Little pea MONI goes India

Reisezeit: September - Dezember 2011  |  von Moni Rinner

Omkareshwar ... Kein ein Reisebericht

Ich habe diesen Reisebericht wahrscheinlich schon hundertmal in meinem Kopf geschrieben und komme immer wieder zu der Einsicht, es kann kein Reisebericht sein. Ich war zu Hause, bin nicht gereist, es sei denn, angelehnt an die Worte des Weltenseglers (Danke Jürgen, es ist bei jedem mal hören immer so anders , ich ging auf Wegen jenseits von Raum und Zeit und war in Gebieten wo jeder schon war und doch noch keiner gewesen ist . Nein, ganz so verrückt war es nun auch wieder nicht, jetzt im Nachhinein betrachtet zumindest. In Omkareshwar selbst hat es sich so angefühlt, als wäre ich von Berg zu Berg durch tiefe Täler gewandert.

Diese Insel am Narmada River ist ein Ort des vergessens. Eine Reise vom "I want" zum "I need". Jedesmal wenn ich, und es ging nicht nur mir so, mir einbildetet, ich will etwas, oder anders gesagt, diese "Wenn dies und das, dann jenes und dieses"-Sätze, dann passierte etwas, das mich in den Moment, in mein Jetzt zurückholte. Meistens nur kleine Naturschönheiten, kleine Gesten von den Menschen am Ort oder immer öfter dann auch die kleinen Wortspielereien, die ein mir sehr liebgewonnener Mensch, mit mir betrieben hat. Ein (nahezu) gänzlich konzeptfreier Mensch mit einem großen Herz und weisen Worten, die sich nie wie eine Belehrung anhörten und ständig in Witze und ein breites Grinsen oder lautes Lachen verpackt waren. Und schlussendlich waren es auch seine Worte, die mir sehr viel spiegelten.

Schon vor Omkareshwar war viel passiert, das mich einiges Überdenken lies. In Omkareshwar war ich dann noch zusätzlich mit so vielen Paradoxien konfrontiert, die mich sehr verwirrten. Weise und Gelehrte, Swamis, die unfehlbar scheinten, es auf ihre Weise auch waren, von außen betrachtet aber nicht so erscheinten. Menschen, die nach Liebe und einem Guru suchten, der ihnen den Weg zeigt, sich selbst aber wie die größten Egoisten verhielten, sobald sie glaubten, nicht mehr in Seh- und Hörweite zu sein. Kinder, die einerseits so geschützt und andererseits so unbehütet aufwachsen (allein der Eingang des Ashrams würde schon nicht einmal mehr den Sicherheitsbestimmungen des Ver.Wr.JZ entsprechen ). Und ich selbst natürlich, nie mit der Absicht hier Antworten zu finden, weil es sich nicht wie eine Suche anfühlte und dann so sehr darin verstrickt zu sein . Doch je länger man anscheinend an diesem Ort ist, desto klarer werden die Dinge, unwichtes verschwindet, wird vergessen, wichtiges wird klar aber nicht mehr so wichtig. Oder anders gesagt, das Ego geht flöten .

Die Ankunft von Hasmuk und später dann eines Freundes, den ich in Kashmir kennenlernte, brach noch mehr in mir auf mit der gleichzeitigen Antwort auf die Lösung des "Problems". Und wie im letzten Jahr schon öfters bestätigt bekommen (nur ich brauch ja in manchen Dingen immer länger, um etwas nicht nur zu sehen sondern auch zu verstehen ), liegt diese Antwort stets ganz nah .

Omkareshwar ... ich war Touristin und doch keine. Es gab nicht viel zu tun, der Ashram ist sehr gut organiesiert, und die meiste Zeit verbrachte ich mit mir (Laufen, Yoga, kurzes Baden im Narmada, Nichts tun, Internet), mit den Kindern beim Blödeln, beim Mithelfen in der Küche, dann noch ein bisschen Englischkonversation, ein wenig Ashramarbeit. Wenn mir danach war, wohnte ich den Ceremonien bei. Speziell die Geburtstagsfeiern mit Musik, Tanzen, ihren Ritualen, ließen mich jedesmal erstaunen, wie viel Herzlichkeit in diesen Menschen wohnt. Auf Ausflüge verzichtete ich. Einmal war ich in Indore und nach zehn Minuten wollte ich wieder "heim" in meine Höhle. Nur an meinen zwei letzten Tagen, an denen ich meine Aufgabe als "Englischlehrerin" als abgeschlossen betrachtete, war meine Lust auf draußen wieder da. So besuchte ich einen österreichischen Swami auf der anderen Seite flussabwärts und spatzierte noch einmal sehr langsam über die Insel.
Der Tag meiner Abreise war gekennzeichnet von Vergessen schlechthin. Ich war etwas nervös, wollte Laufen gehen, mein Zimmer sauber machen und nach dem Essen um 13:00 Uhr ca. losgehen. Stattdessen blödelte ich mit den Swamis, plauderte ich ewig mit Antoine oder mit Margot und Gerhard (das Aufeinandertreffen mit Ihnen vor 12 Jahren waren der Auslöser dafür, dass ich genau hier landete), das Essen war obwohl abgeklärt zwei Stunden später fertig und als ich los wollte, sollte ich doch noch warten. Ich stellte es nicht in frage , also ... und ich bekamm einen kurzen, sehr intensiven Moment in meinem Leben geschenkt.

Meine Zeit in Omkareshwar ... keine Autos, kaum Motorräder, sehr viel Ruhe abgewechselt von sehr viel Action, distanziert (für Indien: weil ich ja eine Frau bin , generell: weit weg von meiner Familie, meinen FreundInnen) und doch so nah).

Zum Schmöckern:
http://www.omkarspiritualtours.com/ashram_life.html

PICS FOLGEN NOCH ...

ich wurde wirklich eine gute Chapatti-Köchin  ... und ich lernte ... Karmayoga auch ohne Anleitung ... to push to hard, doesn't mean you get it roud and fast!

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kaum zu glauben, dass all das gewandt auf den Bäumen vom Monsun hängen geblieben ist, sogar BH's lassen sich finden

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Mittwochsmarkt ... wegen dem sind am Mittwoch auch immer die Englischstunden ausgefallen, die Kids mussten für den Ashram einkaufen ...

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mein indischer Badeanzug ...  ... zum Schwimmen im heiligen Narmada (heiliger als der Ganges, trotzdem ist es besser, das Wasser nicht zu verschlucken  )

mein indischer Badeanzug ... ... zum Schwimmen im heiligen Narmada (heiliger als der Ganges, trotzdem ist es besser, das Wasser nicht zu verschlucken )

Aufführung in der Schule

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oh ich vermiss die Rabauken und das Blödeln mit ihnen

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meine Laufstrecke ... bergauf, bergab ... 7 km

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no comment ... außer, dass ich sie wirklich vermisse!

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© Moni Rinner, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine Indienreise ... wo es mich hinverschlagen wird, ist noch unklar ... also alles offen, alles spannend :)
Details:
Aufbruch: 26.09.2011
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: 26.12.2011
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Moni Rinner berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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