Jessica & Jürgen in Laos + Thailand 2012
Abschied von Laos
17.03.2012
Unseren letzten Tag hier haben wir in Mali´s Garten verbracht mit Dingen, die die meisten Menschen wohl im Urlaub so tun- nix! Ein bisschen gelesen, geplaudert, gedöst, gut gegessen... und von der Gastgeberin noch eine wichtige Lebensweisheit gelernt, die wir unbedingt gerne weitergeben möchten: HAPPY WIFE-HAPPY HOME nämlich, was für eine Erkenntnis!!!
Jetzt heißt es also Abschied nehmen von Laos. Es ist tatsächlich so entspannt, wie wir es uns nach vielen Erzählungen vorgestellt hatten. Wir sind entschleunigt und tiefenentspannt. So grün wie wir es uns vorgestellt hatten war es nicht, dafür muss man ein bisschen früher kommen, die beste Reisezeit ist wohl November bis Januar. Die Menschen, denen wir begegnet sind waren sehr freundlich, aber zurückhaltend, sie wollen einem nicht immer um jeden Preis etwas verkaufen.
Die Frauen tragen fast alle knöchellange Röcke (auf dem Land 100%), und mindestens kurze Ärmel, oft halblange. Auch die Männer haben meist lange Sachen an. In den Städten sieht man vielleicht mal kürzere Ärmel oder Beine, aber nie Shorts oder Tops. Man wird als Tourist trotzdem nicht komisch angeschaut, wenn die Knie rausgucken, allerdings waren wir in der Kleiderwahl auch zurückhaltend.
Vom Sozialismus haben wir hier wenig erlebt, vielleicht deshalb, weil die Laoten ihn selbst wenig (er-)leben?! Für sie scheint die große Politik keine große Rolle zu spielen, wichtig ist, was im Dorf passiert und wir bezweifeln, dass die Dorfoberen gleichzeitig zur Parteiführung gehören... Für den Job scheint es doch wichtiger zu sein, eine gute Verbindung zu den Geistern der Vorfahren zu haben, als nach China.
Die Chinesen haben, wie in allen anderen Ländern Südostasiens, auch hier schon großen Einfluss genommen. Sie kaufen billig Land, bauen riesige Zement- oder Ziegelfabriken darauf (für die einfach der Boden drum herum abgebaut wird) und verkaufen sie dann teuer an die Laoten zurück oder verpachten sie. Aber sie bauen natürlich auch gute Straßen, auf denen LKW´s die produzierte Ware transportieren können.
Bleibt die Frage, ob sich die Einheimischen darüber auch freuen, oder vielleicht nur die reisewütigen Touristen, deren Bandscheiben sich momentan auf holprige 3-4 Stunden für 100km einstellen (im Norden) müssen...
Naja, Fluch oder Segen ist ja immer die Gretchen-Frage bei Fortschritt und Entwicklung, uns hat es auf jeden Fall sehr gut gefallen, wir fanden es am ehesten mit Kambodscha vergleichbar und vielleicht war es bisher eines der schönsten Länder hier (uns fehlt ja noch Birma für die abschließende Beurteilung).
Natürlich war wie immer die Zeit zu knapp und wir haben nicht alles geschafft, was wir wollten. Das gehört hier aber möglicherweise zwangsläufig dazu, zur Entdeckung der Langsamkeit. So werden wir vielleicht nochmal wieder kommen, Mali besuchen und Zentrallaos nachholen...
Aufbruch: | 27.02.2012 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 28.03.2012 |
Thailand