Nepal - Tibet - Nordindien
18. - 20.10. Lhasa / Pokhang + Kloster Sera: 19.10. Potala und Sommerpalast
Zum Glück geht es mir heute relativ gut, denn heute steht mein persönlicher Höhepunkt der Reise - die Besichtigung des Potala auf dem Programm. Unser Besuch ist vorgestern schon beantragt worden, aber man weiß nie, für welchen Tag und vor allem für welche Uhrzeit man dann die Eintrittsberechtigung bekommt.
Wir haben jetzt den Timeslot um 12:00 bekommen und Iris meint, dass wir rechtzeitig los sollen, um auch pünktlich am Kartenhäuschen zu sein. Es reicht nicht, zur angegebenen Zeit in der langen Schlange zu stehen.
Sie selbst geht nicht mit. Während es mir wieder besser geht, geht es Werner, einem unserer Senioren inzwischen so schlecht, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste. Sie wird ihn heute wieder besuchen und muss auch noch jede Menge Dinge mit Versicherungen, Krankenhaus und so weiter regeln. Uns wird Na Wang unser tibetischer Reiseleiter begleiten.
Das Wetter ist wieder traumhaft. Morgens und Abends wird es zwar recht kalt, so dass ich eine Jacke oder Pullover (die anderen in der Regel beides) brauche, aber tagsüber wird es so warm, dass ich im Kurzarmhemd herumlaufe. Die Farben sind einfach unglaublich.
Jetzt stehe ich also vor meinem Traumziel - eines der Highlights auf der Welt, das mir auf meiner persönlichen Wunschliste noch gefehlt hat und bin einfach nur fasziniert. Der Potala kostet 200 Yuan Eintritt (Knapp 10 Yuan sind 1 €) und ist damit der teuerste auf der Reise - aber das macht absolut nichts. Leider darf man nicht fotografieren, bzw, man darf auf dem Weg auf den Potala fotografieren, aber dann nicht in den Räumen. Dort, also wenn man in die inneren Räume geht, hat man genau eine Stunde als Gruppe Zeit. Jede Minute Verspätung kostet laut Na Wang 100 Yuan "Strafe".
Beim Eintritt muss man seinen Reisepass vorlegen und das Gepäck wird durchsucht. Man darf wie beim Fliegen keine Flaschen, keinFeuerzeug, kein Taschenmesser etc mit rein nehmen.
Traditionell werden jedes Jahr im Oktober / November die tibetischen Häuser neu gestrichen - auch der Potala. Das wird hier von Freiwilligen erledigt, die sich dadurch einen "Bonus" für ihr irdisches Leben erhoffen.
Die Eintrittskarten bekommt man zwar schon am Kartenschalter weiter unten am Treppenaufgang, aber hier ist erst der eigentliche Eingang ab dem man eine Stunde Zeit hat. Hier hat man auch die Wasserflaschen abgeben müssen, kann aber am rechten Bildrand an den Ständen neues Wasser kaufen.
und wieder draußen. Der Ausgang auf der Rückseite des Potala. Die eine Stunde hat zur Besichtigung gereicht. Na Wang hat uns einiges erzählt und auch die Zeit gut eingeteilt. Ich selbst hätte gar nicht auf die Uhr geachtet.
Hier am Ausgang gibt es die einzigen Authorisierten Potalabücher (neben den Ständen am Eingang) zu kaufen. Ausnahmsweise greife für umgerechnet rund 15 € auch ich zu und kaufe einen schönen kleinen Bildband in den ich dann auch noch den offiziellen Potalastempel gestempelt bekomme.
Für den Mittag habe ich mich mit Maxi und Rudolf zusammen geschlossen. Wir wollen zuerst auf die Post, dann muss ich noch veruchen Geld zu holen und dann wollen wir noch zum 'Norbulingka, dem Sommerpalast des Dalei Lama. Die Post befindet sich gleich beim Potala 50 Meter entfernt. So werde ich die meisten meiner Postkarten los. Leider funktioniert dier Bankomat nicht und auf bei der Bank gegenüber geht es nicht. Also muss Rudolf mich noch etwas "finanzieren" bis ich wieder flüssig bin. Er hat mir schon das Geld für das Buch geliehen.
Mit einem Taxi fahren wir zum Norbulingka. Das sind etwa 8 Kilometer und kostet gerade mal 20 Yuan, also keine 2,50 €. Es fahren jede Menge Taxen herum, aber wie wir auch schon heute morgen erleben mussten ist es gar nicht einfach, eines zu bekommen. Auch die Chinesen fahren gerne Taxi.
Gegenüber vom Eingang zum Palast sehen wir am Eck ein großes Schild "Kaffee". Au Ja, das ist jetzt genau das Richtige. Wir gehen hin, und stehen einem Restaurant. Wir fragen nach dem Kaffee und uns wird bedeutet, dass wir rauß, rechts rum und dann in den ersten STock hoch müssen. Wir suchen, aber können auch keinen Aufgang finden der passt. Auch zwei Leute, die wir fragen können uns nicht helfen. Enttäuscht ziehen wir wieder ab und widmen uns wieder der Besichtigung. Der Eintritt kostet hier 60 Yuan.
Der Palast kann natürlich nicht mit dem Potala mithalten, ist aber an sonsten schon sehenswert und wirkt "gemütlicher" und irgendwie "menschlicher". 'Auf jeden Fall dehnt sich der Park, in dem sich der Tempel befindet derart aus, dass wir froh über die kleine Bimmelbahn sind, die für 10 Yuan pro Person im 10 Minuten Takt durch den Park fahren. Eine nette junge Chinesin erklärt uns das an Eingang und es ist so wenig los, dass wir zu dritt sogar unser eigenes "Bähnle" bekommen, weil der Fahrer beim ersten Gebäude, bei dem wir aussteigen meint, er wartet hier auf uns.
Zum Abendessen waren wir in einem netten kleinen tibetischen Restaurant am Anfang der Fußgängerzone zum Jokhang. Es befindet sich im ersten Stock, ist ziemlich klein und wirkt ein bischen wie ein umfunktioniertes Wohnzimmer. Ich bestelle eine Gemüsenudelsuppe und Hühnchencurry mit Reis. Nach der Suppe habe ich schon genug. Nachdem ich gestern gar nichts gegessen habe, ist der Magen wohl zu klein. Vom Hähnchencurry hat ich zwei Gabeln gegessen, mehr ging nicht. Allerdings hat es mir auch nicht besonders geschmeckt. Es war ziemlich fad und hat nicht viel mit dem zu tun, was ich aus Indien als Curry kenne.
Aufbruch: | 06.10.2012 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 08.11.2012 |
Nepal
Tibet