Bei den Elefanten in Thailand
Elefanten Camp Maetaman: Wochenende in Chiang Mai
Nachdem wir gestern Nachmittag wieder nach Chiang Mai zurueckgebracht wurden, habe ich mich zuerst einmal frisch gemacht, denn es war wieder unheimlich warm auf der Fahrt. Dann ging ich in die Stadt um meine Hemden-Bestellung aufzugeben. Beim 2. Geschaeft wurde ich fuendig, aber der Preis war erstaunlicherweise hoeher als in Bangkok. Der Haendler gab schon etwas mit dem Preis nach, erklaerte aber die gute Qualitaet sei es wert. Also machte er sein Geschaeft und ich kann die Ware am naechsten Freitag abholen. Dann setzte ich mich sofort an den Computer und begann mit dem Reisebericht ueber das Elefanten Camp. Es sind schon einige Seiten geschrieben, aber das Kapitel ist noch nicht vollendet.
Als Renata vom Kinderheim zurueck kam, gab sie mir ein Telefon und wir verabredeten uns nur noch zu einem kurzen Drink. Die Geschichte, die sie aber vom Kinderheim erzaehlte machte mich schon sehr betroffen. Die Kinder dort haben wirklich fast nichts. Einige Kleider, die sie tragen und die sind defekt. Es fehlt hier an Schuhen und T-Shirts, einfach fast an allem. Im Kinderheim sind vor allem Kinder aus den Bergdoerfern, die nur noch einen Elternteil oder gar keine Verwandten mehr haben. Besuch bekommen sie sehr selten und nach Hause koennen sie nur einmal im Jahr um einige Tage dort zu verbringen. Einige Volunteers haben sofort nach Hause geschrieben und um materielle Hilfe gebeten. Ein Koffer voll Kindersachen wuerde schon sehr viel helfen. Wenn eines der Kinder ein Spielzeug bekommt, dann teilt es sich sofort mit den anderen. Sie machen aber trotz allem einen gluecklichen Eindruck.
Am Samstagmorgen bin ich dann frueh losgezogen. Vorher habe ich im Buero noch nach dem Weg zum Busterminal gefragt und Aun sagte mir, es sei nur gerade auf der anderen Seite des Flusses. Ich machte mich also zu Fuss auf den Weg und war beinahe 1 Stunde unterwegs bis ich den Busterminal gefunden hatte. Wenn ich jemanden fragte, sagte jeder etwas anderes, bis ich dann einen Falang (Auslaender) fragte, der mir erklaerte, dass es noch ein ganzes Stueck zu laufen sein. Als ich dort ankam, gab es sogar 3 Terminals. Ich fragte mich zuerst einmal nach dem Schalter nach Chiang Rai durch. Zuerst bin ich auf dem grossen Terminal, wo alle Busse nach Bangkok und in den Sueden abfuhren, gelandet. Es war ein Betrieb beinahe wie auf dem Flughafen.
Endlich fand ich den Schalter der Green Busse. Dieser Schalter und die Abbildungen machten einen sehr guten Eindruck. Sofort ging ich an einen Schalter, wo mich dann die Beamtin darauf aufmerksam machte, dass ich bei der Nummernausgabe einen Zettel ausdrucken soll und mich dann melden, sobald diese Nummer aufgerufen werde. Eine Israelin zeigte mir noch, wo der Automat stand. Ich loeste also die Nummer und wartete geduldig, wie die anderen auch, bis meine Nummer auf der Anzeigetafel erschien. Am Schalter fragte ich nach einem Ticket nach Chiang Rai fuer naechsten Samstag um 9.00 Uhr. Das gewuenschte Ticket kostete fuer 1 Fahrt von 3 Std. mit klimatisierten Bussen ca. SFr.6.--. Das ist wirklich guenstig. Ich moechte mich dann 1-2 Tage in Chiang Rai umsehen und spaeter mit dem Bus nach Chiang Kong reisen, um dort die Grenze zu Laos zu ueberschreiten. Es gibt auch Busse von Chiang Mai nach Chiang Kong, diese Fahrt dauert aber 6-7 Std. und das ist mir einfach zu lange. Dort hin gibt es keine Schnellstrasse, und dabei werden noch verschiedene Haltestellen angefahren. Unter Umstaenden kann die Fahrt auch noch laenger dauern.
Ich habe mich anschliessend noch nach dem Gate nach Chiang Rai umgesehen, damit ich am Samstag bei der Abreise nicht noch lange suchen musste. Also war diese Reise gesichert.
Inzwischen habe ich Hunger verspuert und bin zum Mc. Cormick Hospital zurueck marschiert. Dort habe ich ein grosses Restaurant mit sehr anmaecheligen Sachen gesehen. Leider war in jedem Wock wieder Fleisch. Also fragte ich die Serviererin nach einem Menue ohne Fleisch. Das Maedchen verstand mich leider nicht und rief ihre Mutter. Nach einiger Zeit bekam ich Reis mit etwas Gemuese drin und geschlagenen Eiern. In Thailand gibt es als Fleischersatz jeweils Eier oder Tofu, wie bei uns auch. Gesaettigt machte ich mich also auf den Rueckweg. Ein Taxi zu nehmen lohnte sich nicht, weil ich noch einen Markt an einer Seitenstrasse erblickt hatte. Dort habe ich mich noch eine Weile umgesehen, aber es war nur ein Flohmarkt. Hier konnte man alles haben, von Stossdaempfern fuer das Motorrad und Ventilatoren bis zu Uhren und Handys.
Am Nachmittag hatte ich um 15.00 Uhr einen Termin mit Martin Woodtli vereinbart. Herr Woodtli ist ein Berner, der schon seit 12 Jahren in Chiang Mai lebt. Er hat hier ein Alzheimer Village fuer deutsch sprechende Patienten aufgebaut und besitzt jetzt 6 Haeuser, worin jeweils 2 Patienten mit Ihren Betreuerinnen wohnen. Es begann damit, dass Herr Woodtlis Mutter an Alzheimer erkrankt war und sein Vater gestorben ist. In der Schweiz suchte er nach einem geeigneten Heim, das noch bezahlbar war, wurde aber nicht fuendig. Er ist Sozialarbeiter und hatte einen Auftrag in Chiang Mai. So nahm er seine Mutter kurzerhand mit nach Chiang Mai und hier sorgten dann verschiedene Thai Frauen fuer seine Mutter. Daraus ist dieses Village entstanden. Das heisst: eigentlich sind es 6 verschiedene Haeuser im Dorf verteilt. ZumTeil sind sind gemietet und z.T. hat er sie inzwischen gekauft. Jeder Patient oder Patientin hat 3 Betreuungspersonen. So sind sie rund um die Uhr unter Aufsicht und koennen sich auch dementsprechend frei bewegen. Zum Mittagessen kommen jeweils alle Patienten zusammen und die Koeche bereiten asiatisches, sowie schweizerisches Essen zu. Ich habe 2 Patienten gesehen, die gerade mit Ihren Betreuerinnen im Swimmingpool am baden waren. So koennen sich die Patienten leichter bewegen und das Wasser wirkt gleichzeitig als sanfte Massage fuer Ihre Haut. Das Projekt hat eine grosse Nachfrage, aber Herr Woodtli moechte es nicht vergroessern. Es gibt aber Bestrebungen von anderen Organisationen, die dieses Projet kopieren wollen. Wie es dann schlussendlich heraus kommt, ist eine weitere Frage. Bei Herr Woodtlis Projekt kostet ein Aufenthalt ca. Fr. 3000.-- im Monat. Das ist ein Betrag, den man auch mit einem kleineren Budget bewaeltigen kann. Vor allem werden hier die Patienten nicht wie in der Schweiz mit Medikamenten ruhig gestellt, sonder man steuert ihren Bewegungsdrang mit den Betreuungspersonen. Herr Woodtli hat inzwischen einen kleinen Jungen und fuehlt sich sehr wohl in Chiang Mai. Er ist gerade von einer Reise nach Berlin zurueck gekommen, wo er einen Fernseh Auftritt hatte.
Ziemlich muede bin ich dan in meine Unterkunft zurueck gekehrt, wo ich mich erst einmal erfrischen musste. Kurz darauf kam der Anruf von Renate und wir verabredeten uns anschliessend fuer einen Besuch auf dem Markt. Mit einem Taxidriver handelten wir einen Preis aus und liessen uns dort hin fahren. Wir vereinbarten einen Treffpunkt wo wir uns nach gut einer Stunde wieder einfinden sollten. Dieser Markt war aehnlich wieder der Sonntagsmarkt, es sind dieselben Aussteller und dieselben Kuenstler und Bettler auf der Strasse. Es gab aber bedeutend mehr Schmuck und Silber zu kaufen. Die vereinbarte Zeit hinderte mich aber daran, dass ich den ganzen Weg hin und zurueck ablaufen konnte. Renate, Linda und ich gingen dann in der Nahe unserer Unterkunft etwas trinken und um 21.00 war schon wieder Bettruhe. Renate hatte im Kinderheim waehrend den letzten beiden Tagen Malerarbeiten verrichten muessen, und das war in dieser Hitze sehr muehsam. Gute Nacht!!!
Aufbruch: | 28.10.2012 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 28.11.2012 |
Laos