Australien - Wer niemals abhebt, wird nirgendwo landen.

Reisezeit: Oktober 2005 - September 2006  |  von Kerstin Schäfer

Von Adelaide nach Alice Springs - der Bericht

Am 01.03. startete mein Trip mit Wayward ins Outback. Mit 20 Minuten Verspaetung wurden wir abgeholt und natuerlich traf ich auch gleich ein bekanntes Gesicht aus Melbourne wieder, die Welt ist einfach klein.
Unsere Gruppe bestand aus 17 Leuten plus Fahrer mit Namen Matt. Folgende Leute waren dabei: Rike, Lorenz, Anna+Jan (Paar) aus Deutschland, Sonja und Christina aus Oesterreich, Jon, Nick und Susan aus England, Kris aus Texas, Hiass aus Japan, John John, Mikey, Bob und Phil aus Schottland.
Unser erster Stop war eine Weinprobe im Clare Valley. Irgendwie muss ich sagen das mir die australischen Weine nicht so wirklich gut schmecken, da finden ich einige deutsche oder franzoesische oder italienische einfach besser. Der naechste Stop war in Quorn, ein verschlafenes Doerfchen das allerdings an der Zugstrecke liegt. Abends gab es dann Fish&Chips beim Sonnenuntergang in Wilpena Pound.
Diese Nacht war Camping unter freiem Himmel angesagt, einfach ein gigantischer Sternenhimmel. Diesen konnte ich per Bild nicht festhalten. Einfach Matratzen und Schlafsack. Und Rike und ich sind nachts wach geworden und haben 2 Kangaruhs verscheut die dabei waren ueber unser Fruehstueck herzufallen. Dies konnten wir leider bildlich nicht festhalten.
Am Tag 2 musste der geplante Walk durch die Flinders Rangers leider ausfallen, da diese wegen Jagd auf Ziegen, die die einheimischen Tiere toeten, welche auch immer, geschlossen waren. Alternativ gab es einen kleinen Walk durch den Sacred Canyon, wo meine Wanderschuhe, d. h. einer davon zum ersten mal komplett baden ging. Ich bin am Stein angerutscht und mein Fuss mit Schuh stand komplett im Wasser. Aber alles kein Problem, bei diesen Temperaturen trocknet das alles ziemlich schnell. Dann gings weiter nach Angorichina wo wir dann zum Blinman Pool Walk gestartet sind. Die Beschilderung des Walks war schon ein wenig duerftig, aber wir fanden den "Pool" und den Weg zurueck. Dauer des Walks 4 Stunden, gluecklicherweise etwas windig und ein paar Wolken an diesem Tag. Allerdings stellten wir uns unter dem Pool natuerlich auch einen "Pool" vor und stattdessen erwartete uns nur ein "Wasserloch" in dem keiner von uns schwimmen wollte. Abends war dann ein grosses BBQ angesagt, wo ich zum ersten mal Kangaruhfleisch gegessen habe. Sehr schmackhaft das werde ich bei der naechsten Gelegenheit nochmal essen. Der Abend klang dann gemuetlich bei mehreren verdienten Bier (nach diesem langem Walk) aus. Wir uebernachteten im "Bunkhouse", Zimmer mit Etagenbetten. War verdammt heiss, alle wuenschten sich den "optional Swag oder Matratze" draussen im Freien zu schlafen.

Der 03.03. und somit Tag 3 des Trips startete ebenfalls mit einem kleinen Walk, bevor wir an einem alten "Kohlewerk" gehalten haben und einen kleinen Stop bei "Talc Alf" einlegten, der allerdings nicht zu Hause war. Das ist ein Kuenstler der auch ganz witzige Erfindungen hat und nette Geschichten zu erzaehlen hat. Schade das er nicht da war. Ein kleiner Stop am "Elsewhere Hotel" an den Ochre Craft (hier kriegen die Aboriginal People die Farben fuer ihre Malerei her), Mittagspausenstop in Maree (eine echt ausgestorbene Stadt, naja eher Dorf), der Lake Eyre Nationalpark und dann gings nach William Creek. Laut Lonely Planet eine Einwohnerzahl von 16, allerdings habe ich davon nur 3 gesehen. Die Besitzer des hiesigen Pubs und Hotels und der Schwiegersohn in Spee. Und in diesem Pub habe ich sogar ein Nummernschild mit "ZW" entdeckt und natuerlich bildlich festgehalten. Diese Nacht war wieder Camping angesagt diesmal im Swag, wobei es nachts immer noch so warm war, das man einfach den Schlafsack auf den Swag gelegt hatte. Auch dieses mal wieder ein gigantischer Sternenhimmel.
Und schon war Tag 4 und somit Halbzeit der Tour angebrochen. Der Morgen fing schon damit an das wir unseren Guide wecken (was hier nicht das erste und letzte mal war) mussten, da sein Alarm nicht losging. Aber trotzdem lagen wir gut in der Zeit.
Nach einem kurzen Stop am Lake Cadibarrawirracanna, der zweitlaengste Name in der Welt, ein Salzsee indem auch gleich 2 Kuehe vor nicht allzulange Zeit ihr Leben liessen, sie waren noch sehr gut als solche zu erkennen. Dann setzen wir unsere Reise nach Coober Pedy fort. Um 11:00 hatten wir bereits die 38 Grad Marke erreicht, ich habe keine Ahnung wieviel Grad es am Nachmittag hatte. Wir waren deshalb alle dankbar um 11 Uhr die Minen-Tour zu machen, danach zum Lunch und anschliessend in unserem Hostel, wo unsere Betten "unter Tage" waren und somit eine konstante Temperatur von nur 22-26 Grad herrschte. Wir nutzen die Gelegenheit gleich, denn draussen war es einfach zu heiss. Nach unserem Diner gings dann in die einzige Bar in Coober Pedy wo wir dann bis zum Schluss (12:00 Uhr) durchhielten. Unsere schottischen Freunde machten die ganze Nacht durch, mit der Begruendung von Bob er koenne so frueh am naechsten Tag nicht aufstehen, Aufstehzeit war mit 05:30 Uhr angesetzt. Wir sind alle nicht vor 02:00 Uhr ins Bett, allerdings war uns auch klar das wir am naechsten Tag lange Zeit im Bus verbringen werden, 750 km bis zum Uluru und das auf Strassen im Outback.

Am 05.03.06 schafften wir es dann um die angekuendigte Uhrzeit aufzustehen und zum Sonnenaufgang am Breathaway Lookout zu sein und dann den ganzen Tag im Bus zu verbringen. Die schottischen Kollegen pennten natuerlich ueberwiegend, kein Wunder nach so einer Nacht mit soviel Alkohol. Nachmittags kamen wir dann im Ayers Rock Reserve an und hatten noch Zeit eine Runde in den Pool zu springen, bevor wir dann zum Sonnenuntergang zum "Rock" gefahren sind.
Sonnenuntergang am Ayers Rock mit mehreren hundert anderen Menschen, total ungewohnt fuer uns, zumal wir die letzten Tage ja eher in der Abgeschiedenheit verbracht hatten. Abends waren wir dann nach der letzten Nacht alle ziemlich ko und somit waren wir relativ frueh in unseren Schlafsaecken auf Matratzen, denn am naechsten morgen mussten wir um 04:30 Uhr aufstehen.
Und somit war der Tag 6 unserer Reise angebrochen. Wirklich leicht gefallen ist uns das aufstehen um diese Uhrzeit nicht, aber nach mehreren Tagen im Outback waren wir dann doch dankbar dafuer. Denn niemand von uns wollte bei Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad oder noch mehr den Uluru hochklettern oder umlaufen! Nach Besichtigung des Sonnenaufgangs, ebenfalls wieder mit ganz vielen Leuten hatte sich der groesste Teil der Gruppe dazu entschieden den Uluru hochzuklettern, wobei es mehr ein hochlaufen am Seil war. Ich und noch 2 andere umliefen den "Rock". Wir starteten gegen 07:30 Uhr und 2 Stunden spaeter sassen wir dann wieder im Bus mit "Air Condition" und waren auf dem Weg zurueck zum Camp. Nach einem Umzug in ein anderes Camp, warum auch immer, von uns hat es bis heute keiner verstanden, gabs dann unser Lunch und danach war abhaengen am Pool angesagt. Den Sonnenuntergang verbrachten wir etwas ausserhalb vom Camp auf dem Ewing Lookout, wo wir auch in Swags uebernachteten. Ein sehr gemuetlicher, aber auch wieder langer Abend, denn 2 der schottischen Jungs, Bob und Mikey spielten Gitarre und sangen, echt gut. Und ca. 4 Stunden spaeter, morgens um 04:00 Uhr war dann wieder aufstehen angesagt und wir mussten unseren Guide mal wieder wecken.

Am 07.03.06 standen die Olgas auf dem Programm. Da wir etwas ausserhalb des Camps schliefen und uns das aufstehen nicht wirklich leicht fiel beschloss unser Guide, wie des oefteren, alles stehen und liegen lassen, Abfahrt in 10 Minuten und los gings. Wir waren bis auf 5-10 Minuten Verspaetung immer puenktlich losgekommen. Wie schon gesagt, die Olgas, um 06:00 Uhr starteten wir dann unseren Walk von ca. 3 Stunden durch die Olgas, zum Teil hatten die meisten von uns nicht gefruehstueckt. Aber unser Guide dachte ja immer mit und ein paar Muesliriegel und Obst kamen dann noch zum Vorschein. Leider waren heute Wolken am Himmel und somit der Sonnenaufgang nicht wirklich gut zu sehen. Nach unserem Walk zurueck zum Camp und zum 1. bzw. 2. Fruehstueck und dann weiter Richtung Kings Canyon Creek Camp wo es dann Lunch gab. Auch diese Nacht, unsere letzte der Tour war wieder lang und am naechsten morgen klingelte der Wecker unerbarmlich um 04:30 Uhr. Hier waren die Swags wieder optional incl. einem Lagerfeuer.
Tag 8 und der letzte der Tour war angebrochen und nachdem unser Guide mal wieder eingepennt war, nachdem er schon wach war und uns geweckt hatte, und er beschloss wir fahren jetzt los und kommen spaeter wieder zurueck gings dann auch gleich los. Heute stand der Kings Canyon auf dem Programm. Erstmal gings steil bergauf und das morgens um 06:00 Uhr, nach 4 Stunden Schlaf und nicht gerade wenig Alkohol. Ich war schon erstaunt was ich noch so alles leisten kann, mit so wenig Schlaf, Restalkohol und so grossen Aktivitaeten am fruehen morgen. Nach einem ebenfalls 3 Stunden Walk und einer kleinen Abkuehlung im "Garden of Eden" fuhren wir dann wieder zurueck zum Camp, welches auch von Djoser angefahren wird (fand ich persoenlich ja besonders witzig, da ich ebenfalls mehrere Reisen mit Djoser unternommen hatte). Nach einem kleinen weiteren Fruehstueck machten wir uns auf den Weg nach Alice Springs, vorher natuerlich noch Lunch Stop und am Simpson Gap ebenfalls, wo im Normalfall Rock-Wallabees zu sehen sind, ausser 1 lies sich keins blicken. Kurz vor Alice hielten wir auch noch fuers Gruppenfoto

Ich bezog ein Hostel ausserhalb von Alice und fuhr dann fuer unser Diner in die City und dann hatten wir einen sehr alkoholreichen Abend im "Bojungles" und "Melanka". War aber echt witzig wie ihr sicher den Bildern entnehmen koennt.
Per Taxi gings dann wieder zurueck und am naechsten Tag hatte ich mal wieder mit einem leichten "Hangover" zu kaempfen und beschloss dann spontan das Hostel zu wechseln, da meins einfach zu weit vom Schuss war und wir fuer den naechsten Tag ein Auto gemietet hatten. Gesagt getan am Nachmittag verlies ich die Heavitree Gap Lodge und zog in die City in Toddy's Hostel ein. Dieser Abend verlief sehr ruhig mit essen im Hostel und anschliessendem Bowling, da wir alle noch mit der vorherigen Nacht zu kaempfen hatten.
Tag 9 des Outback war angebrochen und wir 4 Maedels, Rike, Christina, Susan und ich hatten ein Auto gemietet um in die "West MacDonnald Ranges" zu fahren. Unsere Stops waren Stanley Chasm, Glen Helen Gorge, Ormiston Gorge, Orche Pits, Serpentine Gorge, Ellery Creek Bighole. Wir waren dann puenktlich zum Diner im Hostel zurueck. Und somit stand unser letzter Abend vor der Tuer, zumindest derer die am naechsten Tag ihre Tour nach Darwin fortsetzten, oder wie John John, Mikey und ich nach Perth zu fliegen. Wir hatten viel Spass und landeten wieder im "Bojungles" zumal es in Alice nicht viele weitere Alternativen gibt. Ganz so schlimm war es bei mir denn nicht, denn ich wollte nicht mit einem Hangover im Flieger sitzen.
Tag 10 stand vor der Tuer und somit der letzte im Outback. Auto musste zurueckgebracht werden, auschecken und der Airport Shuttle Service kam um 10:30. Verabschiedung war dann angesagt und los gings zum Flughafen. Nach 1 Stunde und kurzem Aufenthalt am Ayers Rock weiter nach Perth, wo ich um 15:10 westaustralischer Zeit landete.
Abschliessend moechte ich schreiben das ich die Tour durchs Outback sehr genossen habe. Das lag vermutlich auch der tollen Gruppe und "super duper" Guide Matt. Auch hier moechte ich kurz zusammenfassen: viel Spass, lange Tage, kurze Naechte und viel zu viel Alkohol.
Die Temperaturen hielten sich teilweise noch in Grenzen, kaum vorstellbar das es hier noch locker 10 Grad heisser werden kann, mir hats gereicht. War auch witzig einen kleinen Regenschauer am letzten Tag mitzuerleben als wir in den MacDonnald Ranges waren. Wir genossen das so das wir sogar draussen im Regen standen, war einfach eine geniale Abkuehlung, da die Duschen nicht wirklich kalt waren, wenn man "cold" aufgedreht hat.
Meine Erfahrungen mit den Aboriginal People waren eher negativ, was ich vorher auch schon gehoert hatte. Die meisten die ich getroffen habe waren betrunken. Allerdings duerfen die im "Bottle Shop" nur eine bestimmte Menge an Alkohol kaufen, aber trotzdem ist es ausreichend um sich zu betrinken. Und richtigen Kontakt konnte ich daher zu diesen nicht aufnehmen, noch nicht. Vielleicht aendert sich das ja noch im Laufe meiner restlichen Reise.

Eines unserer Gruppenbilder kurz vor Alice Springs.

Eines unserer Gruppenbilder kurz vor Alice Springs.

Hier vor dem Uluru.

Hier vor dem Uluru.

Und hier vor Cooper Pedy.

Und hier vor Cooper Pedy.

© Kerstin Schäfer, 2005
Du bist hier : Startseite Australien & Ozeanien Australien Von Adelaide nach Alice Springs - der Bericht
Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 05. Oktober 2005 gehts los und ich freue mich! "Man entdeckt keine neuen Welten, ohne den Mut zu haben, bekannte Küsten aus den Augen zu verlieren." (Andri Gide, franz. Schriftsteller)
Details:
Aufbruch: 05.10.2005
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 15.09.2006
Reiseziele: Australien
Neuseeland
Fidschi
Der Autor
 
Kerstin Schäfer berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors