Australien - Wer niemals abhebt, wird nirgendwo landen.

Nun bin ich am Ende meiner Reise angekommen. Diese letzte Gelegenheit moechte ich nutzen um hier ein paar Dinge aufzufuehren, wie z. B. wieviel EURO mich der Trip gekostet hat, wieviel km ich gereist bin, wie oft ich gestartet und gelandet bin etc. Aber auch meine persoenliche Meinung wie es mir waehrend dieser Zeit ergangen ist, was alles passiert ist.

1. Geld: auf den Cent genau kann ich es nicht sagen aber ca. 16.000 EUR incl. meinen "Urlauben" in Neuseeland und Fidschi.Darin sind alle Kosten enthalten die mich dieser Trip gekostet hat, von A - Z.

2. km: schaetzungsweise bin ich den letzten 353 Tagen ca. 60.000 km gereist ohne die km in Neuseeland und in Fidschi.

3. Stunden: von den o. g. km habe ich ca. 70 Stunden im Flugzeug verbracht. Wieviele es in Bussen, Zuegen etc. waren keine Ahnung, aber auf jeden Fall mehrere hundert.

4. Zeitzonen: waehrend der letzten 12 Monate habe ich 12x meine Uhr umgestellt plus eine Uhrenumstellung von Winterzeit auf Sommerzeit mitgenommen.

5. Essen und Trinken: wahrscheinlich habe ich mich waehrend meiner Reise so ungesund wie noch nie in meinem Leben ernaehrt. Nicht das ich taeglich bei McDonalds oder Hungry Jacks (bei uns Burger King) gegessen haette, aber viel zu viele Suessigkeiten, Fertiggerichte, viel Alkohol etc. weshalb sich meine Gewichtszunahme auch erklaeren laesst. Keine Panik, sind nur ein paar kg, meine Klamotten passen mir noch alle! Positiv daran zu vermerken ist das ich mitlerweile fast alles esse. Diejenigen die mich kennen, wissen das ich so einige Dinge, vor allem Gemüse, nicht wirklich gern, wenn überhaupt gegessen habe.

6. Bilder: mit meiner Digitalkamera habe ich so ca. 5000-8000 Bilder geschossen, leider habe ich darueber ein wenig den Ueberblick verloren. Mit meiner Spiegelreflexkamera waren es genau 9 Filme. Da muss ich schon zugeben das ich mich verdammt zurueckgehalten habe.

7. guenstig essen&trinken: als Backpacker lernt man relativ schnell wo und wann man billig essen&trinken kann, oder sogar das ein oder andere Essen oder Bier umsonst abstauben kann. Und ohne sich dabei einem maennlichen Wesen an den Hals zu werfen.

8. Betten,Matratzen &Schlaf: nur eine ganz grobe Schaetzung. Ich habe in ca. 100 verschiedenen Betten geschlafen. Die Matratzen waren mal besser und mal schlechter in der Qualitaet. Aber mein Schlaf war zu 98% immer genial. So genial das ich sogar einen Feueralarm in Melbourne nachts nicht hörte. Und der war wirklich verdammt laut.

9. Englisch: soviele englische "Akzente" oder aber Leute mit englischen Akzenten habe ich noch nie getroffen. Am allerschlimmsten sind jedoch die Schotten mit ihrem Akzent, manchmal hoert sich das wie eine total andere Sprache an.

10. Rucksack: 1 Jahr nur aus einem Rucksack gelebt und natuerlich auch nur dementsprechend viel oder wenig dabei gehabt. Mitlerweile bin ich im packen von Rucksaecken einfach nur spitze. Keine Ahnung wie oft ich das waehrend meiner Reise gemacht habe.

11. ein-und auschecken: auch darueber habe ich den Ueberblick verloren wie oft ich ein-und ausgecheckt habe. Auf jeden Fall auch mehrere hundert male,im Hostel, am Flughafen, am Busbahnhof etc.

12. Start&Landung: insgesamt habe ich 40 Starts und Landungen hinter mir.

13. Klamotten, Waschmaschinen, Buegeleisen etc.: so viele Klamotten habe ich noch nie in so kurzer Zeit weggeworfen. Aber bei den schlechten Waschmaschinen kein Wunder, kein heisses Wasser, dazu auch noch Toploader. Was wiederum an der ganzen Sache ein Vorteil war ich habe ein Jahr lang kein Buegeleisen gebraucht, denn warum soll ich meine Waesche buegeln, wenn ich sie spaeter wieder irgendwie zusammengestopft in einen Rucksack stecke.

14. Linksverkehr: auch mit dem Linksverkehr musste ich mich waehrend meines Aufenthaltes auseinandersetzen. Aber wesentlich leichter als ich dachte.

15. Tiere: Australien hat an Tieren recht viel zu bieten, angefangen bei suessen Koalas und Kaenguruhs bis hin zu weniger aber trotzdem sehr interessanten Tieren wie Schlangen. Die einzigen Tiere mit denen ich mich nicht wirklich anfreunden konnte waren die Fliegen, besonders zur Jahreszeit als ich im Outback war. Keine Ahnung wieviele ich davon, natuerlich ungewollterweise, ins innere meines Koerpers gezogen habe, ueber Mund, Nase und Ohren.

Aber nun zu meiner persoenlichen Meinung, Erfahrung, Erlebnissen etc.
Dieses Jahr in Australien war einfach einmalig und supergenial. Ich habe meine Entscheidung in keinster Weise bereut in Deutschland alles hinter mir zu lassen und fuer ein Jahr nach Down Under zu kommen. Wuerde es auch jederzeit wieder tun.

Alle Erfahrungen, Erlebnisse die ich in Australien gemacht hatte waren positiv, mit Ausnahme der schlechten Waschmaschinen und meiner Gewichtszunahme.

Auf die Frage hin "was hat dir denn am besten gefallen?" muss ich antworten "alles". Ich kann keine richtige Top-Liste erstellen, jedenfalls kann ich nur soviel dazu schreiben, die Westkueste hat mir landschaftlich einfach am besten gefallen. Das soll nicht heissen das die Ostkuest nicht schoen ist, einfach anders und nicht ganz so abwecklungsreich wie eben die Westkueste. Auch die Grossstaedte in Australien haben mir alle gefallen und dort habe ich mich auch sehr wohl gefuehlt.

Meine beste Tour, gemessen an allen Kriterien von A-Z war die Tour ins Outback von Adelaide nach Alice Springs. Da hat einfach alles gestimmt. Tolle Landschaft, sofern man vom Outback von Landschaft sprechen kann, die Gruppe war richtig gut, witziger Guide, wir hatten ganz viel Spass, auch die Wanderungen kamen ausnahmsweise bei einer Tour mal nicht zu kurz.

Inwieweit ich mich durch diesen Auslandsaufenthalt veraendert habe kann ich momentan noch nicht sagen. Ich denke sowas wird sich erst im Alltag zeigen. Ich habe jetzt eine anderen Blickwinkel für bestimmte Dinge. Ich sehe das ein oder andere mit anderen Augen.

Nun bin ich seit 5,5 Wochen wieder in Deutschland. Glückerlichweise hat sich die Möglichkeit ergeben bei meinem alten Arbeitgeber wieder anzufangen, ein befristeter Arbeitsvertrag auf 4 Monate. So habe ich nun ausreichend Zeit mir Gedanken über meine Zukunft zu machen.

Auch wenn dies das letzte Kapitel meines Berichtes ist, beanworte ich trotzdem noch weiterhin gerne Fragen zu Australien.

Abschließend nochmals vielen Dank bei allen Leuten über die Einträge in mein Gästebuch.