Little pea MONI goes India
Meine Indienreise ... wo es mich hinverschlagen wird, ist noch unklar ... also alles offen, alles spannend :)
Delhi ... wo die Hupen regieren
Bevor ich jetzt mit einem Bericht loslege, vielen vielen Dank für die
Unterstützung und die Zusprüche, die ich speziell im letzten Monat
zu Hause erfahren konnte. Es bedeutet mir viel und ich sage mittlerweile nicht mehr nur, ich bin daheim wo mein Rucksack ist, sondern mehr den je, auch dort wo meine FreundInnen sind und meine Familie ist. Ich denk viel an euch und vermiss euch. Nun gut bevor ich jetzt noch sentimental werde, erzähl ich euch lieber etwas davon, was die ersten zwei Tage so passiert ist.
Bereits vor meiner Ankunft bekomme ich (auch ohne Reiseführer) eine
kurze Einführung in Indien. Mit etwas Glück sitze ich im Flugzeug
neben einer bewundernswerten jungen Frau, die mich köstlich und tiefsinnig unterhält. Wir entdecken viele Gemeinsamkeiten und Parallelen in unseren Leben und die Zeit vergeht wie im Flug (woher dieses Sprichwort wohl kommt?). Ich weiß ja das EuropäerInnen recht schnell zu diversen Festivitäten in Indien eingeladen werden. So dauert es auch nicht lange, bis ich sämtliche Einzelheiten über ihre Hochzeit weiß. Schade, dass sie erst im Jänner stattfinden wird und ich dann doch nicht dabei sein werde.
Schnell an dem Punkt Dankbarkeit angelangt, wird mir klar, die neun
Monate werden mitunter eine etwas harte Zeit und nichts desto trotz
werden sie ein Traum, mein Traum!
Mit etwas Verspätung landet der Flieger in Delhi, das Pickup hätte ich mir fast sparen können, denn zwei Südafrikanerinnen hätten mich auch mit in die Stadt genommen, doch wer weiß wofür es
gut ist und so mache ich mich alleine mit dem Fahrer auf den Weg.
Delhis Straßen sind wie erwartet dreckig, laut, überfüllt. I'm loving it und bin doch froh, nicht fahren zu müssen. Meine Unterkunft befindet sich in der Mitte des Major Market, sprich die Umgebung ist noch lauter, noch voller mit Leuten (zudem habe ich ja gerade das
Gück, das ein Hindu-Festival stattfindet), noch voller mit Kühen (ja Alex, ich fühl mich schon sehr wohl und wie zu Hause hier) und noch dreckiger.
Lange bleibe ich natürlich nicht im Zimmer. Im Hostel kümmern sie
sich sehr um mich. Ich werde zu einem Tourist Office gebracht und
kann mich natürlich nicht entscheiden was ich will. Delhi ist teuer
und die wollen fast gleich viel von mir, wie die Büros, die ich von
Österreich aus kontaktierte. Also Plan-, neee, Ideenänderung. Mit
viel Gelächter, Verhandeln und einem Geburtstagsgeschenkversprechen
bucht ich Transfer und Unterkunft in Srinagar, werde eine Woche am
Hausboot wohnen, relaxen und die Berge genießen.
Da es noch viel zu früh zum Schlafen ist, werde ich wieder in ein Auto gesetzt und bekomme eine Stadtrundfahrt for free (die war sicher im Preis inbegriffen . Egal, ich bin glücklich und die sind es auch. Live and let live. Oder wie ein neu gewonnener Freund aus dem Hostel sagen würde Sharing and Caring (Jürgen, die sollten mal ne FB-Gruppe für Delhi gründen .
Ein 25jähriger junger Mann, der natürlich gleich alles über mich wissen will, fährt mich durch die Stadt und zeigt mir unter anderem
das Red Fort, Indian Gate und noch ein paar Monuments. Leider ist es
schon dunkel und auf Grund der Menschenmassen kaum zu fotografieren.
Wieder am Major Market angekommen, entscheide ich mich, doch noch auf
eigene Faust zumindest in den Straßen umher zu spazieren. Weit komme
ich natürlich nicht, weil Kinder, Erwachsene und Kühe neben Autos, Mopeds und Fahrrädern die Gassen füllen. Immerhin erfolgreich bei
der Futterjagd komme ich dann doch endlich etwas müde und noch immer überdreht wieder nach Hause .
Die Nacht lässt sich wieder mit sehr feinen Gesprächen im Hostel
ausklingen. Das Internet dort funktioniert nicht, also kann ich gratis in das nächste I-net-Cafe, doch ein Stromausfall legt auch
hier alles k.o.. Welcome to Delhi, slow down! Mir wird noch eine
Wertkarte für mein Handy organisiert (ist sowas mittlerweile wirklich so schwer zu bekommen??? mit Foto und co.? Mir wurde erzählt, dass auf Grund der Terroristen, die indische Wertkarten benutzten, es jetzt ziemlich streng abgeht!).
Soweit so gut ... meine Ankunft im dreckigen, lauten Delhi. Schlafen kann ich nicht wirklich. Ab zwei Uhr morgens verstummen zwar auch die letzten Hupen, doch auch an Ventilatoren oder A/Cs muss ich mich erst gewöhnen. Und im 4. Stock war es außerdem definitiv zu heiß .
Am nächsten Morgen bin ich sehr sehr überrascht. Ich rechne ja
damit, dass entweder kein Driver kommt (wie Sandra ja in ihren Berichten mal erwähnte, man zahlt, bekommt einen nicht sehr glaubwürdigen Zettel, eine Adresse und das wars) oder wenn dann mit Verspätung. Aber alles in time und los gehts zum Flughafen. Mir fallen immer wieder jede Menge Autos auf, die einfach am Straßenrand stehen. Und auf einmal, Motor aus. Toll! Meine Frage ist natürlich: "Soll ich mich ärgern?" Mein Driver probiert noch während dem Ausrollen, die Karre (obwohl eigentlich war es ja ne Limousine) wieder zu starten. Geht leider nicht. Seelenruhig bleibt er stehen, macht die Motorhaube auf, steigt aus, geht zum Kofferraum, hohlt Werkzeug, bastelt fünf Sekunden im Motor herum, startet das Auto wieder, macht alles zu und weiter gehts mit einem breiten Grinsen. "You know, in India you are half a driver, half a mechanic."
Aufbruch: | 26.09.2011 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 26.12.2011 |