Crazy India, everything is possible

Heute morgen frueh um 6 ging unser Bus durch die Wueste nach Jaisalmer. Die Ankunft dort war wirklich spektakulär. Ich und meine beiden Bekannten waren die einzigen Verrückten, die um diese Jahreszeit wohl nach Jaisalmer pilgerten und kurz vor der Stadt hielt der Bus noch ein paar mal an und einige "Schlepper" sind zugestiegen, die uns unbedingt in "ihrem Hotel" unterbringen wollten. Wir lehnten immer dankend ab, da wir glücklicherweise in Jodpur vorgewarnt wurden und somit von dort aus ein Guesthouse telefonisch reserviert hatten. Auf jeden Fall, als der Bus dann endlich in Jaisalmer anhielt standen draußen bestimmt 50 Männer, alle mit riesigen Schildern, die auf Hotels hinwiesen und alle sind auf uns drei Hascherl zugestürmt, haben uns schier die Rucksäcke aus den Händen gerissen und an jedem Arm zerrte ein anderer. Zum Glück muss ich da schon sagen, waren an der Bushaltestelle 5 bewaffnete Soldaten, die uns dann "befreiten"...jetzt weiß ich wie Julia Roberts und Konsorten sich fühlen müssen wenn sie sich irgendwo zeigen

Anyways, Jaisalmer ist uralt, die meisten Häuser sind hier gelb und die Stadt ist von einer Stadtmauer umgeben mittendrin drohnt auf einem riesigen ca. 80m hohen Felsen ein altes von den Maharadschas erbautes Fort. Das besondere daran ist, dass dieses Fort bewohnt ist, und ist somit eine kleine Stadt innerhalb der Stadt. Optisch echt wie im Mittelalter, die Atmoshaere ist einmalig und auch sonst, original wie aus einem Maerchen aus 1001 Nacht...so koennte es sein...so ist es auch im Reisefuehrer beschrieben und wie einige wissen, wollte ich schon lange mal hierher.

Jedoch kann ich nicht sagen,ob es hier tagsueber 45 oder 48 Grad hat, und nachts hat es nicht arg viel weniger. Ausserdem tobt da drausen ein regelrechter Sandsturm, ein richtig heisser Wuestenwind der hier alles einsandet, einschliesslich uns! Das ist natuerlich weniger toll und wir hoffen echt, dass sich das bis morgen wieder beruhigt doch grosse Hoffnung haben wir keine weil die Einheimischen auch meinten das ginge in der Regel länger.
Drinnen im Zimmer ist es vor Hitze kaum auszuhalten zumal auch ständig Stromausfall ist und der lebensnotwendige Ventilator somit ausfaellt. Draussen kann man sich auch kaum aufhalten schon gar nicht auf den sich anbietenden Dachterrassen, denn dort wird man sandgestrahlt. Schade Schade, denn dieser Ort hat wirklich etwas magisches mit seinen engen Gassen. Wer jemals das Buch "Die Saeulen der Macht" gelesen hat muesste es sich in etwa vorstellen koennen wie es hier ist.
Der beste Grund für uns allerdings hier jetzt trotzdem nochmal einen Tag zu bleiben, war eine kleine Kaschemme unterhalb vom Fort, denn der Besitzer war mit einer Kühltruhe ausgestattet!!! Gleich bei der Ankunft hatten wir mit ihm klargemacht, dass diese Kühltruhe immer schön mit Wasser und zwei drei Bier gefühlt sein sollte. Und daran hat er sich strickt gehalten und zwar so toll, dass in der frischen Wasserflasche immer eine Eisscholle schwamm.
Für uns war er ab dem ersten Tag der Schollen-Schorsch und wir waren glücklich bei mittlerweile 8 Flaschen Wasser pro Tag und einem Bier am Abend zusammen mit dem stolzen Schorsch und einigen Locals...das Leben ist schön....