Mit dem Camper durch das nachrevolutionäre Tunesien
Marabuts und Nationalparks
Nicht weit von Degache befindet sich der architektonisch interessant gestaltete Marabut des Sidi Bou Hellal, daneben liegt ein zweiter Marabut, hinter dem ein Weg hinunter in eine tiefe Schlucht führt, die ebenfalls als Filmkulisse für "Krieg der Sterne" diente.
Marabut Sidi Bou Hellal
Unser nächstes Ziel ist Kebili. Wir wollen nicht die neue Straße, sondern eine Piste durch das Schott nehmen. Deshalb fahren wir zunächst entlang des Nordrands des Schott El Jerid und der Südflanke des Jebel Morra und des Jebel Asker. Hier befindet sich auch der Dedghoumes-Nationalpark, in dem Gazellen, Orix-Antilopen und Mufflons beheimatet sind. Am großen Tor werden wir leider abgewiesen: Der Park befinde sich im Aufbau, Besucher seien noch nicht zugelassen. Am Ende des Parks suchen wir uns am Zaun ein Plätzchen für das Nachtlager. Wieder einmal verdüstert ein aufziehender Sandsturm den Himmel. Wir bekommen Besuch von den Parkwächtern. Sie erzählen uns, früher hätte es auch außerhalb des Parks Gazellen gegeben, doch seien diese von reichen Saudis und Katarern gejagt und ausgerottet worden.
Schott El Jerid
In diesem kargen Weideland stoßen wir immer wieder auf Nomadenzelte und begegnen Kamelherden. Etwa 43 Kilometer nach der Ortschaft Deghoumes zweigt rechts die Piste ab, die mitten durch das Schott führt (N 34°1'57.41 - O 8°48'20.90) und nach 26 Kilometer bei der Ortschaft Zet El Hareth wieder auf die Teerstraße stößt. Die Piste erweist sich als gut befahrbarer Damm durch die überflutete Salzsenke. Überrascht sind wir von den vielen Palmpflanzungen, die sich bis weit ins Schott erstrecken. Sie beziehen ihr Wasser aus fossilem Grundwasser. Aus den heißen Thermalquellen speisen sich auch die Hammams von Kebili. Das Städtchen ist das Zentrum der Nefzaoua-Region und ein quirliger Marktplatz. Einst war es ein wichtiger Ort an den Karawanenstraßen und ein Umschlagplatz für Sklaven, wovon die vielen dunkelhäutigen Tunesier dieser Gegend zeugen.
Aufbruch: | 20.03.2012 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 17.04.2012 |