Krakau - das polnische Rom
Nowa Huta
Vom Bahnhofsplatz fährt die Tram der Linie 4 nach Osten - dank der gps-fähigen Karte des MM-Führers können wir die Fahrt nach Nowa Huta (Tour 13 - 'sozialistische Relikte') verfolgen und wissen, wo wir aussteigen müssen.
Wir hatten uns u.a. wegen einer Holzkirche in diesem Vorort zu dem Ausflug entscheiden. Außerdem ist es auch interessant, die sozialistische Architektur in Polen in Augenschein zu nehmen.
Die Fahrt führt durch moderne 'neue' Wohngebiete mit z.T. burgartigen Wohnkomplexen (und auch hier der bekannte Discounter) zu einem großzügig angelegten Platz, von dem
der Hauptplatz - Plac Centralny- Schnittpunkt von 5 großen Straßen mit sozialitischen Pracht-Wohnbauten (heute in tristem Grau)
Pomnik Solidarnosci - Denkmal an die bekannte Gewerkschaft Solidarnosz - am Plac Centralny
Da wir ja unser Hauptaugenmerk auf die Holzkirche legen wollten, müssen wir die aleja Jana Pawla II noch etwa 1 km weiter nach osten laufen. Vorbei an Wohnblocks, die trotz ihrer Uniformität noch einen gewissen Schmuck in Form von Säulen und abgesetzten Lisenen haben.
Die Pfarrkirche St. Bartholomäus entstand 1466 auf Initiative des Abtes der örtlichen Zisterzienser Piotr Hirszberg aus Biecz. Es ist die zweite Kirche, die an dieser Stelle gebaut wurde. Der Erbauer war der königliche Zimmermann Maciej Maczka. 1740 wurden die Seitenkapellen und die Sakristei mit der Schatzkammer angebaut.
Die Kirche ist dreischiffig, das schmalere Presbyterium ist dreiseitig abgeschlossen. An das Schiff schließen sich zwei spätgotsiche Kapellen ab. Im Inneren befindet sich ein reih dekoriertes Portal mit spitzbogigem Abschluß. Die Rokoko-Malerien enststanden um 1766.
Wir wundern uns über die vielen parkenden Autos! Aber da heute Mariä Himmelfahrt (15.08) ist, stellen wir fest als wir die Straße überqueren, dass in der von Papst Johannes Paul II. zur Basilika erhobenen Heiligkreuzkirche ein stark besuchtes Hochamt im Gange ist.
Die Kirche gehört zum 1222 gegründeten Kloster von Mogila.
Nach Ende des Hochamtes, das auch viele Gläubige andächtig vor der Kirche verfolgen, können wir die Reste der 1506 gemalten Fresken und die rund 400 Jahre später ergänzten grünn, blau und gold domierten Polychromien im Inneren bewundern.
Inzwischen ist es fortgeschrittener Nachmittag und der Hunger macht sich bemerkbar - der Duft einer Bäckerei zieht uns an. Für einen Euro erstehen wir zwei Stück frischen Pflaumen-Blechkuchen, den wir stehenden Fußes zu uns nehmen.
Den Rückweg machen wir dann wieder durch den von Wohnblocks der 50er und 60er Jahre dominierten Teil des für die Arbeiter des Stahlwerkes 'Neue Hütte' geschaffenen Stadteils.
Auf dem Weg zu einer Trambahn-Haltestelle gelangen wir zu einem Platz mit einem weiteren Solidarnosc-Denkmal.
Auf dem für Militärparaden gedachten Platz wurde von 1988 bis 1994 auf Wunsch der Bewohner Nowa Hutas eine moderne Kirche mit imposantem Glasdach errichtet.
Dann geht es zurück in die Altstadt Krakaus.
Aufbruch: | 14.08.2013 |
Dauer: | 6 Tage |
Heimkehr: | 19.08.2013 |