Japan und Südkorea 2013
Auf geht´s ins Land der aufgehenden Sonne
KOHLE !!! Meine Reisekasse in Yen, Won, USD und EUR und hinzu kommt noch Plastikgeld von Visa, Mastercard, Maestro und American Express
Auf keiner meiner vielen Reisen habe ich jemals derartig viel Bargeld mit mir herumgeschleppt und ich tue es auch nur äußerst ungern, aber Japan ist Bargeldland und sowohl in Japan als auch in Südkorea sollen Kredit- und EC-Karten aus dem nicht-asiatisch-pazifischen Raum nur eingeschränkt an Geldautomaten einsetzbar sein. Außerdem gibt es seit April 2013 das Problem, dass bestimmte Karten (Maestro und Mastercard) selbst dort nicht mehr funktionieren, wo sie es bis dahin immer taten (japanische Post, 7-eleven-store´s). Ob das tatsächlich immer noch so ist, ist praktisch nicht herausfindbar, alle Angaben dazu im Netz sind widersprüchlich. Daher das ganze Bargeld.
Ein letztes Wochenende zuhause bei tropischen Temperaturen. Die Luft steht, es ist extrem schwül, aber morgen muss ich trotzdem zum Friseur. Ich habe graue Haare entdeckt in meinem Schopf und das geht gar nicht ! Also sehe ich zu, dass ich morgen früh erblonde.
Schock in der Morgenstunde: Die Rader Hochbrücke, das Nadelöhr der A 7 über den Nord-Ostsee-Kanal bei Rendsburg ist seit gestern Abend für LKW gesperrt und für PKW nur noch einspurig befahrbar. Grund: Die Brücke ist marode ! Ach, und das merkt man spontan erst jetzt und zur Hauptferienzeit ? Unfassbar. Konsequenz: Alle LKW müssen ewig lange Umwege über die Dörfer in der Pampa nehmen (die Dorfbewohner werden sich freuen...) und in beiden Richtungen rundum die Brücke staut sich alles extrem. Während des ganzen Tages verfolge ich die Staumeldungen, bis zu 23 KM Stau aus Richtung Süden und bis zu 15 KM aus Richtung Norden und das an einem Samstag. Wie soll es Montag früh bei Berufsverkehr werden ??? Ein Risiko, das ich nicht eingehen werde. Also, Planänderung: Ich fahre Sonntag (morgen) Abend schon los nach Hamburg, habe mir soeben ein Zimmer im Hamburger Radisson Blu Airport Hotel gebucht und werde so den Stress vermeiden, Montag früh unter Zeitdruck womöglich im Stau zu stehen. Kostet mich spontan ungeplante 129 EUR extra, aber ich hätte es auch billiger haben können. Allerdings wenn schon Übernachtung in Hamburg, dann auch im Radisson Blu !
Am 29.07.2013 fliegt mich Finnair erstmal bequem mit einer Embraer 190 nach Helsinki und von dort geht es nach knapp einer Stunde Aufenthalt weiter in einem A 340 in 9 Stunden 40 Minuten nach Tokio Narita. Auch der Langstreckenflug ist bequem, weil ich einen super Sitzplatz mit recht viel Beinfreiheit habe, zwar nicht am Notausgang, aber direkt hinter den mittleren Kabinen-Toiletten. Außerdem ist der Flug schön ruhig und ich kann zumindest dösen, wenn auch nicht richtig schlafen.
30.07.2013: Ankunft in Tokio. Alles geht ratzfatz, Passkontrolle ist superschnell erledigt und mein Gepäck ganz schnell da. Zu verzollen habe ich nichts, also kann ich direkt an den Schalter für die Airport Limousine Busse und tausche dort meinen voucher in das Ticket, werde instruiert, wo ich hin muss. Mich giert es natürlich erstmal nach einer Zigarette und da erlebe ich eine Überraschung: Rauchen im Freien einfach so vor der Flughafentür ist nicht gestattet. Es gibt dafür Raucherkabinen. OK, meinetwegen auch so. Keine 10 Minuten später sitze ich im Bus, der mich nach 90 Minuten Fahrt direkt vor der Hoteltür des Shinjuku Washington Hotels ablädt. Blöd ist, dass das Einchecken erst ab 14.00 Uhr möglich ist, so muss ich 2 Stunden totschlagen. Aber mein Gepäck kann ich im Hotel deponieren und einen ersten Erkundungsrundgang ums Hotel herum machen, um zu sehen, wo ich nun eigentlich genau abgeblieben bin. 5 Gehminuten von Shinjuku Bahnhof entfernt und direkt gegenüber der beiden Rathaustürme von Tokio.
Am heutigen Tage passiert nicht mehr viel bei mir - ich bin todmüde. Ich wandere nur noch zum Bahnhof, tausche meinen voucher in den JR railpass und lasse ihn für ab 05.08.2013 aktivieren. An dieser Stelle sei gesagt: Der JR railpass ist eine ganz feine Sache und ein Mega-Schnäppchen gegenüber der Alternative, für jede JR-Bahnfahrt in Japan vor Ort ein Ticket kaufen zu müssen. Er ist nur außerhalb Japans erhältlich, kostet - wie in meinem Fall z.B. - 283 EUR für 7 Tage Gültigkeit und man kann ab dem Aktivierungstag alle JR Züge benutzen, wie man lustig ist, mit einer Ausnahme: Der Nozomi Shinkansen ist tabu. Das ist der Super-Express-Zug, der nur an ganz wenigen Bahnhöfen hält. Das ist aber kein großer Nachteil.
Zu essen und zu trinken für den Rest des Tages habe ich im Family mart besorgt, der sich im Erdgeschoss meines Hotels befindet: Sandwich, Joghurt, Banane, Wasser, O-Saft und fertig. Ende im Gelände für heute, ich kann nicht mehr.
Japanische Hotelzimmer sind oft sehr klein. Platz ist ein Luxus-Gut in Japan. Hotelbäder sind meistens ins Zimmer integrierte Kunststoff-Nasszellen. Aber sie verfügen i.d.R. über die typisch japanischen high-tech-Toiletten, die erkundet werden wollen ! Es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausführungen und mit den dollsten Funktionen. Meist haben sie - so wie diese - eine Bedienungsleiste rechts des Sitzes. Manchmal aber auch eine Fernbedienung an der Wand. Die Instruktionen sind auch auf englisch angezeigt. Sie haben eine Bidet- und eine Waschfunktion, wobei Sprühintensität und Wassertemperatur regelbar sind. Einige klappen den Deckel bei Öffnen der Badezimmertür automatisch auf, der Sitz ist manchmal beheizbar und ich habe auch Varianten gefunden, die das Spülgeräusch variabel gestaltbar machen oder gar welche, die jedwedes Toilettenbenutzgeräusch musikalisch übertünchen können, zum Wohle der eventuellen Zimmermitbewohner... Unglaublich ! Sie heissen auch nicht toilets, sondern washlets. Nichtsdestotrotz wird man in öffentlichen Klo´s auch die klassischen asiatischen low-tech-Hocktoiletten vorfinden. Soviel dazu.
Kissen in japanischen Hotels sind manchmal auch recht seltsam: Hier im Shinjuku Washington Hotel hatte ich kein klassisches Daunen-Kissen, sondern ein Kirschkernkissen. Macht das Schlafen zu einer knisternden Angelegenheit, aber ist bestimmt gesund... Und wo sollen sie denn auch hin mit den ganzen Kirschkernen angesichts der Millionen Kirschbäume, die in Japan so rumstehen ???
Aufbruch: | 29.07.2013 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 16.08.2013 |
Südkorea