Crazy India, everything is possible
Cochin
Die letzten vier Tage waren wir in Cochin, das ist die Hauptstadt von Kerala. Wie alle Staedte in Indien war das eine Grossstadt doch mit der Besonderheit, dass sie in drei Teile geteilt ist und man nur mit der Faehre vom einen Teil in den anderen gelangt. Wir hatten unser Zimmer in Ernakulum, das ist der lebhafteste Stadteil wo das indische Leben pulsiert mit zig Geschaeften, Banken, Restaurants usw. Unser Hotel lag genau an der Faehranlegestelle und so sind wir jeden Abend nach Fort Cochin ruebergefahren. Dort ist die Zeit vor hundert Jahren stehengeblieben.
Wunderschoene alte portugisische Handelshaeuser und an der malerischen Kueste steht ein chinesisches Fischernetz neben dem anderen. Diese Netzte sind quadratisch und mit einer komplizierten Holzkonstruktion befestigt und koennen so immer ins Meer getaucht werden um Fische zu fangen, direkt an die Fischernetze schliessen sich die Strandkneipen an wo man sich den dort gefangen Fisch direkt lecker zubereiten lassen kann. Es war herrlich sich den Sonnenuntergang vor dieser Kulisse anzusehen und sich dann barfuss am Strand beispielsweise einen Barakuda zubereiten zu lassen (grins mittlerweile haben wir mitbekommen wie kalt es daheim ist). In Cochin wollten wir uns dann auch noch etwas Kultur goennen und haben uns ein Ticket gekauft fuer so eine suedindiesche "Tempeltanz Schauspiel" Auffuehrung, Katakali nennt man diese Kunst. Allein das Schminken der Gesichter der Darsteller dauert schon um die zwei Stunden und ehrlich gesagt...mir hatte es dann nach einer halben Stunde zuschauen schon gelangt. Naja, durchhalten war die Devise. Endlich um sieben gings dann los. Ein Trommler, einer der mit Metalldeckeln gescheppert hat und ein Saenger kamen auf die Buehne, als die losgelegt hatten mussten wir gleich unser Oropax zum Einsatz bringen, denn diese Auffuehrung war in einen relativ kleinen Raum doch der Krach war imens. Dann kam einer der geschminkten Darsteller rein und fuehrte vor was es mit dem Katakali auf sich hatte. Eigentlich ist das mehr so ein Phantominen Ding, der Saenger sagte dann immer die entsprechenden Begriffe wie z.B. Mutter, Vater, Liebe, Bruder usw.... und dann rollte der Darsteller die Augen dem Begriff entsprechend (fuer uns zu kompliziert) und so ging dass dann nochmal eine halbe Stunde mit Geschepper und Getrommel und Augenverdrehen in alle Himmelsrichtungen. Mittlerweiler wurden wir geduldigen Zuschauer derart von den Moskitos angefallen dass ich mehr als froh war als mich die Steffi diskret fragt ob ich meinte wir koenen hier einfach wieder gehen...und wie ich das meinte!!! Sofort haben wir dann fluchtartig das Theater verlassen ohne das wirkliche Schauspiel gesehen zu haben...naja hoeren konnte man es noch meilenweit. Auf jeden Fall: Katakali ist nichts fuer mich!
Uebrigens der dritte Stadtteil von Cochin heisst Mattanchery und ist ein altes juedisches Stadtviertel mit alter Synagoge und auch alles noch im Zustand wie anno dazumal, der Vasco Da Gama wurde hier begraben und auch sonst gabs da recht viel zu besichtigen.
Richtig gute Antiquitaetenshops mit einer Fuelle an wirklich ausgefallenen Dingen, dass ich mich echt beherrschen musste nicht allzuviel einzukaufen.
Nach vier Tagen im heissen Cochin waren wir dann wieder reisefit und sind dann gestern abend um 8 in den Zug nach Goa gestiegen wo wir dann heute morgen um ca. 11 Uhr angekommen sind. Dann noch 1 1/2 Stunden mit dem Taxi und jetzt sind wir in Anjuna, dem Dorf in Goa wo es mir am besten gefaellt. Ab morgen sind wir dann auch motorisiert und werden dann auf Vespas in Goa rumduesen, Yipee!
Aufbruch: | September 2005 |
Dauer: | unbekannt |
Heimkehr: | September 2005 |