Kaninchen, Krätze, Kartoffeln: Kroatiens Landleben
Der Tunnel am Ende des Lichts
Der Sonntagsausflug führt uns ins Künstlerdorf Groznjan. Allein schon der Friedhof ist sehenswert: Zwischen einer Doppelreihe uralter Zypressen wechseln sich imposante Familiengrüfte mit winzigen, vernachlässigten Gräblein ab, um die ich mich am liebsten ein wenig kümmern würde. In einer der unzähligen Galerien (hier wird deutlich ernsthafter gekünstlert als in Motovun oder Rovinj, und die Preise sind höher) treffen wir einen Künstler, der einige Jahre in Mannheim gelebt hat. Wir belästern überkandidelte Einrichtungen wie die kürzlich eröffnete Energy-Bar, deren Einrichtung allerdings umwerfend ist. Er schiebt mir einen Löffel Trüffelpaste in den Mund (köstlichst), aber ich beschließe, meine Mitbringsel im Super Konzum in der "istrischen Ecke" zu kaufen.
Auf der Rückfahrt durch eine der schönsten istrischen Landschaften parken wir an einer Straßenkreuzung und haben das Glück, auf die Parenzana zu treffen. Das ist eine stillgelegte Bahnstrecke, die inzwischen für Wanderer und Radler freigegeben ist. Gleich am Anfang tauchen wir aus 39 Grad in der Sonne in die 178 Meter lange Kühle des Kalcini-Tunnels ein. Er wurde sogar zeitweilig zur Champignonzucht genutzt.
Am Abend haben sich die Kaninchen beruhigt, Tonci leckt ihr zärtlich über die Nase, und Ljuba und ich beschließen, sie bis zu Toncis Abfahrt zusammen zu lassen. Es folgen wohl die schönsten zwei Tage ihres Lebens ...
Aufbruch: | 01.07.2013 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 17.07.2013 |
Deutschland