Little pea MONI goes India

Reisezeit: September - Dezember 2011  |  von Moni Rinner

Madhya Pradesh - My life in Omkareshwar ...

Viel gibt es ja nicht zu berichten ... Ich bin immer noch in Omkar und werde auch noch eine Zeitlang hier verweilen. Die Insel ist ein Traum, die Leute sind freundlich, hilfsbereit, interessiert und sehr offen, lassen dich aber auch in Ruhe, wenn du deine Ruhe haben willst.
Mein Tagesablauf ist dementsprechend ruhig. Am Morgen werde ich kurz nach 5:00 Uhr von Trommeln und singenden Swamis und Kindern oder doch später von meinem Wecker geweckt. Ich versuche, mir einen heißen Chai zu ergattern (Reis zum Frühstück geht leider gar nicht ) und ziehe mich dann wieder zurück in meine vorübergehende Höhle .

Solange es noch nicht zu heiß ist, sprich spätestens um 8:30 Uhr laufe ich eine Runde um die Insel, das dauert ca. eine Stunde, ich habe keine Ahnung wie viele Kilometer das sind und die unzähligen Stufen habe ich auch noch nicht gezählt . Ich weiß nur, es ist anstrengend und soooooooo fein . Das schöne daran ist, dass der Weg eigentlich ein Pilgerweg ist, der von der Bhagavadgita (leider nur Hindi und Sanskrit, aber ich hab mir schon eine englische Variante gecheckt. Die deutsche, die schon zu Hause bei meinen Eltern stand, hab ich ja immer noch nicht gelesen, wo ist die eigentlich her???) auf Steintafeln begleitet wird. Und was noch schöner ist, die Leute starren die laufende Touristin zwar hie und da an, doch die meiste Zeit kommt mir ein freundliches Lächeln, begleitet von einem Hari Om oder Jai Ma entgegen. Vor allem die Kinder haben ihren Spaß und laufen manchmal mit .

Danach ist es mittlerweile schon fast ein Ritual meine Wäsche zu waschen und das bzw. das Zimmer wieder sauberzumachen. Um 11:30 Uhr ca. (also wirklich ca.!) gibt es Mittagessen im großen Saal. Alle sitzen beisammen wie eine große Familie, die Kinder wechseln sich ab, beim austeilen und bedienen, es wird gemeinsam gebetet, gegessen und jeder ist für seinen Abwasch selbst verantwortlich. Das Küchenteam checkt natürlich jeden Teller genau, bevor er wieder ins Regal darf und die meisten Kids haben einen riesen Spaß daran, mich hin und her zu schicken .

Am Nachmittag ist es zu heiß, um viel zu unternehmen. Lesen, schlafen, zeichnen und hie und da doch mal meditieren ist zu der Zeit sehr zu empfehlen .

Von 16:00 bis 17:00 Uhr halte ich jetzt die Englisch-Konversations-"Klasse", sprich ein paar Jungs, die kurz vorm College stehen und ich sitzen rum, versuchen so viel es geht auf Englisch zu reden, lachen und haben Spaß ...
Beim ersten Mal nahmen sie recht schüchtern Platz und schlugen brav ihre Bücher und Hefte auf. Sie waren ersichtlich froh, als ich sagte, weg damit, ich bin keine richtige Lehrerin und wir sind hier um so viel es geht zu reden und mein Englisch ist genausowenig perfekt wie ihres. Also alle Bedenken über Bord! Abwechselnd kitzelten wir uns also gegenseitig Informationen heraus und die Stunde verging wie im Flug. Das lustigste war, irgendwann war natürlich der Punkt, an dem die Jungs fragten, wie alt ich denn sei. Ich sagte ihnen 32. Sie starrten mich an. "Gut ev. haben sie es nicht so mit Zahlen", also schreibe ich es ihnen auf. Sie starrten auf den Zettel und schütteln den Kopf . "Ne, Ms. Moni, teacher, we thought you might be 19 or 20!" ... Was ich damit eigentlich sagen will, Indien tut mir gut und ich bin sehr relaxed. Ich kann mich erinnern in Kashmir gab es einen Tag, da wurde ich auf 35 geschätzt und nach einem tiefen Blick in den Spiegel wusste ich auch warum. Jetzt ist es wieder anders und mein Herz hüpft und freut sich über diese Zeit hier! DANKE!
Dieser Tag war dann noch besonders nett. Die Jungs sagten sehr pünklicht, dass der Unterricht jetzt zu Ende wäre, außerdem war Teezeit und entließen mich meiner Arbeit , um mich dann kurz dannach erst recht wieder zu beschäftigen. Erstens beim Chaitrinken und zweitens danach. Ich musste unbedingt mitkommen, kannte mich allerdings nicht aus und keiner konnte mir sagen wohin und wozu. Es ging hinauf zur Schule, der Englischlehrer hatte ihnen wohl aufgetragen, mir das Gelände zu zeigen. Also nahmen sie mich mit. "Now you can look around". Gut. Dann wollten sie mir einen Stuhl auftreiben, damit ich ja bequem sitzen kann. Ich fragte wozu und was sie hier noch machen. Als Werkzeug und Schalen hervorgekramt wurden, war eh klar, dass sie noch zu arbeiten hatten. "Ich kann aber nicht da sitzen und zugucken!" Erstaunte Blicke ... und dann stritten wir uns um die Arbeit. Nur wie Indien halt ist: Irgendwann ... Zwei arbeiten, vier schauen zu. Das war gleich eine tolle Grundlage für weitere Diskussionen über Kultur und co. Danach wurden mir noch die Kühe gezeigt und ich wurde gleich eingeteilt zum Striegeln . Und ich werde doch noch Bäurin!!!

Ab 19:10 Uhr steht im Ashram wieder gemeinsames beten und singen am Programm bzw. wird gemeinsam im Anschluss daran meditiert. Manchmal mache ich mit, manchmal bleib ich lieber in meinem Zimmer und mache Yoga und manchmal hänge ich auch gerne einfach nur im Internet .

Um 21:00 Uhr gibt es Abendessen und danach empfiehlt es sich, sich wieder ins Zimmer zu verziehen, weil die Mosquitos sehr sehr lästig sind .

Obwohl sich nicht viel tut, passiert doch viel um mich und in mir und ich kann nur nochmal betonen ... Omkar is worth to see and feel!

Frau (Schale) Mond ...

Frau (Schale) Mond ...

... die Schule

... die Schule

... der kleine ärgert mich besonders gern  ...

... der kleine ärgert mich besonders gern ...

LAUUUUUUFEN ... rauf und runter und runter und rauf und die Gita immer daneben

LAUUUUUUFEN ... rauf und runter und runter und rauf und die Gita immer daneben

... auf und ab und auf und ab ...

... auf und ab und auf und ab ...

und da ganz hinten ist meine vorübergehende höhle

und da ganz hinten ist meine vorübergehende höhle

© Moni Rinner, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine Indienreise ... wo es mich hinverschlagen wird, ist noch unklar ... also alles offen, alles spannend :)
Details:
Aufbruch: 26.09.2011
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: 26.12.2011
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Moni Rinner berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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