1 Monat - Thailand und Kambodscha - Level: Senior

Eigentlich war für heute ausschlafen angesagt. Aber irgendwie treffen wir uns dann doch alle gleichzeitig zum Frühstück. Der Rhythmus ist schon im Körper gespeichert. Annemarie und Peter möchten den Tag nutzen, um am Pool zu entspannen. Ich hänge mich an Jan und Dani und zusammen mieten wir uns ein offenes Taxi, Songtheaw genannt und fahren zum Wat Phrathat Doi Sothep, das auf einem Berg oberhalb von Chiang Mai liegt. Wieder steile und scharfe Kurven und die Fahrbahnmarkierungen werden von einigen Fahrern bestenfalls als Vorschlag interpretiert. Oben angekommen, verspricht der Fahrer auf uns zu warten. Wie sollen wir ihn unter all den vielen roten Taxis wieder finden? Dani meint, wir brauchen uns keine Sorgen zu machen, da er den mühsam ausgehandelten Fahrpreis von uns noch nicht erhalten hat, wird er uns schon finden. Wir müssen einen steilen Weg, der von vielen Händlern gesäumt wird, hoch gehen, um dann vor einer noch steileren und höheren Treppe zu stehen, die zum eigentlichen Wat führt. Der Eintritt kostet 30 Baht, also nicht einmal einen Euro. Für Thai ist der Eintritt frei. Nachdem wir unsere Eintrittskarten erworben haben, haben wir uns auch schon wieder etwas vom Treppensteigen erholt. Das Wat ist wieder sehr schön, überall Gold und funkelnde Spiegelmosaike, Buddha Figuren in allen Größen und Körperhaltungen. In einem der Tempel sind die Mönche gerade dabei, die Gläubigen zu segnen. Der eine Mönch bedeutet uns mit einer Handbewegung, uns dazu zu knien. Dann spricht er Gebetsworte in verschiedenen Sprachen und bespritzt uns dabei mit Wasser. Ich verstehe nur, wir sollen glücklich sein und das Glück soll uns überall hin begleiten. Na, da kann morgen mit unserem Flug nach Bangkok ja eigentlich nichts mehr schief gehen.

Der Fahrer fischt uns tatsächlich aus dem Meer von Touristen heraus und zurück geht die Fahrt in die Stadt. In einem kleinen Restaurant treffen wir auf die beiden Kochlehrlinge aus München. Sie sind gerade erst in Chiang Mai angekommen und wollen die Stadt nun erkunden.
Im Hotel finden wir Peter und Annemarie am Pool und gesellen uns eine Weile zu Ihnen. Dann machen wir uns auf den Weg zur Fußmassage - nur die Senioren. Die Jüngeren schwärmen wieder aus in die Stadt. Gerade als wir mit unserer wohltuenden Massage fertig sind, erzählen uns Dani und Jan, dass der große Festumzug erst heute ist. Also marschieren wir wieder in die Stadt in Richtung Fluss. Die großen Festwagen formieren sich bereits und die in hübschen Kostümen gewandeten Darsteller posieren schon einmal für ein oder mehrere Fotos. Wir suchen nach freien Plätzen in einem der vielen Straßenrestaurants, von denen wir die Parade sehen können. Endlich werden wir in einem winzig kleinen indischen Restaurant fündig. Das sehr schmackhafte Essen wird zeitgleich mit dem Beginn des Festumzuges serviert. Aber der Festumzug ist sehr, sehr lang und hat viele wundervoll geschmückte Festwagen, so dass wir Essen und Zuschauen gut austarieren können. Der Festzug nimmt kein Ende. Hinter jedem Festwagen wird ein eigenes kleines "Kraftwerk" gezogen für die Beleuchtung und den irren Sound: Loy, loy, loy Krathong schallt es aus allen Lautsprechern. Wir marschieren schon mal in Richtung Hotel, immer dem Festumzug entgegen, damit uns nichts entgeht. Aber plötzlich beginnt es zu regnen, erst einige große Tropfen, dann ein richtiger Tropenguss. Uns tun die Darsteller auf den Festwagen und im "Fussvolk" des Umzuges leid. Sie marschieren tapfer lächelnd weiter, während wir eilig unserem Hotel zustreben. Und welch ein Glück! Kaum sind wir im Hotel, bricht draußen ein Gewitter los. Wir bedauern die armem Organisatoren und Darsteller des wirklich prächtigen Festumzuges noch mehr. All die Mühe und Vorbereitungen werden nun vom Regen fort gespült. Innerhalb kürzester Zeit steht die Straße vor unserem Hotel unter Wasser. Der Donner hat aber keine Chance, gegen die vielen Knaller und Böller der Thai, die so ihr Lichterfest feiern, anzukommen.
Die Koffer sind gepackt, denn morgen müssen wir sehr früh aufstehen, weil unser Flug nach Bangkok bereits um 7.00 Uhr startet. Und im Fernsehen zeigen sie gerade Bilder vom Absturz eines Flugzeuges in Kasachstan...

leider sind die Bilder vom grossen Festumzug auf der anderen Kamera und der Memorycard passt nicht ins Surface...