Pete´s World Domination Tour
China: Peking
Die beste Verbindung nach Peking sind Schnellzuege ueber Nacht, die aber leider immer weit im vorraus ausgebucht sind. Also nahmen wir einen Nachtbus. Zu unserer Ueberraschung war dieser mit Betten ausgestattet, in denen man gemuetlich liegen konnte und nicht waehrend der Fahrt hin- und herschaukelte. Gluecklicherweise konnte ich immer noch extreme lange schlafen und bekam so von der etwa 15stuendigen Fahrt kaum etwas mit. In Peking bekamen wir auch wieder einen Couchsurfinghost und konnten diesmal das Gepaeck am Hauptbahnhof lagern, bis der Host von Arbeit kam.
Die Zeit bis dahin wollten wir nutzen, indem wir bei der indischen Botschaft das Visum fuer Linda beantragen, ich hatte meins schon in Bangkok geholt. Das wurde eine richtige Odyssey. In einem Hostel am Bahnhof konnten wir herausfinden, wie wir mit der Strassenbahn "ganz einfach" zur indischen Botschaft kommen. An der Haltestelle angekommen und nach etwa einer Stunde rumlaufen und nachfragen, fanden wir sie schliesslich. Allerdings werden dort keine Visa ausgestellt. Ein Mitarbeiter gab uns einen kleine Karte mit auf den Weg, die praktisch nutzlos war. Also nahmen wir nach 15 Min. ein Fahrradrikscha, doch der fuhr uns wieder zurueck zur Botschaft, obwohl wir ihm ausdruecklich gesagt haben, dass wir da nicht hinwollen und ihm die Karte gezeigt haben. Er hat wohl nur Indien verstanden und uns dann dahin gefahren. Die Fahrt dauerte auch nur 2 Min. und so wollten wir ihm kein Geld geben, er belaestigte un saber dann solange, dass ich ihm sein Geld, etwa 2 Euro gab.
Also standen wir wieder vor der Botschaft und ein rumaenisches Paar hatte das gleiche Problem wie wir und wir beschlossen zusammen ein Taxi zu nehmen und der fuenfte Taxifahrer wusste dann auch Bescheid und wir kamen zur Visastelle. Dort war schonmal der erste Schock, das Visum benoetigt mindestens 7 Werktage, also 9 Wochentage. Normalerweise dauert das 3-5 Werktage und da wir an einem Montag ankamen, dachten wir es Freitag bekommen zu koennen, spaetestens.
Leider hatte Linda kein Foto dabei , doch das konnte man dort machen lassen. Das groessere Problem war, dass man gueltiges Flugticket benoetigt, was wir beide noch nicht hatten. Ausserdem konnten wir noch keins buchen, da das Visum unter Umstaenden auch mal 10 Werktage dauern kann. Nun waren wir in einer Zwickmuehle. Doch der Rumaene bucht seine Flugtickets ueber eine Agentur, bei der man zunaechst reservieren kann und nicht fix gebunden ist. Also ab ins naechste Internetcafe und der Rumaene druckte seine Bestaetigung aus und reservierte einen Flug fuer Linda. So konnten wir nach etwa 5 Stunden kurz vor Ende der Oeffnungszeiten das Visum fuer Linda beantragen. Nach einer Mahlzeit ging es zur unserer Bleibe.
Wieder hatten wir Glueck und einen guten Host erwischt, wobei es wahrscheinlich keine richtig schlechten Hosts gibt, den die Leute, die Fremde ohne Gegenleistung bei sich aufnehmen, sind natuerlich sehr offen und locker drauf. Illier ist kein waschechter Chinese, sondern gehoert zu einer russischen Minderheit. Daher konnte er uns ein paar interessante Geschichten erzaehlen. Seine ethnische Minderheit werden in China als Wilde angesehen und so bekam er leider schon oefters Probleme. Zum Beispiel wurde er mal in einem Massagesalon nicht bedient oder durfte in einem Hostel nicht in einem Zimmer mit anderen schlafen, weil sie Angst hatten, er wuerde die anderen Gaeste bestehlen. Allerdings ist er alles andere als wild. Er arbeitet bei der schwedischen Botschaft und wohnt zusammen mit seiner italienischen Ehefrau und ihren beiden Kindern in einen eher noblen Teil von Peking, in dem sehr viele Europaer wohnen und fast jeder Wohnkomplex bewacht wird.
Die Frau war mit den Kindern auf Italienurlaub und so schliefen wir im Kinderzimmer im klassischen Kinderhochbett.
Am naechsten Tag begaben wir uns zum Platz des himmlischen Friedens und zur verbotenen Stadt, die direct daneben liegt. Der geschichtstraechtige Platz, sogar weltgroesster befestigter Platz, ist im Alltag doch recht unspektakulaer haben wir uns gedacht. Die verbotene Stadt war typischen chinesisch extreme ueberlaufen und machte so wenig Spass. Allerdings gab es hier im auch viele auslaendische Touristen. Die Gebauede oder Hallen wiederholten sich staendig und durch die Menschenmassen kam keine richtige Stimmung bei uns auf. Am Hinterausgang gab es auf der anderen Strassenseite gab es einen kleinen Berg mit Aussicht ueber das Stadtzentrum. Dort trafen wir 2 deutsche Maedls und machten ein paar Fotos, ehe wir uns langsam auf den Rueckweg machten zur naechsten Ubahn Station.
Am Abend trafen wir uns mit einem weiteren Couchsurfer, der Linda angeschrieben hatte (was ihr oft passierte). Er ist Inder und schon lange in Peking, wir gingen mit ihm und einem chinesischen Freund in eine Bar mit Dachterrasse und spaeter kamen noch die 2 deutschen Maedls vom Nachmittag dazu.
Nach der Bar ging es in einen Club, in denen Frauen fuer 3 E und Maenner fuer 6 E den ganzen Abend trinken koennen, ein phantastisches Angebot, nur noch getoppt von der Ladysnight am Donnerstag in Shanghai, dort duerfen Frauen fast ueberall umsonst trinken.
Der Abend wurde feucht froehlich und wir wollten gegen 4 Uhr gehen, doch dann entschied sich Linda noch zu bleiben und schlief bei den beiden Deutschen und so trafen wir uns in der Wohnung am naechsten Tag wieder. Wir unternahmen dismal nichts, da vor allem Linda noch ziemlich verkatert war, so spielten wir nur mit den Katern!
Nach insgesamt 6 Tagen ging es auf zum naechsten Couchsurfer, da die Familie aus Italien zurueckkam.
Der etwas verwildert aussehende Russe Alex holte uns von der Ubahn Station ab. Er hatte nicht wirklich geschlafen nach einer langen Partynacht und sah deshalb so verbraucht aus. Seine Wohngegend war dann das Gegenteil von ihm. Abgesichert von 2 Wachmaennern kamen wir in eine Art Minidorf, in dem Familien ihre Kinder behuetet aufwachsen lassen koennen, sprich eine Gegend fuer Reiche. Unser neues Zuhause, ein Reihenhaus, ist auch nie abgesperrt, da unnoetig. Alex ist ein Computerfachmann und wohnt zusammen mit einem anderen Russen und sie verdienen ihr Geld mit Websites. Da das Internet weltweit agiert, koennen sie damit ein fuer China ueberdurchschnittliches Gehalt beziehen und wohnen deshalb nur zu zweit in einem grossen Haus in solch einer Gegend. Wir koennen uns 3 Raueme aussuchen und entscheiden uns fuer das Wohnzimmer, da dort die Couch am gemuetlichsten ist und die beiden nie vor Mittag aufstehen und uns wecken wuerden.
Alex war ein wirklich aussergewoehnlicher Gastgeber und kannte sich mit allem in Peking aus, wo wann und wie man wo hinkommt, wie ein fleisch gewordener Reisefuehrer. Zum chinesisch lernen verbrachte er vor 5 Jahren rund 6 Monate in einem Shaolin Kloster und lernte dort als einer von nur etwa 5 Auslaendern zusammen mit 6000 Chinesen Kungfu und gezwungener Weise auch Chinesisch.
Wir ueberbrueckten die Zeit bis zum Indienvisum fuer Linda mit Ausgehen, zusammen mit Alex und seinem Mitbewohner, Shoppen und einem Ausflug in ein Kunstviertel.
Lustig war, als wir zusammen in einer richtig chinesischen Disco waren als einzige Auslaender. Dort huepfte die Tanzflaeche auf und ab, um die eher steifen Chinesen zum Tanzen zu animieren und Alex spendierte eine Flasche Wodka fuer alle.
Das Kunstviertel war die Idee von Linda, doch auch ich fand vieles dort interessant und konnte einige auch noch spaeter ein spanisches Paar und zusammen machten wir den Ausflug zur Mauer. Es war schon ganz interessant, aber das wirklich beeindruckende ist ja die unglaubliche Laenge der Mauer von 8800 Kilometern, ein Teilstueck davon ist dann natuerlich nicht so eindrucksvoll. Doch nach einer Seilbahnfahrt hinauf, konnte man mit einer Sommerrodelbahn wieder herrunterfahren und das hat ne Menge Spass gemacht und wir koennen nur sagen, dass wir auf der Mauer waren.
Beim sog. Sommerpalast waren wir auch, tausende Chinesen errichteten eine Art Baggersee, damit ein damaliger Herrscher eine schoene Sommerresidenz hat. Diesen Ort fanden wir sogar schoener als die verbotene Stadt, vorallem da sich hier die Menschenmassen wenigstens teilweise verteilt haben.
Ausserdem besichtigten wir die in Peking beruehmten, traditionellen Gassen, doch das war nur noch fuer Touristen ausgelegt und ein Souvenirshop war neben dem anderen, so war es einfach langweilig. Doch zufaellig entdeckten wir auf unserem Rueckweg davon in einer Seitenstrasse ein einfaches Kloster und erkundeten dies. Es war sehr traditionell, wie man sich das vorstellt und die Atmosphaere war einfach super. Ein Erlebnis fern ab von den typischen Touriattraktionen.
Was wir von Alex gehoert haben, gibt es noch weit mehr in Peking zu erkunden und entdecken. Die meisten Grossstaedte auf unserer Reise bieten meist nur Sehenswuerdigkeiten oder aehnliches fuer 3 oder maximal 4 Tage. Aber in Peking waren wir 9 Tage und haben noch nicht mal eine Show gesehen, einen Vergnuegungspark oder Zoo besucht, oder einen Tag in einem chinesischen Wellnesshotel verbracht, bei dem man mit Uebernachtung und Massage nur rund 10 E bezahlt, natuerlich empfohlen von Alex, der solche Plaetze abseits der Reisefuehrer kennt. Peking kann man, auch dank Alex, durchaus als Highlight in China bezeichnen und ist auf jeden Fall einen Besuch Wert.
Aufbruch: | April 2011 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | April 2011 |
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