Mit dem Camper durch das nachrevolutionäre Tunesien

Reisezeit: März / April 2012  |  von Angelika Gutsche

Schafwiesen und Filmaufnahmen

Wegen der Unruhen nehmen wir bevorzugt Nebenstraßen. Über Mezzouna und Jelma fahren wir vorbei an Sidi Bouzid, an der nächsten Kreuzung Richtung Jelma und dann weiter nach Hajeb El Ayoun, wo wir Richtung Hbabsa abbiegen. Hier suchen wir uns einen Lagerplatz nahe eines Wadis. Wir bekommen Besuch von einer lustigen Schafhirtin mit ihrer Tochter und von einem wohlhabenden Tunesier in einem schicken Nissan-Patrol, der sehr gut Italienisch spricht. Er habe viele Jahre in Norditalien gearbeitet und besitze jetzt mehrere Häuser und ein Hammam im nächsten Ort. Für die Nacht lädt er uns zu sich ein. Wir sind aber schon wieder "bettfertig" und ziehen als Schlafplatz die Schafwiese vor. Wir staunen aber nicht schlecht, als der nette Tunesier, den wir wegen seines italienischen Habitus' "Giuseppe" nennen und der in Wirklichkeit Sayed heißt, am nächsten Morgen mit einem Kameramann von der örtlichen Fernsehstation erscheint und uns über unsere Reise interviewt. Er wolle dokumentieren, dass man auch im heutigen Tunesien gut und sicher reisen kann. Die Reste brennender Autoreifen, die wir auch auf der Fahrt hierher, zum Beispiel in Jelma, gesichtet haben, bringen wir dabei nicht zur Sprache.

Bei Hbabsa: Schäferin

Bei Hbabsa: Schäferin

Auf der Weiterfahrt kommen wir durch ein sehr malerisches Gebiet. Riesige Zyklopenfelsen ragen in den Himmel, dazwischen Wadis, Palmen, Pinien, grüne Hügel.

Bei Oum El Abouab

Bei Oum El Abouab

© Angelika Gutsche, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Auf unserem Weg in den Süden Tunesiens besuchen wir römische Ausgrabungen, besteigen hohe Felsplateaus und durchfahren wilde Schluchten, bevor unser Weg durch das große Schott führt und wir die Sahara erreichen. Auf der Rückfährt werden wir mit den Realitäten der tunesischen Revolution konfrontiert: Wir finden uns zwischen Barrikaden, inmitten von Aufständen und Demonstrationen wieder. Die tunesische Revolution: verheddert in der Stunde null.
Details:
Aufbruch: 20.03.2012
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 17.04.2012
Reiseziele: Tunesien
Der Autor
 
Angelika Gutsche berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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