Last step so far ... pea Moni in New Zealand ...

Reisezeit: Februar / März 2012  |  von Moni Rinner

Tongario Crossing ... warum immer abenteuer?

Mein erster Ausflug hier her war leider so verregnet, dass das Crossing wegen eines Sturmes, der sich nicht und nicht verziehen wollte, geschlossen war. Diesmal ist der Wetterbericht viel versprechender, also gehts vom Flughafen in Christchurch über Auckland dann direkt mit dem Bus nach Taupo, eine lange Strecke, ein langer Tag und ich komme schlussendlich in der Abendsonne an.
Für den nächsten Tag organisiere ich mir einen Transport in den Nationalpark und freue mich, dass ich erstens wieder fit genug bin und zweitens das Wetter halten sollte.

Sollte ... Früh morgens gehts los. Wir werden mit einem Shuttlebus abgeholt und in Richtung Crossing chauffiert. Leider spinnt der Scheibenwischer (ach wie mir dies von den letzten Teamtagen noch in Erinnerung hängt) und der Fahrer bleibt alle 10 min stehen, um ihn wieder in die richtige Richtung zu biegen. Es nieselt, nicht stark aber dennoch .
Als wir ankommen, zieht Nebel auf, doch wir bekommen grünes Licht. Wir sollen uns bloß von den beiden Gipfeln fernhalten, die man als Zusatz mitnehmen kann. Gut, so einen Aufstieg hätte ich ohnehin noch nicht gepackt, also stört mich das einstweilen nicht.

Es geht durch eine karge hügelige, mit Lavafelsen durchzogene Landschaft, der Nebel hängt in den Hügeln und der Wind bläst die Wolken immer schneller voran. Nach der ersten Steigung stehen die Wandernden in einer Nebelsuppe, die den Weg nur noch erahnen lässt. Jeder scheint mir etwas unsicher zu sein, weitergehen oder umkehren? Doch jeder will das andere Ende erreichen und bis auf nebelig scheint es ja nicht so schlimm zu sein.
Die Devilstairs sind für mich zunächst ein Lacher. Ich habe noch nie einen so gut ausgebauten und gleichzeitig als anstrengend beschriebenenn Wanderweg - es heißt manchmal muss man auf alle vieren kriechen - bestritten. Oben angekommen ist ein Plateau zu überqueren, dass dank Wind, Wolken, Nebel und etwas durchscheinender Sonne eine unheimliche Szene entstehen lässt.

Wieder gehts bergauf und nun stockt uns allen mehr oder weniger das Blut. Der Wind ist eiskalt und es stürmt. Man sieht kaum zwei Meter weit. Die Erde ist nass und rutschig und links und rechts gehts steil berg ab. Die Menschen schützen sich selbst mit wetterfester Kleidung, die allerdings eine noch großere Angriffsfläche für den Wind bietet. In der Folge verstecken sie sich hinter Felsen oder halten sich an ihnen Fest, um nicht verblasen zu werden. Wirklich! Eine Windböe und ich finde mich selbst um über einen Meter auf die Seite gedrängt. "Es gibt Regeln fürs Wandern. 1. Bei so einem Wetter hat man nichts am Berg verloren. 2. Bei so einem Wetter hat man gar nichts am Berg verloren. 3. Bei so einem Wetter hat man ganz und gar nichts am Berg verloren. ..." Nicht nur ich bin verzweifelt. Ich schließe mich bei anderen WandererInnen an, um ja nicht allein zu gehen und friere mir wirklich fast die Finger und die Nase ab.

Normalerweise heißt es, wenn man schnell geht, braucht man sechs Stunden. Ich bin in vier Stunden Gehzeit durch. Viele von uns laufen an diesem Tag! Fotos schieße ich kaum, hie und da wärme ich mich wenn die Wolken verblasen werden und die Sonne mal durchkommt hinter Felsen versteckt auf. Schlussendlich unten angekommen bin nicht nur ich froh, das ganze überstanden zu haben. Jeder und jedem steht eine Mischung aus Angst, Abenteuer und Freude ins Gesicht geschrieben. Ein paar husten, niesen und sind krank.
Das angeblich schönste Trecking Neuseelands mit seiner tollen Aussicht, seinen Vulkanen, seinen beeindruckenden Seen, seinen Anstrengungen und Belohnungen wurde an diesem Tag wohl zum abenteuerlichsten Trecking.

... auf in den Norden ...

... auf in den Norden ...

... tja ...

... tja ...

... hinter dieser Wand aus Nebel ist eine recht schöne Kulisse versteckt  ...

... hinter dieser Wand aus Nebel ist eine recht schöne Kulisse versteckt ...

... die Devilstairs  ...

... die Devilstairs ...

... schupps ... wenn der Nebel weicht ...

... schupps ... wenn der Nebel weicht ...

... froh und müde im Bus ... da stört auch der Geruch der gebrauchten Wanderschuhe über uns nicht  ...

... froh und müde im Bus ... da stört auch der Geruch der gebrauchten Wanderschuhe über uns nicht ...

© Moni Rinner, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Landen und Abfliegen in Auckland ... alles andere ist offen und hängt sicher auch vom neuseeländischen Sommer ab :D ... viel zu viel zu sehen für die kurze Zeit ... also ... let's see what time and weather will bring ;)
Details:
Aufbruch: 13.02.2012
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 20.03.2012
Reiseziele: Neuseeland
Der Autor
 
Moni Rinner berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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