Bei den Elefanten in Thailand
Luang Prabang: Ein weiterer Tag in Luang Prabang
Am anderen Morgen machte ich den Vorschlag, ein Kaufhaus zu besuchen. Auf der Karte suchte ich den Platz und wir machten uns auf den Weg. Aber an Stelle des Kaufhauses, stand da eine grosse Markthalle, die natürlich wieder voll von Textilien war. Es hatte auch ein Schuhgeschäft und Reisegepäck, aber nichts was uns umgehauen hätte. Auf dem Rückweg kamen wir am Ethno-Museum vorbei, das wir unbedingt besichtigen mussten. In erster Linie schon nur darum, weil es dort drinnen wieder schön kühl war. Wir bekamen eine deutsche Übersetzung damit wir ja alles verstanden, was auf lao und englisch geschrieben stand. Es war sehr interessant zu erfahren, wann und von wo die zahlreichen verschiedenen Völker nach Laos einwanderten. Übrigens blieb Luang Prabang im letzten Indochina Krieg davon verschont, weil ein Militärbefehlshaber hier viele Jahre im Kloster verbrachte und er sein Hauptquartier dort einrichtete. Luang Prabang war auch einmal eine französische Kolonie. Darum sprechen hier noch viele ältere Menschen französisch und überall bekommt man zum Frühstück ein Baguettte. Da Uta ein Morgenmuffel ist, mache ich mich meistens um 7.30 auf, um ein Frühstücksrestaurant zu finden. Hier gibt es sehr viele Restaurants, die bereits in aller Frühe aufmachen, um die zahlreichen Touristen zu verpflegen. Man kann immer zwischen amerikanischen, englischen und Continental Breakfest auswählen. Mein Favorit ist das Continental Breakfest, weil darin frische Früchte angeboten werden.
Gestärkt begebe ich mich dann jeweils wieder auf Umwegen zurück zur Unterkunft. Hier bin ich am Lebensmittelmarkt vorbei gekommen. Da gibt es eine riesige Auswahl an ganz verschiedenen Früchten aber auch jede Art von Gemüse. Hier kaufen vor allem die Einheimischen ein. Dieser Markt ist vom frühen Morgen bis Abends ca. 21.00 Uhr geöffnet.
So wird hier Fleisch angeboten. Auf der Leber haben sich schon Fliegen nieder gelassen. Fleisch auf diese Weise angeboten? Nein Danke! Da vergeht einem der Appetit nach diesem Lebensmittel.
An einem Stand auf dem Lebensmittelmarkt musste ich einfach stehen bleiben und wollte genau wissen, was hier geschieht. Zuerst sah ich grosse Frösche auf dem Tisch liegen, nachher erst bemerkte ich, dass auf einem Haufen am Boden noch mehrere davon lagen. Als die Frau einen aufnahm und ihn auf den Rücken legte, sah ich wie er seine Beine bewegte. Das kann doch nicht wahr sein dachte ich, und schaute zu wie sie dem Frosch bei lebendem Leibe den Bauch aufschnitt. Sie entnahm dem Bauch die Eingeweide und legte das Herz offen hin. Das sollte doch einfach verboten sein. Wer isst denn so etwas.
Es war am Freitag, als diese Frauen unheimlich viel schönes Gemüse rüsteten, kochten und in kleinen Portionen schön herrichteten. Daneben wurde von Männern ein Gefäss hübsch dekoriert. Als ich nach dem Grund fragte, erklärten mir junge Mädchen, dass am Abend eine grosse Hochzeit stattfinden würde und diese Sachen für den Apero vorbereitet werden. Ganz zufällig sind wir am Abend dort vorbei gekommen. Da war bestimmt für ca. 1000 Personen aufgetischt. Die Braut und der Bäutigam waren sehr schön gekleidet und begrüssten die langsam eintreffenden Gäste mit einem Way. Neben ihnen stand der engere Familiekreis. Vor ihnen war ihr Hochzeitsfoto aufgestellt. Wir standen da etwa eine halbe Stunde und bestaunten die hübsch bekleideten Hochzeitsgäste. Es war wie in einer Modeschau und für uns Westler eine Augenweide. Vor allem die Frauen kamen in allen Varianten von Stoffen daher, die uns auch am Nachtmarkt angeboten werden. Diese Stoffe werden von den verkaufenden Frauen und deren Familien in Handarbeit gewebt und dann bestickt.
Unser Kapitän "Sam Ok"
Als ich so gegen 17.00 Uhr am Namkong vorbei spazierte, fragte mich ein Laote, ob ich mit ihm eine Sonnuntergangsfahrt machen möchte. Ich fragte nach dem Preis und er erwiedert, für 150'000 Kip. Als ich ihm sagte, ich möchte gerne meine Freundin mitnehmen, kam er mir sogar noch bis auf 120'000 Kip entgegen. Für diesen Preis kann man wirklich nicht mehr viel sagen. Es war ein herrlicher Abend und eigentlich hatte ich schon Lust dazu, wollte aber gerne mit Uta diese Tour unternehmen. Als ich im Guesthouse ankam, fragte ich sie nach ihrem Programm. Sie war damit einverstanden, und so begaben wir uns wieder ans Ufer des Mekong. Es war wirklich der schönste Abend dieser Woche, das seht ihr ja im Foto. Er nahm uns mit auf ein Slowboot, wo ca. 25 Personen darauf Platz gefunden hätten. Als ich so mit ihm plauderte, erzählte er, dass er schon seit 12 Jahren das Boot seines Vaters steure. Aber es hätte zu viele Boote in Luang Prabang und so gäbe es manchmal Tage, da er gar keine Fahrt unternehmen kann. Darum ist er uns auch so sehr entgegen gekommen. Som Ok ist 37 und hat eine noch sehr junge Frau. Sie ist 25 und sein ältestes Kind ist bereits 11 Jahre alt. Dann hat er noch einen Nachzügler mit 4 Jahren. Das ist für ihn sicher nicht sehr einfach, wenn er Geld verdienen sollte und er dann 1 oder 2 Fahrten den ganzen Tag machen kann. Ich habe ihn gefragt, ob er denn Visitenkarten an seine Gäste abgebe. Aber davon hat er keine Ahnung. Ich habe ihm versprochen, welche am PC zu schreiben, und ihm diese dann auf perforiertem Papier ausgedruck zu senden. Wir haben wieder frisch und fröhlich thai, lao und englisch durcheinander gesprochen. Er meinte, woher ich denn so gut laotisch sprechen gelernt habe. Da musste ich nur lachen, denn das was ich sprechen kann ist wirklich nicht viel, aber ancheinend freuen sich alle darüber. Er hat seine englisch Kenntnisse von den Touristen gelernt. Ende Dezember und im Januar beginnt für ihn auch wieder die Hochsaison, und sein Geldbeutel wird wieder etwas fetter. Es war eine ganz schöne, unterhaltsame Fahrt mit Som Ok. Er wird noch von mir hören.
So ging wieder ein weiter Ferientag zu Ende.
Aufbruch: | 28.10.2012 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 28.11.2012 |
Laos