Mit dem Camper durch das nachrevolutionäre Tunesien
Entlang der algerischen Grenze nach Süden
Nahe der algerischen Grenze fahren wir in südlicher Richtung durch saftige Graslandschaft mit unzähligen Schafherden Richtung Table de Jugurtha. Eine neue Straße auf diesen 1270 Meter hohen Tafelberg ist gerade im Bau, für unseren geländegängigen Camper ist die Trasse kein Problem. Doch müssen auch wir das letzte Stück, das steile Stufen hinauf führt, zu Fuß bewältigen. Das an allen Seiten steil abfallende Plateau stellte einst eine uneinnehmbare Festung dar, deren einziger Zugang diese Treppe war. Jugurtha (160-104 v.Chr.) war ein numidischer König, dem der nach ihm benannte Berg als Zufluchtsort vor den Römern gedient haben soll. Unser Führer erzählt, auch die Männer seines Dorfes hätten sich während der Kämpfe im algerisch-französischen Krieg hierher zurückgezogen. Heute befindet sich auf dem Plateau ein Marabut mit zwei Heiligengräbern, den uns der Führer aufschließt. Für Gläubige sind im Grabmal Schlafmatten ausgelegt, damit sie die Nacht in der Nähe des Heiligen verbringen können. Daneben durchziehen prähistorische Höhlenwohnungen große Teile des Plateaus, auf dem heute wenige Esel und Schafe die kargen Gräser und Flechten abweiden. Der Blick hinunter in die Ebene und bis weit hinein nach Algerien ist atemberaubend. Inzwischen ist auch ein junges tunesisches Paar eingetroffen. Wie wir erfahren, befinden sich die Beiden auf Hochzeitsreise. Sie laden uns zum Picknick ein: Es gibt Lammgulasch mit Gemüse und Weißbrot.
Table de Jugurtha
Zugang zum Table de Jugurtha
Blick vom Table de Jugurtha
Und wieder steht eine antike Siedlung auf dem Programm: Das römische Sufetula liegt direkt am Rande der Stadt Speitla. Hier finden sich neben Kapitol und Forum aus dem 2. Jh. auch antike Ölpressen und frühchristliche Kirchen aus dem 5. Jh. Das Museum ist leider geschlossen. Wir erfahren, dass es während der Revolution geplündert wurde.
Sufetula
Aufbruch: | 20.03.2012 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 17.04.2012 |