Mit dem Wohnmobil durch Tasmanien
Der Süden und Bruny Island
Der Tahune Air Walk ist ein aus Stahlbrücken gebauter Weg durch die Baumkronen. Man geht direkt an den Ästen und Blättern der hohen Bäume vorbei und kann sich wie ein Eichhörnchen fühlen. Es gibt auch einen Kragarm über den Huon-Fluss. Gerade als wir ganz vorne standen, kam ein heftiger Wind auf, der den Arm ganz schön zum Schwanken brachte. Als der Schauer nachgelassen hatte, haben wir das Panorama über den Fluss und den Wald bis hin zu schneebedeckten Bergen noch in Ruhe genossen. Außer dem Air Walk gab es noch einen schönen Wanderweg durch den Wald mit 2 langen Hängebrücken, die man auch schön zum Schwingen bringen konnte, was natürlich Samira schwer begeistert hat.
Auf dem Rückweg zur Hauptstraße haben wir an einem riesigen Sumpfeukalyptus angehalten, 6 m Stammdurchmesser, so hoch, dass er nicht zu fotografieren war, angeblich der schwerste Baum Australiens.
Am Abend mussten wir mit Erschrecken feststellen, dass der Wassertank unseres Wohnmobils leer war. Zum Glück haben wir direkt an einem Fluss übernachtet, das Wasser in Tasmanien ist so sauber, dass wir es bedenkenlos zum Spülen und Waschen genommen haben.
Am nächsten Tag haben wir der Hastings Cave, einer schönen Kalk-Tropfsteinhöhle, einen Besuch abgestattet. Es gab eine einstündige Führung auf einem Rundweg mit 500 Stufen durch die Höhle, sehr schöne Tropfsteinformationen, aber leider nur ein paar einzelne Glühwürmchen. Im Eintrittspreis zur Höhle war der Eintritt in ein Thermalquellbecken enthalten. Dort haben wir im warmen Wasser entspannt. Außerdem haben wir eine kleine Wanderung auf einem gut angelegten Holzbohlenweg durch ein angrenzendes Sumpfgebiet gemacht, auf der man mit viel Glück Schnabeltiere hätte beobachten können, wir hatten dieses Glück aber leider nicht. Die beste Zeit dafür ist aber auch morgens oder abends in der Dämmerung und nicht gerade mittags.
Am späten Nachmittag sind wir mit der Fähre nach Bruny Island übergesetzt. Abends um halb 9 waren wir an der Pinguinkolonie an der Engstelle zwischen Nord- und Südbruny. Dorthin kam ein Dicovery Ranger, die es in vielen tasmanischen Nationalparks gibt und die dort viele kostenlose Veranstaltungen für Touristen anbieten, und erzählte einiges über Little Penguins und Sheerwater Vögel, die in der Dämmerung zu ihren Nestern an Land kommen. Er hatte auch einen ausgestopften Pinguin dabei, der gestreichelt werden durfte, was Samira besonders gefiel. Nach einiger Zeit kamen die Sheerwater eingeflogen, erst einzelne, dann ganze Schwärme, es war ein ständiges Flattern über uns. Die Pinguine haben sich an diesem Tag besonders lange Zeit gelassen. Es war schon fast stockdunkel, als die erste Gruppe an Land kam, sich sammelte und dann im eng gedrängten Haufen über den Strand zu ihren Nestern watschelte. Um uns herum wurde es immer lauter. Es ist schon erstaunlich, wie laut so kleine Vögel sein können. An den Nestern konnten wir auch noch beobachten, wie die Küken gefüttert wurden. Zum Glück hatten einige Leute mit roter Folie abgedunkelte Lampen dabei, das Rotlicht stört die Vögel nicht so sehr.
Am nächsten Vormittag hat eine Discovery Rangerin am Strand das Leben der Pinguine für Kinder erläutert. Es wurde z.B. Pinguin gespielt, d.h. die Kinder mussten sich zu ihren Nest durchschlagen, ohne von der Katze erwischt zu werden. Zum Schluss wurden aus Sand Pinguine gebaut, unserer sah aber eher aus wie der Bundesadler, man kann seine Herkunft einfach nicht verleugnen. Mittag haben wir an einem Spielplatz für Erwachsene gemacht, dort waren lauter Fitnessgeräte aufgebaut. Samira hat sich daran ausgetobt und war kaum wegzubekommen.
Am Nachmittag sind wir zum Fluted Cape gewandert. Auf halber Strecke lief ein Schnabeligel vor uns auf dem Weg. Wir haben uns langsam und vorsichtig genähert, was ihn aber überhaupt nicht gestört hat, er hat munter in der Erde gegraben und von uns keine Notiz genommen. So konnten wir ihm in Ruhe aus nächster Nähe dabei zuschauen, wie er sein langes Maul immer tiefer in den Boden bohrte.
Abends in der Dämmerung hat Miriam, die Discover Rangerin, einen Tier- und Tierspurenspaziergang angeboten. Zuerst hat sie anhand ausgestopfter Tiere und getrocknetem Kot erklärt, was später möglicherweise zu sehen wäre. Da die Gruppe recht groß war, habe ich die Chancen, Tiere zu sehen, allerdings als gering eingeschätzt. So gabs am Anfang auch nur verschiedenste Tierhinterlassenschaften zu sehen. Miriam hat sehr interessant erklärt, wie man anhand der gefundenen Köttel erkennt, von welchem Tier sie stammen. Auch konnte man in den Büschen gut die von den Tieren genutzten Pfade erkennen. Aber dann hatten wir doch noch Glück. Auf einer Wiese waren einige Wallabys, darunter auch zwei Albinos, die es vor allem auf Bruny Island gibt.
Nach einer weiteren Nacht auf Bruny Island haben wir morgens die Fähre aufs Festland genommen und sind nach Hobart zum Taste Festival gefahren, das immer in der Woche nach Weihnachten stattfindet. Dort gab es in einem riesigen Festzelt einen Stand neben dem anderen, an denen verschiedenstes Essen, tasmanische und internationale Spezialitäten, angeboten wurden. Gut gesättigt konnten wir dann das Begleitprogramm genießen, es spietlen Bands und verschiedene Straßenkünstler traten auf. Auch einen großen Spielbereich für Kinder gab es, wir waren also lange Zeit gut beschäftigt. In einem Supermarkt haben wir auch wieder unsere Vorräte aufgefüllt und sind dann zum Mount Field NP gefahren.
Aufbruch: | 11.12.2010 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 23.01.2011 |
Australien