Teil 2 - Pyrenäen 2012 (Katalonien/Aragon) - Spanien
Infos über Aragon
Aragon (Spanien)
Aragon
Das Gebiet gehörte seit 201 v. Chr. zur römischen Provinz Tarraconensis und wurde um 415 westgotisch. Nach einer kurzen Periode maurischer Herrschaft wurden Teile des Gebietes 812 fränkisch. Aus der spanischen Mark Karls des Großen entwickelte sich die Grafschaft Aragon, als deren erster Graf Aznar genannt wird. Nach Aussterben des Grafengeschlechts kam Aragonien am Anfang des 10. Jahrhunderts an Sancho III., von 970 bis 1035 König von Navarra. Nach dem Tod Sanchos III. erbte 1035 dessen Sohn Ramiro I. Aragonien, das damit zum selbständigen Königreich wurde. Ramiro erweiterte sein Herrschaftsgebiet, das zuvor auf die Jacetania beschränkt war, durch die Erwerbung von Ribagorza und Sobrarbe sowie durch erfolgreiche Kämpfe gegen die Mauren.
Seine Nachfolger Sancho Ramírez (1063-1094) und Peter I. (1094-1104) setzten den Krieg gegen die Mauren mit Erfolg fort. Ein Heer unter Alfons I. (1104-1134) eroberte 1118 Saragossa und erhob es zur Hauptstadt Aragoniens. Das Testament Alfons I., in dem er das Land den geistlichen Ritterorden vermachte, wurde von den Ständen Aragoniens nicht anerkannt. Sein Bruder Ramiro II., der Mönch, der zu diesem Zeitpunkt Bischof von Roda-Barbastro war, wurde 1134 zum König erhoben. Dieser heiratete darauf Inés von Poitou, eine adlige französische Witwe, die am 11. August 1136 eine Tochter, Petronella gebar. 1137 regelte Ramiro II. die Thronfolge dahingehend, dass er Petronella mit dem Grafen Raimund Berengar IV. von Barcelona verlobte (die Ehe wurde erst 1150 geschlossen, als Petronella 14 Jahre alt war). Wenig später wurde Petronella Königin, während Ramón Berenguer IV. als Graf von Barcelona und Prinz von Aragonien regierte, was die Vereinigung Aragoniens mit Katalonien vorbereitete. Ramiro II. zog sich ins Kloster zurück.
Petronellas und Ramón Berenguers Sohn Alfons II. übernahm 1162 als Graf Alfons I. die Herrschaft in Katalonien und nach der Abdankung seiner Mutter 1164 die Königskrone von Aragonien, die daraufhin mit Katalonien vereint blieb. Die so entstandene Staatsgemeinschaft, die neben dem eigentlichen Aragonien auch Katalonien umfasste und sich später auf einen großen Teil des Mittelmeerraumes ausdehnte, ist als Krone Aragon bekannt. Innerhalb dieser Staatsgemeinschaft behielten die einzelnen Teilgebiete - das Königreich Aragonien im engeren Sinne, Katalonien sowie später auch das Königreich Valencia und weitere Gebiete - ihre innere Selbständigkeit, lediglich auf außenpolitischem Gebiet waren sie unter einem gemeinsamen Monarchen vereint.
Die Krone Aragonien wurde so zum zweiten wichtigen christlichen Reich in Spanien neben Kastilien. Peter II. (1196-1213) nahm seine Krone vom Papst zu Lehen. Jakob I. (1213-1276) erließ eine Konstitution für Aragonien und beabsichtigte Teilung des Landes unter seinen Söhnen. Diese kam jedoch nicht zustande, da der älteste Sohn Peter III. (1276-1285) seinem Bruder Jakob II., der die Balearen, Roussillon, Cerdanya etc. bekommen hatte, die Lehnspflichtigkeit aufzwang. Peter III. erwarb 1282 Sizilien, wurde aber infolgedessen in einen Krieg mit Frankreich verwickelt. Als die hierdurch und durch sonstige Fehden hervorgerufene finanzielle Not ihn zur Ausschreibung drückender Steuern bewog, traten die Stände von Aragonien 1283 zusammen, um ihre alten Freiheiten zu verteidigen.
Sie zwangen dem König das Generalprivilegium von Saragossa ab, das, später noch erweitert, die königliche Gewalt deutlich einschränkte. 1285 folgte Peters ältester Sohn Alfons III. (1285-1291) in den spanischen Reichen nach, während der jüngere, Jakob, in Sizilien nachfolgte. Alfons setzte seinen Onkel Jakob II. auf Mallorca ab und geriet mit Kastilien und Frankreich in langwierige kriegerischer Auseinandersetzungen, während der die aragonischen Stände ihre Macht erweitern konnten.
Nach Alfons' kinderlosem Tod folgte ihm sein Bruder Jakob II. (1291-1327), der Sardinien als päpstliches Lehen erwarb und 1319 die Unteilbarkeit des spanischen Reichs festsetzte. Den-noch behielten Aragonien, Katalonien und Valencia eigene Cortes. Auf Jakob II. folgte sein Sohn Alfons IV. (1327-1336), der gegen die Genuesen und mit seinem Schwiegervater Alfons XI. von Kastilien erfolgreich gegen die Mauren kämpfte. Sein Nachfolger Peter IV. (1336-1387) beendete den Krieg mit Genua, der den Handel Aragoniens stark beeinträchtigt hatte. Er vereinigte Mallorca (1344) wieder mit Aragonien, verlor dagegen Sardinien, wo vor allem das Judikat Arborea kämpferischen Widerstand leistete, teilweise. Während seiner Kämpfe mit Kastilien und unzufriedenen Brüdern gewannen die Cortes immer größere Unabhängigkeit. 1348 siegte Peter IV. jedoch bei Épila gegen aufständische Adlige und erreichte damit eine erneute Festigung seiner königlichen Gewalt. Sein Sohn Johann I. (1387-1396) verlor ganz Sardinien an Eleonora di Arborea.
Nach Johanns und seines Bruders Martin I. (1396-1410) kinderlosem Tod entstanden in Aragonien infolge des Auftretens verschiedener Prätendenten heftige Thronstreitigkeiten, aus denen endlich durch den Spruch gemischter Schiedsrichter, dem Kompromiss von Caspe, der Infant Ferdinand von Kastilien, ein Neffe Johanns, als König hervorging, der als Ferdinand I. (1412-16) regierte. Er wirkte eifrig mit zur Beseitigung des großen kirchlichen Schismas. Auf Ferdinand I. folgte sein Sohn Alfons V. (1416-58). Er überließ die Regierung weitgehend seiner Gemahlin María von Kastilien und seinem Bruder Johann, während er selbst Kriege führte. Er vereinigte Neapel und Sizilien mit Aragonien, hinterließ aber nur einen natürlichen, vom Papst legitimierten Sohn, Ferdinand, welcher ihm in Neapel auf den Thron folgte.
Die spanischen Reiche nebst Sardinien und Sizilien und den Balearen erbte Johann II. (1458-1479), sein Bruder, der durch seine Ehefrau Blanca auch König von Navarra war. Johanns Regierung war hart und willkürlich, gegen seine eignen Untertanen erbat er die Hilfe Frankreichs und bezahlte sie durch Abtretung Roussillons und Perpignans. Er starb 1479.
Auf Johann III. folgte 1479 sein Sohn Ferdinand II., seit 1469 Gemahl Isabellas, der Thronerbin von Kastilien, wodurch beide Kronen erstmals in Personalunion vereint waren. Von 1485 bis 1699 wurde Aragón im Namen der spanischen Könige von eigenen Vizekönigen regiert. Es behielt seine alten inneren Institutionen und Freiheiten und verlor diese erst nach der Parteinahme für die österreichischen Habsburger im spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714).
In den Carlistenkriegen des 19. Jahrhunderts zeigten die Aragonier denselben hartnäckigen Mut, den ihre Hauptstadt Saragossa 1808/09 bei der Belagerung durch napoleonische Truppen bewiesen hatte. Während Oberaragonien (in etwa das Gebiet der heutigen Provinz Huesca) entschieden der Königin Maria Christina von Sizilien anhing, hielt Niederaragonien (in etwa die heutige Provinz Teruel) zum Prätendenten Don Carlos.
Im spanischen Bürgerkrieg war vor allem das südliche Aragonien Schauplatz erbitterter Kämpfe, von denen die Schlacht von Belchite in Folge einer republikanischen Offensive auf Saragossa im September und Oktober 1937 und die Schlacht von Teruel zwischen Dezember 1937 und Februar 1938 die bekanntesten sind. Am 10. August 1982 unterzeichneten König Juan Carlos I. und Ministerpräsident Leopoldo Calvo-Sotelo das Gesetz, das die spanischen Cortes Generales verabschiedet hatten und in dem das Autonomiestatut für Aragonien enthalten war. Quelle: Wikipedia etc.
Aufbruch: | 02.09.2012 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 13.10.2012 |
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