals

Einer der vielen Fotoshootings mit den Locals

Auch in Jakarta gibt es Grachten wie in Amsterdam, nur mit dem Unterschied, dass die Grachten in Holland schiffbar sind. Im Gegensatz dazu dienen die Kanäle in Jakarta in erster Linie als Abwasserkanal, da es in dieser Großstadt bis jetzt noch keine Kanalisation gibt.

Außerdem las ich im Reiseführer, dass mittlerweile bis zu 40 km vor der Küste verseucht sind und die heimischen Fischer sehr weit rausfahren müssen, um überhaupt noch Fische zu fangen, die dann meistens mit Schwermetallen belastet sind.

Abgesehen vom Gestank gibts hier die gleichen Grachten wie in Amsterdam

Abgesehen vom Gestank gibts hier die gleichen Grachten wie in Amsterdam

Ok wieder zurück zum Tagesausflug. Wir bestiegen in Hafennähe den alten East India Company Handelsturm, wo wir eine tolle Aussicht über den Hafen hatten. Danach schlenderten wir über den schon geschlossenen Fischmarkt, auf dem nachmittags nur Ankerketten, Seile, Obst und Gemüse verkauft werden und erreichten anschließend den alten Hafen.

Dort liegen immer noch alte Frachtensegler, welche nur von Menschenhand be- und entladen werden. Als wir grade auch der Hafenmauer saßen und frische Salak (Schlangenhautfrüchte) aßen bekamen wir von einem Local das Angebot eins der Boote anzusehen.

Es war wirklich interessant so ein Schiff von innen zu sehen und sich auf Indonesisch mit der Crew zu unterhalten, was nur leider nicht so leicht war, da wir nur ein paar Brocken Bahasa Indonesia sprachen und auch nur die Hälfte verstanden.

Auf dem Frachtensegler

Auf dem Frachtensegler

Krasse Gegensätze

Krasse Gegensätze

Nach der Hafentour gings mit kurzem Zwischenstopp in Chinatown, dass wunderschön mit Lampions ausgeleuchtet war zurück zum Hotel, wo wir uns wieder mit Rifki und seinen drei anderen Freunden trafen. An diesem Abend gings in ein kleines indonesisches Rastaurant. Dort aßen wir Satespieße mit Lontong. Sate = gegrillte Fleischspieße. Lontong = in Bananenblättern fermentierter zu einzelnen Klumpen gewordener Reis.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
2 Rucksackdeutsche auf Erkundungstour durch Java
Details:
Aufbruch: 20.10.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 07.11.2010
Reiseziele: Indonesien
Der Autor
 
Constantin Ferdinand berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.