Mit dem Camper durch das nachrevolutionäre Tunesien

Reisezeit: März / April 2012  |  von Angelika Gutsche

Ausflüge auf das Cap Bon

Von Mornaq aus unternehmen wir zum Ende unserer Reise noch Ausflüge auf das Cap Bon. Wir fahren über Hammam Lif und Soliman entlang der Küste. Um die lebhaften Städte ist einige Industrie angesiedelt, ansonsten wird viel Landwirtschaft mit Obst- und Gemüseanbau betrieben. Leider müssen wir unsere Küstenfahrt abbrechen, da die Straße durch die starken Regenfällen der letzten Zeit unpassierbar gemacht wurde.

Über Grombalia fahren wir nach Nabeul. Gleich nach der Ortseinfahrt halten wir bei einem Keramikladen. Wir sind sehr überrascht, als wir entdecken, dass sich hinter dem Laden eine komplette kleine Keramikfabrik befindet. Tashine-Schüsseln, Vasen, Aschenbecher und Fliesen werden hier geformt, gebrannt, glasiert und anschließend mit Blumen- und Tiermotiven oder frommen Kalligraphien handbemalt. Der stolze Besitzer führt uns herum und erklärt uns die einzelnen Arbeitsvorgänge. Schwerbepackt mit Einkäufen verlassen wir den Laden (Mohamed Selmene Kerkeni/269, Bis Av. Du Grand Maghreb, Nabeul).

Keramikfabrik in Nabeul

Keramikfabrik in Nabeul

Nun besuchen wir noch den Suk von Nabeul. Es sind so gut wie keine Touristen unterwegs und die Händler wirken etwas verzweifelt. Eine Handtasche, für die ich Interesse zeige, wird mir für 40 EUR angeboten. Als ich abwinke, fragt mich der Händler, was ich bereit wäre zu zahlen. Mehr aus Spaß biete ich 7 EUR. Er schlägt sofort ein.

Nabeul: Suk

Nabeul: Suk

Abends feiern wir in einem guten Restaurant in Tunis den Abschluss unserer Reise. Unsere Freunde raten davon ab, am nächsten Tag für den Weg zum Hafen La Goulette einen Abkürzer zu fahren. Wir sollten den Weg durch die Stadt nehmen, der andere Weg sei wegen Unruhen nicht sicher.

Die Abfertigung am Hafen läuft am nächsten Morgen recht chaotisch ab und mit einiger Verspätung sticht unsere Fähre Richtung Trapani in See.

Fährschiff nach Sizilien

Fährschiff nach Sizilien

© Angelika Gutsche, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Auf unserem Weg in den Süden Tunesiens besuchen wir römische Ausgrabungen, besteigen hohe Felsplateaus und durchfahren wilde Schluchten, bevor unser Weg durch das große Schott führt und wir die Sahara erreichen. Auf der Rückfährt werden wir mit den Realitäten der tunesischen Revolution konfrontiert: Wir finden uns zwischen Barrikaden, inmitten von Aufständen und Demonstrationen wieder. Die tunesische Revolution: verheddert in der Stunde null.
Details:
Aufbruch: 20.03.2012
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 17.04.2012
Reiseziele: Tunesien
Der Autor
 
Angelika Gutsche berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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