Nepal - Tibet - Nordindien
07.10. Delhi: 10.10. Weiterreise nach Kathmandu
Der Weckruf kam pünktlich. Ich war gerade vorher aufgewacht. Viel packen musste ich ja nicht. Heute war es im Frühstücksraum richtig voll, was bedeutet, dass ich auf mein Frühstück länger warten muss.
Das Hotel war schon gezahlt - daran hatte ich schon gar nicht mehr gedacht. Das ist doch nett. Ursprünglich hatte ich mir überlegt, mit einem Tucktuck zum Flughafen zu fahren weil das billiger ist. Nachdem ich aber möglichst schnell draußen sein wollte hat mir der Boy an der Rezeption geraten, lieber doch ein Taxi zu nehmen. Erst meinte er, das vom Nachbarn wäre frei, aber das war reserviert. Also musste ich noch einmal etwa 5 Minuten warten. So wie es aussieht, habe ich aber einen guten Fahrer erwischt. Er kommt mit erstaunlich wenig Hupen aus und an den zwei Ampeln, an denen er das Auto abgeschaltet hat, sind wir tatsächlich ziemlich lange gestanden. Obwohl er ziemlich zügig gefahren ist haben wir eine gute Stunde gebraucht. Mit einem Tucktuck wären es wohl 1,5 bis zwei geworden.
Zum Einchecken bin ich von Jet Airways erst einmal von einem Schalter quer durch das Terminal zu einem anderen geschickt worden, dann ging es aber recht schnell. Erstaunt fragte mich die Dame ob das alles an Gepäck sei. Als ich meinte "Wenn meine Koffer heute morgen noch gefunden wird, komme ich noch einmal zu einchecken, aber sie suchen bei Air India schon 4 Tage" schaute sie mich mitleidig an und nickte.
Jetzt machte ich mich auf die Suche nach neuen Informationen zu meinem Koffer. Nur zwei mal bin ich weitergeschickt worden und dann habe ich tatsächlich die Auskunft bekommen, das mein Koffer heute Morgen, mit Flug soundso um 09:00 nach Kathmandu geschickt worden ist. "Prima, ist er am Flughafen bei Lost and Found oder im Hotel?" Darauf gab es wieder keine Anwort. Also meine Mail müssen sie ja gelesen und verarbeitet haben, sonst wäre er nicht nach Kathmandu geschickt worden. Aber ist auch alles berücksichtigt worden?
Der Flug ging super pünktlich, das Wetter war recht schön und nachdem ich ausnahmsweise einen Platz am Fenster hatte konnte ich noch die eine oder andere ganz nette Aufnahme machen. Obwohl der Flug nur etwa 80 Minuten ging gab es ein vollwertiges Mittagessen mit Hähnchen, Reis und Dal, Als Nachtisch eine ganz leckere Mangocreme.
Mein Visum hatte ich ja schon und so ging es relativ flott mit den Einreiseformalitäten. Zielstrebig bin ich zu Lost and Found wo ich erst einmal wieder warten musste. Eine Gruppe junge Nepalesen drängte sich auch noch vor, aber trotzdem bin ich dann gleich drangekommen. Der erste Angestellte reichte mich weiter. Der nächste wollte mich zu Air India schicken, aber dann kam zufällig einer dazu der meinte mein Koffer sei hier. Jetzt musste der nur noch jemanden finden, der einen Schlüssel zu den Rolltoren hat hinter denen er sich befinden sollte. Immer noch hatte ich das ungute Gefühl, dass es sich dann vielleicht um den falschen handelt, aber hurra, es war der richtige. Ich hatte nach vier Tagen endlich mein Gepäck.
Beim Prepaidschalter in der Eingangshalle kaufte ich mir ein Taxiticket zum Thamel Hotel. Die Fahrt ging durch enge verwinkelte Gassen, dass ich mir schon dachte, in was für einem Hotel bin ich da wohl gelandet. Plötzlich wurden die Straßen (Sträßchen) wieder etwas besser und wir kamen an das Thamel Hotel. Erst wollte er mich am Thamel Restaurant absetzten aber ich weigerte mich weil es mir zu klein erschien. Bis der Irrtum aufgeklärt wurde und wir nur kurz um die Ecke mussten.
Im Thamel Hotel war man irritiert, dass ich plötzlich da stand. Es liegt keine Reservierung für mich vor. Das kann nicht sein. Ich habe ja auch schon bezahlt. Sie haben mir ein Zimmer gegeben das zwei Einzelbetten hat und sich genau über dem Eingang befindet. Außerdem ist es stickig und es gibt keine Aircondition. Naja dafür ist es sonst ganz ordentlich sauber. Der Boy , der meinen Koffer heraufgebracht hat, schiebt die beiden Betten zusammen und räumt das Nachttischen um. Das Zimmer kostet hier auch wieder etwa 30 €.
Am Badezimmerspiegel geht nur eine Lampe. Als ich runter gehe, um das zu reklamieren, steht da der Manager oder etwas in der Art. Er erklärt mir wieder, dass kein Zimmer für mich reserviert sei, aber ich habe ja jetzt eines. Unsere Reiseleiterin sei auch heute schon angekommen, und in einem anderen Hotel abgestiegen, weil kein Zimmer mehr frei ist. Ich habe Glück gehabt, dass heute ein Gast vorzeitig abgereist ist. Er ruft bei Frau Wenner, unserer Reiseleiterin an, die mir auch sagt, dass weder Sie noch das nepalesische Reisebüro etwas über meine vorzeitige Anreise weiß. Leider habe ich keine Unterlagen. Nur in der Rechnung ist ein Betrag zusätzlich ausgewiesen, Aber ich nehme ja keine Rechnung mit auf meine Reise. Sie meint, ob wir uns treffen und zusammen Abendessen wollen. Ich sage, dass wir das gerne tun können, aber ich gerne zum Japaner gehen würde bevor die Gruppe kommt. Darauf hin meint sie, dass wir dann vielleicht lieber nur etwas trinken gehen, weil Sie zum essen schon etwas anderes vor hat.
Kurz darauf ist sie da wir unterhalten uns ein wenig und gehen dann zum Pilgrimms Book Shop. Hinter dem tollen Bücherladen gibt es einen richtig nettes aber etwas teures Restaurant. Ich frage, welches Bier sie empfehlen kann, und sie meint, dass "Everest" so ein Bier ist, das jeder mag. Stimmt, ich mag es auch. Normalerweise trinke ich nur helles Hefeweizen. Das kommt mir die leicht süßliche Note entgegen. Während wir uns unterhalten fällt mir ein, dass ich ja doch mit Iris essen gehen kann. Die Gruppe kommt morgen ja erst so spät, dass ich da immer noch zum Japaner gehen kann. Wir verabschieden uns damit Iris noch einige Dinge erledigen kann. Etwa 30 Minuten später treffen wir uns wieder im Thamel und sie zeigt mir ein so typisches winziges Retaurant in dem die Mama kocht. Es ist nicht mehr als eine offene Garage mit ein paar Tischen darin. Etwas durch Regale abgetrennt wohnt die Familie. Spezialität sind bebratene Momos und die sind in der Tat klasse. Iris nimmt vegetarische und ich mit Hühnchen. Zuerst sehen sie etwas trocken aus, wie sie so da liegen. Aber sie sind ganz saftig, fein würzig. Dazu auch noch ausgesprochen günstig.
An der Hotelbar habe ich mir noch ein viel zu teures Bier fürs Zimmer geben lassen. Wobei 400 RS im Hotel auch nicht wirklich teuer sind.
Aufbruch: | 06.10.2012 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 08.11.2012 |
Nepal
Tibet