1 Monat - Thailand und Kambodscha - Level: Senior
Urlaubsende
06. November 2013 - Abschied von Koh Chang
Pünktlich, sogar überpünktlich steht unser Mini-Van für uns bereit. Die Koffer werden von den Resort-Angestellten verladen. Wir stehen daneben und sind ein wenig traurig, dass wir uns nun von diesem netten Hotel, dem schönen Strand und Pool verabschieden müssen. "Till the next year" rufen uns die freundlichen jungen Frauen und Männer vom Resort zu. "Maybe" antworten wir. Aber eigentlich sind wir überzeugt, dass wir den langen Anreiseweg nicht gleich im nächsten Jahr wieder auf uns nehmen werden. Auch Dani und Jan, die nun ein paar Jahre hintereinander Thailand auf ihrer Reiseroute hatten, überlegen, im nächsten Jahr eine andere Gegend dieser Erde zu erkunden. Dann geht unsere Fahrt nach Bangkok los. Auf dem Weg durch den Dschungel zur Hauptstraße sitzt eine ganze Horde Affen mitten auf der Straße: große, kleine und ganz, ganz kleine Affen. Als wären sie zu unserem Abschied gekommen, denn Peter hatte sich schon von Anfang an gewünscht, ein paar Äffchen zu sehen. Auch unser Fahrer freut sich über die Monkeys. Die Straße zur Fähre gleicht wieder einer Achterbahn. Enge Kurven, steile Anstiege und Abfahrten - da ist es sicherer einen Reisekaugummi einzuwerfen. Der kann dann auf der Fähre rüber auf das Festland gleich weiterwirken. Unser Fahrer hat es scheinbar sehr eilig, denn er fährt wie eine "besengte Sau". Die Reifen quietschen und an besonders steilen Anstiegen qualmt es manchmal, wenn die Räder durchdrehen. Auf der Straße nach Bangkok kommen wir an Dörfern, kleinen Städten, Zuckerrohrfeldern und Kautschukplantagen vorbei. Sechs Stunden haben wir freie Fahrt, dann erreichen wir den Stadtrand von Bangkok. In der Nähe des Flughafens beginnt der Verkehr zähflüssig zu werden und dann sitzen wir fest. Acht-spurige Straßen in eine und acht-spurige Straßen in die andere Richtung und über und unter uns ebenfalls noch Straßen, aber der Verkehr steht. Vielleicht will irgendein "hohes Tier" zum Airport und die Straßen wurden dafür abgesperrt? Wir wissen es nicht und können es auch nicht in Erfahrung bringen. Es ist schon stockdunkel, als wir endlich in die Stadt mit ihrem Großstadtdschungel fahren. Riesige Hochhäuser, dazwischen kleine, alte Häuschen oder Reale mit dichtem Pflanzenbewuchs, wuselnder Verkehr durch Autos und Hochbahnen. Blendende Reklame an den Hochhäusern, Filme, die eine ganze Hausfront einnehmen - vor meinen Auge blinkt und flackert es. Dann haben wir unser Hotel, das Princess Pathuwan, erreicht. Da keine Zimmer mehr frei waren, hatte Dani drei Suiten für uns gebucht. Die Hotelboys laden unser Gepäck aus dem Mini-Van und während Dani unseren Transfer beim Fahrer bezahlt, fahren wir von der riesigen Hotelhalle mit der Rolltreppe in den ersten Stock, wo wir von freundlichen jungen Thailänderinnen in Empfang genommen werden. Die üblichen Eincheckformalitäten sind schnell erledigt und dann geht es mit dem Fahrstuhl in den 14. Stock, wo wir unsere Suiten finden. 60 qm groß, Wohnzimmer mit Büro, Schlafzimmer, Ankleidezimmer und riesiges Bad - und alles mit Spiegel-Schiebetüren voneinander getrennt. Peter schmunzelt beim Anblick des Fernsehers im Wohnzimmer und meint, ich könnte nun gar nicht vom Bett aus fernsehen. Aber denkst du! Im Schlafzimmer gibt es natürlich noch einen Fernseher.
Wir halten uns aber nicht allzu lange auf, denn wir sind mal wieder sehr müde und müssen vor dem Schlaf noch zu Abend essen. Die Restaurants im Hotel sind sehr teuer, aber Dani hatte dieses Hotel auch deswegen ausgewählt, weil es einen direkten Zugang zur MBK-Shopping Mall hat. Das ist ein riesiges Einkaufszentrum, das auf einer Grundfläche von über 80.000 qm in sieben Etagen viele kleine Shops und auch einige Restaurants beherbergt. Wir essen also für erschwingliche Preise fürstlich zu Abend. Peter ist von all der Vielfalt regelrecht erschlagen. Er möchte auf seinem Zimmer bleiben, während wir anderen die verbleibenden zwei Stunden bis zur Schließung der Shopping Mall um 22.00 Uhr für einen ersten Erkundungsrundgang nutzen möchten. Einkaufen werden wir erst morgen, sind wir uns einig. Wir bringen also Peter in unsere Suite, denn er befürchtet, sich allein zu verlaufen. Und dann marschieren wir anderen gemeinsam durch die sechs Etagen und lassen die vielen Eindrücke und die bunten Angebote auf uns wirken. Es fällt ganz schön schwer, nicht gleich heute bei einigen der günstigen Angebote zuzuschlagen. Aber Dani und Jan sagen, die gleichen Waren würden in den verschiedenen Shops zu unterschiedlichen Preisen angeboten und außerdem müsste man sowieso alle Preise verhandeln. Manchmal spart man bis zu 50 %!
Also gehen wir kurz vor der Schließzeit wieder rüber in unser Hotel und verabreden uns für morgen früh um 8.00 Uhr zum Frühstück, bevor wir in die weichen und gemütlichen Betten sinken.
07. November 2013 - letzter Tag in Thailand
Schon um 7.00 Uhr klingeln Dani und Jan an unserer Tür. Sie wollen runter in den 8. Stock zum Pool und ein erstes Bad nehmen. Aber wir sind gerade erst aufgewacht und nicht so schnell startklar. Also gehen sie allein. Um 8.00 fahren wir alle gemeinsam mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoss, wo das Frühstück auf uns wartet. Wir können wählen, was das Herz oder besser der Appetit begehrt. Schade, dass man immer schon so schnell satt ist...
Peter hat beschlossen, nicht mit in das Einkaufscenter zu kommen. Er wird lieber an den Pool gehen, wenn er ihn denn findet, meint er. Dani hat inzwischen in Erfahrung gebracht, dass die Shopping Mall erst um 10.00 Uhr öffnet. Da haben wir noch fast eine Stunde Zeit. Wir bringen Peter an den Pool und besichtigen die auf der gleichen Etage befindlichen Freiflächen und Sportanlagen: Jogging-Pfad, Tennis- und Squash-Plätze, Basketball-Felder und Fitness-Center. Man könnte glatt vergessen, dass wir immer noch in oder besser auf einem Hotel sind. Dann fahren wir runter und umrunden das Hotel auf der Straße, bis zum Außeneingang der Shopping Mall. Hier warten schon Touristen und Einheimische darauf, dass sich die Türen endlich öffnen. Dann ist es soweit und wir treiben inmitten der vielen Leute hinein. Wir haben beschlossen, dass Dani und Jan für sich gehen, und Annemarie und ich zusammen bleiben. Wir haben uns im Kopf eine "Liste" erstellt, was wir gern kaufen möchten, und wie viel Geld wir dafür ausgeben wollen. Als erstes steuern wir einen Koffer- und Taschenstand an. Annemarie findet einen feschen "Rucksack" der auch als Koffer auf Rädern gezogen werden kann. Aber wir werden über den Preis nicht einig. Wir werden weitersuchen, aber uns diesen Shop und seinen Standort in der zweiten Etage merken. Wir kaufen schließlich verschiedene Schals aus reiner Thai-Seide und "echtem Kaschmir" und Pluderhosen in bunten Farben in den verschiedenen Shops zu verschiedenen Preisen und fühlen uns schon als richtige "Handelsleute". Manchmal müssen wir aber über uns selber den Kopf schütteln, nämlich wenn wir bemerken, dass wir gerade ein Stück um 10 oder 20 Baht runter handeln wollen: das sind 25 oder 50 Cent. Haben wir das wirklich nötig, oder geht es nur um das Handeln an sich? Noch Stunden später klingen mir die Ohren von den werbenden Stimmen der Verkäufer: "Madame, good price, good for you and good for me. I give you discount, but more - no! Luck for you and luck for me!". Und wenn wir etwas gekauft haben, strahlen die Gesichter und es echot noch lange: kopenkah, was Danke heißt!
Um 14.00 Uhr müssen wir aus unseren Suiten ausziehen. Also gehen wir um 13.00 Uhr zurück in das Hotel. Unsere Einkäufe müssen noch Platz im Koffer finden. Annemarie hat es leicht, sie hat dann doch noch diesen Koffer-Rucksack gekauft. Nun tatsächlich zum halben Preis. Unser Gepäck wird vom Hotelpersonal für uns verstaut, bis wir um 16.00 Uhr abgeholt werden. Diese Zeit nutzen wir, um noch einmal ein echtes thailändischen Essen zu genießen.
Dann steht unser Limousinen-Service vor der Tür, die Koffer werden verladen und unser Van schlängelt sich durch den dichten Verkehr von Bangkok in Richtung Suvinabhumi-Airport. Die Proteste, wegen denen wir unseren Bangkok-Aufenthalt verkürzt und dann auf das teurere Hotel ausgewichen waren, haben eine Pause eingelegt... alles ist friedlich und wir haben nichts von Protestlern gesehen.
Auf dem Airport verläuft auch alles reibungslos und "nur wegen Danis Flugangst" genehmigen wir uns einige Gläschen Wein vor dem Start. Pünktlich rollt unsere Boing 777 in Richtung Start los, dann stoppt sie und es geht für einige Zeit nicht weiter. Schließlich meldet sich der Kapitän per Funk. Das Bugrad unserer Maschine ist in einer Art Schlagloch stecken geblieben, und wir kommen nicht aus eigener Kraft da raus, weil er nicht so viel Schub geben darf, wie nötig wäre. Es stehen hinter unserem Flieger weitere Flugzeuge, die durch den Schub beschädigt werden könnten. Wir brauchen also eine Zugmaschine, die uns wieder in Schwung bringt. Das wäre auf diesem Airport schon öfter passiert und kein Grund zur Sorge. Mit leichter Verspätung heben wir ab und durch das Fenster sehen wir die Lichter des großen Molochs Bangkok kleiner werden und schließlich verschwinden. Auf dem 5.494 km langem Flug nach Doha, gibt es einmal "nennenswerte" Turbulenzen, während deren sich auch die Cabin Crew auf ihren Sitzen anschnallen muss. Peter und Jan haben diesen"spannenden" Teil verschlafen. In Doha gibt es einen Zwischenstopp mit kurzem Aufenthalt. Für den Flug nach Frankfurt steigen wir in den neuen Dreamliner von Boing. Musste der nicht wegen technischer Probleme schon mehrmals notlanden? Aber Qatar-Airways ist eine gute Fluggesellschaft. Die lassen ganz bestimmt nur sichere Flugzeuge starten. Und natürlich landen wir 4.731 km später sicher in Frankfurt. Es ist früh am Morgen. Unser Zug nach Hamburg geht früher als der Anschlussflug von Annemarie nach Berlin. Also Verabschiedungszeremonie, die nach unserer großen, langen Reise nun irgendwie plötzlich und schnell beendet scheint. Jeder strebt seinem nächsten Ziel zu.
Wie jedes Jahr hat die Deutsche Bahn auch dieses Mal eine Überraschung für unsere Heimreise: unser ICE fährt bis Hamburg, dort haben wir eine Stunde und 30 Minuten Aufenthalt, denn auf der Strecke nach Rostock wird gebaut , weshalb der IC nicht fährt und es für uns nur mit dem Regionalzug nach Schwerin weiter geht und von dort mit Schienenersatzverkehr nach Rostock. So kommen wir statt 16.00 Uhr in Ribnitz erst um 18.00 Uhr in Rostock an. Und während wir von hier mit dem Auto von Schwägerin Jutta abgeholt werden, zeigt mein Handy schon die erste Mail von Annemarie an, die inzwischen längst zu Hause angekommen ist und mit ihrer Familie bei Eisbein und Sauerkraut zusammen sitzt.
Vier Wochen Urlaub, in denen wir mehr als 22.000 km Flugstrecke zurück gelegt haben, diverse Transfers im Mini-Van, Schnellfähre und Speedboot hinter uns brachten, in 9 verschiedenen Hotels wohnten und die Koffer aus- und eingepackt haben und unvergessliche Eindrücke und Erlebnisse gewonnen haben, liegen hinter uns. Es ist nur fair, wenn ich die Gelegenheit nutze und auch auf diesem Weg ein großes Dankeschön an Dani und Jan sage. Sie haben diesen Urlaub wunderbar für uns geplant und organisiert! Sie haben für uns Senioren auf einige eigene Abenteuer verzichtet und uns damit einen großen Traum erfüllt! Danke Euch beiden, diese Reise wird uns unvergesslich bleiben - es sei denn, dass irgend so ein Alzheimer an unsere Türen klopft...
Aufbruch: | 07.11.2013 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 08.12.2013 |
Katar
Kambodscha